Dienstag, 11. Dezember 2012

Das Wrack der "Pfeilspitze"

Die "Flunder" ankerte bei den vorgegebenen Koordinaten. Rorro, Ardumo und Ildorion entschieden, ohne Rüstungen, aber mit Bögen, Dolchen und Armbrust als Harpunen hinabzutauchen um das Wrack zu suchen. Druuna würde mit Seanus und den Seeleuten im Falle von Problemen oben bleiben.

Die Sicht betrug etwa 40 Fuß für solch ein großes Objekt, also legten sie gedanklich ein Raster über den Meeresgrund um ihn systematisch abzusuchen. Schon bald hatten sie das Wrack entdeckt. Es lag eben auf dem felsigen Meeresgrund, der Mast war gebrochen. In der Seite klaffte ein gähnendes Loch. Als sie vorsichtig näher heranschwammen, sahen sie einen Sahuagin dort herauskommen, der eine Kiste schleppte. In der Nähe Kreiste ein Haifisch. Hinter ihrem Versteck aus Korallen und Algen tranken sie nun doch den Wasseratmen-Trank, denn nun ginge es daran, längere Zeit am Stück unter Wasser zu bleiben. Sie warteten, bis der Seeteufel und sein Hai mit der Kiste verschwunden waren, und näherten sich dann dem Wrack. Auf Deck war kein Glassarg zu sehen, also tauchten sie in den dunklen Bauch des Schiffes. Ardumo, der dort nicht viel sehen konnte, bewachte den Eingang von innen.

Unter Deck herrschte Chaos. Durch das auf Grund laufen hatten zum Teil Korallen und Felsnadeln den Boden durchschlagen, scharfe gesplitterte Balken macheten Bewegungen gefährlich, während Hängematten, Fässer und gelegentlich Kisten durcheinanderfallen waren, und die Sicht einschränkten. Hinter einer Tür am Heck des Schiffen fanden sie eine Kabine,darin eine Falltür, wohlverborgen unter dem Tisch, die in einen kleinen Laderaum führte. Nach mühevollen versuchen gelang es ihnen, sie Aufzubrechen. Darin fanden sich Holzkisten, und an den Wänden befestigte Ketten. Ein Glassarg war nirgends zu sehen. In den Kisten war etwas in Öltuch eingeschlagen, die Helden vermuteten: die Drogen. Hinter einer weiteren veschlossenen Tür in einem Kabinettschrank fanden sie ein Waffenarsenal mit mehreren Krummsäbeln, Entermessern, Enterhaken, ein Drachengewehr samt Pulverhorn und Kugelbeutel, und einer leichten Armbrust mit Bolzen. Wertvolle Beute, aber sprerrig zu transportieren, wenn man unter Wasser schwamm.

Sie durchsuchten weiter den Mannschaftsraum, und spähten durch die Luken in den Frachtraum, in dem sich neben Felsen und Korallen verschiedene große Ballen, Kisten und Fässer befanden. Ein Glassarg war nirgends zu sehen. Schließlich blieb nur noch ein Raum im Schiff den sie nicht untersucht hatten: die Kapitänskajüte unter dem Puppdeck. Sie spähten durch die Falltür der Treppe, die hoch auf Deck führte, und sahen dort einen Seeteufel auf Deck sitzen, der von oben das Loch in der Schiffswand beobachtete, sein Hai in der Nähe kreisend. Als er sich zu ihnen drehte, schlossen sie die Tür rasch wieder.

Nun wurden genau geplant, wie sie am besten angreifen könnten: Illdorion würde die Klappe öffnen, und von dort mit dem Bogen operieren. Rorro würde durch die offene Klappe auf Deck schreiten (von rennen konnte wegen des Wasserwiederstandes kaum eine Rede sein), und zuerst mit der Armbrust als Harpune angreifen. Während der Seeteufel durch die Angriffe abgelenkt wäre, würde Ardumo von unten heraufschwimmen, und ihn im Nahkampf angreifen. Mit etwas Glück würde das alles ihn überraschen, und er wäre tot, bevor er zurückschlagen könnte. Dann müssten sie nur noch den Hai erledigen.

Gesagt getan: Ildorion schoss leider gnadenlos daneben, Rorro kam schon gar nicht mehr zum Schuss, weil es so lange dauerte um an Deck zu kommen, Ardumo aber hatte guten Erfolg, und stach den Sahuagin von unten mit seinem Kurzschwert in die Eingeweide. Schwarzes Blut quoll hervor.

Der Froschmensch war leider nicht überrascht und durchbohrte reflexhaft mit seinem Dreizack Ardumo. Nun ging alles sehr schnell: Ildorion vesenkte einen Pfeil in den Hai, der Rorro Angriff. Der Sahuagin warf seinen Dreizack weg, stürzte sich im Blutrausch mit Klauen und Zähnen auf Ardumo, und zerfleischte ihn regelrecht. Dann schoß er hinüber zu Rorro, der durch einen Haibiss schon böse blutete, und zerfleischte diesen. Rorro schwankte eine Runde, nur noch getragen von seinem Glauben, der ihm noch einmal neue Kraft gab, während Ildorion den Hai mit Pfeilen spickte, doch es half nichts: er konnte den Sahuagin nicht ausschalten, und eine weiter Runde von Biss und Klauen streckte ihn mörderisch nieder.

lldorion floh vor dem Hai die Treppe hinunter, und es gelang ihm mit einem letzten Pfeil in die Kiemen, diesen zu töten. Doch der Sahuagin folgte auch ihm und traf ihn schwer mit seinem Biss. In diesem Moment, als alles verloren schien, geschah etwas Seltsames: eine der großen Korallen im Rumpf des Schiffes verwandelte sich auf einmal in einen Triton mit Dreizack, der den Sahuagin angriff. Dieser stürzte sich auf den neuen Gegner, und brachte ihm furchtbare Wunden bei. Ildorion schickte einen weiteren Pfeil gegen den Seeteufel, und der schlug ihm in die Rippen und brachte ihn an den Punkt zwischen Leben und Tod. In seinem Blutrausch aber zerfleischte er den Triton weiter, der ohnmächtig zu Boden sank, während der Pfeil seine Wirkung tat, und zum guten Schluss auch den Seeteufel fällte.

Nur Illdorion stand noch, schwer blutend. Seine Freunde und der unerwartete Helfer lagen bewusstlos und blutend auf dem Meeresgrund.

Mittwoch, 7. November 2012

Ein ehrenwerter Mann

Beim Tempel der Sterne war Helmuth Itlestein ausgeflogen. Sie hinterliessen eine Nachricht.

Danach, es war inzwischen Mittag, machten sie sich auf den Weg ins Askent. In der Trabantenstadt erfuhren sie von einer Jugendbande nach geschicktem Verhandeln Ildorions, wo Linech wohnte. Sie alle nahmen Decknamen an, Ardumo war "Chris", Ildorion war "Börnd", Rorro war "Flak Goblinspalter", und Druuna war "Lotta". Linechs Bau lag in einer gutbürgerlichen Gegend neben einem Friedhof und war ein von Häusern und Mauern umschlossener ein Innenhof auf zwei Ebenen. [Nachtrag: Vor einem der Häuser im Hintergrund fielen Rorro zwei Gestalten in übergeworfenen Kapuzen auf.]

Einem Mann namens Arnulf Cooper, der den Hof fegte, führte sie an einer Gruppe schwerer Jungs mit Keulen vorbei in Linech Cran's Büro. Dort empfing sie im Erdgeschoss ein eifriger Halbling. Eine sehr hübsche Halbelfe saß auch in einem Sessel, und blicke leer vor sich hin. Der Halbling, ..., führte sie ins Obergeschoss, wo Linech sich in einem edel eingerichteten Arbeitszimmer mit einer großen, recht hässlichen Frau vergnügte. Im Hintergrund stand auch noch ein schwarzbärtiger, gedungener Zwerg mit einer Zwergenstreitaxt. Auffäligster Gegenstand im Raum war aber die lebensgroße Statue eines Nobelmannes aus purem Gold, die unglaublich lebensecht ausgeabeitet war. Als die Helden eintraten, schickte Linech die Frau  weg, um Geschäftliches ihnen zu besprechen

Linech sagte, seine dreizehnjährige Tochter Linele sei umgekommen, bei einem Angriff auf seine Operation auf Sallachor Isle in der Moonmist Sea vor etwas mehr als zwei Wochen. Er sagte er wäre nicht vor Ort gewesen und hatte keine Details wie genau sie umgekommen sei. Daraufhin habe er einen Kristallsarg für sie anfertigen lassen, um sie hierher zu überführen. Das Schiff jedoch, die Pfeilspitze, sei direkt nachdem es vor zwei Tagen in der Bay vor Monmurg Anker gelassen habe, in Brand geraten und mit Fracht und Sarg gesunken. Keine Überlebenden. Er vermutete faules Spiel, wollte aber nicht sagen, wen genau er im Verdacht hatte.

Insgesamt wirkte die ganze Geschichte etwas fragwürdig. Auf die Frage nach der Goldstatue sagte er nur, sie sei von "seinem Gast". Auf detaillierte Nachfragen zum Ablauf der Geschehnisse hin plusterte er sich auf und verlautbarte, er sei hier der Auftraggeber der zahle, also sei auch er derjenige der die Fragen stelle. Immerhin, zahlen wollte er.

Der Auftrag: Bergen des Sarges mit Linele, wenn möglich unversehrt. Dafür bekamen sie jeder 30 Dublonen und einen Trunk "Wasseratmen" Anzahlung, und nochmals 90 Dublonen nach Erledigung. Spesen wären dabei eingeschlossen, dafür könnten sie andere Fracht, die sie im Wrack fänden dann behalten, er habe kein Interesse mehr daran. Sie würden von Seanus begleitet, der sie überwache und helfen könnte. Käme der um, müssten sie 200 Dublonen Schadenersatz leisten. Sollten sie scheitern, müssten sie die Anzahlung zurückgeben.

Mit diesem Auftrag gingen die Helden zum Hafen. Der Hafenmeister lebte in einem Turm, und kommunizierte nur über einen an einem Seilzug befestigten Korb, in dem man Anfragen und Unterlagen nach oben schicken konne. Seit langen schon hatte ihn niemand mehr gesehen. Unten an der Tür öffnete eine kleiner, flachsblonder Junge, der sagte er könne für sie auch Dinge in Erfahrung bringen. Sie zahlten die 5 Dublonen, und erfuhren wo genau die Pfeilspitze gesunken war -- ein Silber gaben sie auch noch dem Jungen. Bei Saar's Boote mieteten sie sich für den folgenden Tag ein Bergungsschiff mit einem an der Takelage befestigten Seilzug und hinterlegten 300 Dublonen Kaution. Drei Tagelöhner, einer davon Serge, ein erfahrenerer Seeman, heuerten sie auch noch an, um das Boot zu steuern.

Dann gingen sie zurück in den Geistersänger: am nächsten Tage ginge es früh los

Dienstag, 6. November 2012

Geisterstunde

Zuerst wollten sie aber die Geschichte mit dem Geist zu Ende bringen. Und das besser bei Tage. So ruhten sie eine weiter nacht.

Die Helden erkundigten sich vormittags bei Vater Thisk, der einige nützliche Ratschläge hatte. Er meinte, wenn der Geist sich nicht selbst manifestiere und nur in einem Haus spuke, handle es sich wahrscheinlich um einen Poltergeist, dem im Leben Unrecht geschehen, und der nun deshalb keine Ruhe fände. In solchen Fällen, wie oft bei Köprelosen Geistern, könne der Geist nur Ruhe finden, indem man das Unrecht beseitige, und wenn möglich, die Gebeine in heiliger Erde beerdige.

Eine richtige Beerdigung kostete etwa 50 GS, für das Heilige Wasser das auf den Sarg zu Sprenkeln sei, die Segnung eines gesalbten Priesters, den Sarg und die Messe, selbst wenn das von einem einfachen  Akolythen durchgeführt würde -- die Segnung eines Priors wie die Seine wäre deutlich teurer.

Die Helden verhandelten mit den Auftraggebern nach, und erklärten sich bereit, die Summe vorzustrecken, denn diese müssten sie sich erst zusätzlich zu der ausgelobten Belohnung absparen.

Im Haus zurück bei Sonnenschein fragten sie bei den Goblins im Keller nach, die aber keine weiteren Hinweise hatten. Dann gingen sie ins Obergeschoss, wo sie im Bett die Stelle eines Mordes vermuteten. Als sie begannen, es zu durchsuchen, erhob sich tatsächlich ein großer Splitter aus dem zersprungenen Schminkspiegel, und verletze sie. Nach einem eiligen Rückzug enfernte Druuna mit Telekinese alle verbleibenden Splitter und Dachziegel. Wieder machte man sich auf die Suche, und diesmal begann erst der Goldene Pokal, dann sogar Ardumo's Langschwert zu schweben und auf sie einzuschlagen, und nach mehreren Treffern wurde es wirklich lebensgefährlich. Endlich gelang es Ardumo, das schwert am Griff zu packen, wieder mit Hilfe von Druuna, die telekinetisch darauf einwirkte.

Letzendlich war aber auch das Bett leer. Schließlich, nach langer Suche, fanden sie unter dem Treppenverschlag eine geheime Kammer. Dort lag eine Leiche aufgebahrt, und eine furchtbare geisterhafte Schreckgestalt erschien ihnen darüber. Sie fassten sich aber dennoch ein Herz, und packten die Mumie in eine der Kisten aus dem Keller und brachten sie zur Kapelle des Trudbert, um sie dort beerdigen zu lassen, zusammen mit dem goldenen Pokal.

Die Belohnung würde sie bekommen, wenn in zwei Wochen kein Geist mehr im Hause wäre. Dann müsste auch Druuna ihren Anteil abführen.

Donnerstag, 27. September 2012

Die Kristallburg

Ildorion verabschiedete sich daraufhin, da er vergessen hatte dass sein Bogentraining bei der Meisterin auf diesen Mittag festgestezt war. Nachdem auch Ardumo sich feineres Tuch gekauft hatte, gingen die Helden zuerst in die Strasse der Millionen Götter, den Tempel der Sternschauer und Helmuth Itlestein aufsuchen.

Der Tempel stellte sich als ein Natursteingebäude heraus, das von einer gewaltigen Sternwarte mit Teleskop bekrönt war. Im inneren machten zwei Akolyten Aufzeichnungen zu Stand und Flecken der Sonne. Helmuth empfing die Gruppe in einem Gästezimmer, begleitet von seinem Stahlwächter bei gutem elfischen Wein. Nur Rorro blieb eisern, und trank nichts.

 Helmuth sagte auf ihre Nachfragen: er habe sich von Phon getrennt, da er viele Feinde habe, seit die Republikanischen Bewegung anfinge, Erfolg zu haben: den gesamten Adel und alle Mächtigen, die durch die neue Idee bedroht wären. Die wären nicht nur vermögend sondern auch gewohnt, ihre Interessen zu schützen und Feinde aus dem Weg zu räumen, mit allen gegebenen Mitteln. Sie wären nicht umsonst da, wo sie wären. Er könne niemandem trauen, und jeder, der ihm nahe stünde, wäre in Gefahr. Das habe er nicht zulassen können. Die Helden glaubten ihm nicht.

 Helmuth fragte sie daraufhin, in wessen Dienst sie stünden, und warum sie sich für die Sache interessierten? Woher er wisse, dass sie nicht im Auftrag seiner Feinde hier wären? Sie sagten, dann hätten sie Phon ja nicht gerettet. Sie sagten, sie dienen dem Guten -- mit einem Grummeln von Rorro, er hätte gern Geld, und einem Kommentar von Druuna, dass sie ja auch nicht überzeugt sei, ob dieses "dem Guten dienen" so eine lohnende Aktivität wäre. Itlestein war augenscheinlich misstrauisch. Als sie ihm vorwarfen, Phon zu gefährden, indem er ihnen nichts offenbarte, fragte er, ob man nicht den Einen opfern müsse, um die Vielen zu retten? Wollten sie das entscheiden? Er unkte, er sei das einzige das zwischen Monmurg stünde und einer Finsternis des Bösen, die sie sich nicht einmal vorstellen könnten.

 Am Ende gaben die Helden ihm ihren Aufenthalt im Geistersänger an, verrieten aber nicht wo Phon sich aufhielt. Helmuth meinte, er würde um Führung beten. Sie wollten am folgenden Tag wiederkommen, und sich einer Prüfung der Sterne unterziehen. Helmuth meinte das könne man tun, auch wenn das allein nicht ausreiche, denn die die ihn verderben wollten, würden über genügend Mittel verfügen. Sie könnten gegen jedes Gebet der Wahrheit, eine Vorkehrung treffen, die den wahren Sinn der Gäste verbürge, wenn es sein müsse.

 Danach gingen sie zur Oberstadt, ohne Waffen oder Ausrüstung, ausser Dolchen. Am Tor wurden sie nach kurzer Prüfung ihrer Papiere durchgewunken. Als sie dem Wächter ihre Einladung zeigten, und ihn nach dem Weg fragten, weiteten sich seine Pupillen, und er erklärte den Weg unter heftigen Verneigungen.

 In der Oberstadt war alles sauber, ruhig, und wohlduftend. Kein Kot stand in den Gassen. Die schönen Villen lagen in grünen Gärten. Selbst die Dienerschaft war wohlgekleidet und gepflegt, ohne Flicken, und die Adligen selbst trugen prächtige Gewänder.

Nach nur kurzer Zeit erreichten sie die Splitterburg, gegenüber eines in der Luft schwebenden, dreigeschossigen Hauses, das sich langsam um sich selbst drehte. Diese war ein achteckiges Felsgebäude, massiv und fensterlos, mit einem Turm an jeder Ecke und hohen Mauern, inmitten eines breiten Grabens, der rundherum ging, und mit einer violett-schwarzen Flüssigkeit gefüllt war. Eine hölzerne Zugbrücke führte hinüber.

Im inneren wurden sie freundliche von einem grauhaarigen Diener namens Kadmus begüsst, der ihre Einladung an sich nahm, sahen einen riesigen, violetten Kristallsplitter, und begegneten Madame Rill, die auf einer Platform vorbeischwebte, und durch die Wand verschwand, nachdem sie gegrüsst hatte und ihnen vergnügt zugelächelt. Sie stand Druuna im Aussehen nicht nach, und Druuna meinte, so würde sie dereinst auch sein.

Nach einiger Wartezeit, die von köstlichem Wein und den feinsten Spezereien versüsst wurde -- nur Rorro verzichtete wieder eisern -- trafen Mand Scheben und Lord Zavere ein. Die beiden erklärten:

Toridan Cran hatte einen Bruder, Linech Cran. Der sei ebenfalls ein kleiner Ganove, ein Mann der nicht ins Gewicht fiele, aber dennoch  wäre er ihnen in der Vergangenheit im Wege gewesen.

Er habe bis vor kurzem eine nahegelegene Insel beherrscht, wo er Drogen angebaut habe, die er dann per Schiff nach Monmurg verschafft habe. Dort wäre wohl etwas furchtbares vorgefallen, und nachdem Linech nach Monmurg zurückgekommen sei, wären sie der Meinung gewesen, er sei am Ende. Nun habe er aber offenbar wieder Mittel, woher wussten sie nicht, und wolle Abenteurer anheuern. Das habe er noch nie getan.

 Sie wollten, dass die Helden sich von ihm anheuern liessen, und herausfänden, was dort vor sich ginge, und wenn möglich was er plane. Umbringen sollten sie ihn vorerst aber nicht. Sein Unterschlupf, Linech's Bau sei im Askent. Vielleicht sollten sie besser unter anderem Namen anheuern, falls er von denen, die seinen Bruder gefangen hatten, gehört hätte. Wenn sie erfolgreich wären, würde jeder von ihnen 100 Dublonen erhalten, und sie würden in Zukunft wieder in die Splitterburg eingeladen werden. Die Helden willigten ein.

Freitag, 7. September 2012

Beute und Mode

Die Helden waren erschöpft, und wollten sich erst ausruhen, bevor sie es mit dem Geist zu tun bekämen. Ardumo ging noch etwas die Tunnel in Ghul's Labyrinth erkunden.

Als die anderen nach oben wollten, war das Seil verschwunden und die Klappe verschlossen. Aus Kisten bauten sie sich eine Treppe, und hebelten mit dem Brecheisen die von oben verriegelte Falltür gewaltsam und mit Mühe auf.

Sie befragten Wiggum zu dem Geist. Er meinte, der Geist sei  voll Hass, wahnsinnig, und die meiste Zeit unsichtbar. Einmal habe er ihn aber doch gesehen, er sehe aus wie ein Skelett in einem weißen Gewand, recht furchtbar anzusehen. Er hätte nicht richtig mit ihm reden können, und glaubte, der Geist habe die Goblins verschont, weil sie keine Menschen waren. Auf ihre Anweisung blieb Wiggum mit Ratta im Haus zurück. Die anderen flohen aus dem Haus.

Dann brach man wegen des Schlüssels in Toridans altem Haus ein. Allerdings hatte schon jemand zuvor das Band der Stadtwache an der Seitentür abgemacht, und versucht so wieder anzubringen, daß es niemandem auffiele. Ildorion sah es aber doch. Der Schlüssel war weg, als Rorro in die Küche kam. Schnell machten sich die Helden daraufhin davon und brachten das Kästchen zu einem Schlosser, der es für ein paar Silbertaler öffnete.

Sie entschieden, sich nun doch noch ein Zimmer im Ghostly Minstrel zu gönnen, trotz der Kosten. Dort öffneten sie das Kästchen. Rorro wurde nur durch seine dicken Lederhandschuhe vor einer Giftnadel gerettet, die daraus hervorschoß. Darin fanden sich 5 verschiedene Trünke, die man nach erfloglosen Bestimmungsversuchen zu einem Apotheker um die Ecke brachte, dem Gnom von Poisons & Potions. Der identifizierte für ein Silber zwei kleine Tonamphoren als Heiltränke, eine Glasphiole mit öliger, grüner Flüssigkeit als das Klingengift "Grünblutöl", welches sie ihm für 50 Dublonen verkauften, und eine große Tonflasche mit Pechverschluß als Brandbombe. Ein Silbernes Fläschen konnte er auch nicht bestimmen, ohne einen teueren Zauber zu bemühen.

Nachem Ildorion noch etwas an seinem Bogen gearbeitet hatte, und die anderen beiden ihre Ausrüstung und wunden gepflegt, klopfte es zu später Stunde an der Tür.

Ein großer, gepflegter Mann mit braunem Haar und Bart stellte sich formvollendet als Mand Scheben vor. Er sagte er sei ein hoher Priester vom Tempel der Asche, und hier, weil ihm zu Ohren gekommen sei, dass sie diejenigen waren, die Toridan Cran ins Gefängnis gebracht hatten. Er lud sie für den kommenden Nachmittag um vier auf die "Splitterburg" im Adelsviertel ein, deren Herren wie er sagte mit ihm befreundet seien und ein gewisses Interesse an der Angelegenheit hätten. Diskretion sei angebracht. Bevor er ihnen eine gute Nacht wünschte, empfahl er noch, Kleidung zu wählen, die für das Adelsviertel passender wäre.

Am nächsten morgen ging man zu Sache's, und lernte, dass es teuer war, sich in feinen Kreisen zu bewegen. Selbst die einfache Kleidung eines Höflings kostete schon 30 Dublonen, von dem dazu gehörigen Schmuck ganz zu schweigen. Grummelnd wählte Rorro statt dessen einfache Priesterroben, auf die er den Kelch und Stern aufgestickt haben wollte. Druna brauchte keine neue Kleidung, da ihre vielverheißenden Roben schon eines Adligen würdig waren. Allerdings fehlte auch ihr der daz passende Schmuck, der um die 100 Dublonen kosten würde, wie Marta ihr erklärte. Ildorion entschied sich für gebrauchte Höflingskleidung, die Marta ihm zum Freundschaftspreis von 20 Dublonen überließ. Sie nahm bei beiden Maß, und versprach, bis um zwei Uhr die Anpassungen vorgenommen zu haben. Sie sage ihnen auch, dass das tragen von Waffen dort nicht üblich wäre, bis vielleicht auf Degen oder Dolche.

Dann machte man sich auf, zu dem Haus mit dem Geist. Der Gedanke ging dahin, herauszufinden was für ein Geist es sei, und wie man ihn eventuell zur Ruhe bringen könne, weil man nicht gegen ihn kämpfen müssen wollte.

Six down

Als die Helden vorsichtig den Raum mit dem Tresor betraten, stürzte die Wand aus aufgestapelten Kisten auf sie herab, und aus einem Loch im dahinterliegenden Mauerwerk sprangen Goblins, die blutdürstig mit Schwertern, Spießen und Bögen angriffen. Ein Goblin-Schamane im Hintergrund, ausgestattet mit einem Stock auf dem ein Schrumpfkopf montiert war, schlug Ardumo mit einem Furchtzauber vorrübergehend in die Flucht. Lord Six traf Ildorion mit einer vergifteten Axt, woraufhin Ildorion auf der Stelle zusammenbrach. Aber unter den Hieben der Recken und den Magischen Geschossen Druna's fielen die kleinen Monster, und zuletzt ging auch Lord Six nach längerem Gefecht zu Boden.

Klagend warf sich das einzig verbleibende Goblinweib zu Boden und flehte um Gnade. Die Helden gewährten sie und stabilisierten auch den Hexer. Lord Six ließen sie verbluten wo er lag. Mit Hilfe Rorro's gelang es, Ildorion aus seinem Giftstupor zu wecken. Druna spürte nach magischen Dingen, fand aber nichts.

Die Kleine hieß Ratta, und erzählte, dass der Schamane sie alle geschützt habe, das verdorbene Essen genießbar gemacht und ihre Verwundeten geheilt, und daß sie unter der Leitung von Lord Six mit Hilfe seiner Führung aus Ghul's Labyrinth hierhergefunden hatten denn er konnte auch Essen finden. In den Gängen dort gäbe es Dunkelelfen, Gedankenschinder und vielerlei Untote. Sie zeigte den Helden auch wo der Schatz der Goblins war: unter einer räudigen Felldecke, die Lord Six als Lager gedient hatte. Zwischen allerlei minderwertigem Tand und einigen Büchern über Seefahrt und Navigation lag dort auch ein goldener, mit Juwelen besetzer Becher fremdländischer Machart.

Der Schamane wurde erst durchsucht. Er hatte in seinen zahlreichen Lederbeuteln allerlei Seltsames: kleine Knöchelchen, Pulver, Pilze und Federn und in einem eine pfeffrig riechende Paste. Von Rorro geheilt erzählte er. Er hieß Wiggum Dracs, und sprach mit den Geistern. Als sie dieses Haus hier gefunden hatten, hatte er bemerkt daß dort ein Geist war, der keine Ruhe fand, und so hatte Lord Six die Idee gehabt, damit dafür zu Sorgen, daß niemand in das Haus käme, indem man den Menschen Angst machte mit Geistergeschichten. Seine Aufgabe war es gewesen, die Goblins vor dem Geist zu schützen. Er meinte, nun, wo alle tot wären, würde es für ihn und Ratta wenig Sinn machen, hier weiter zu bleiben, und wollte wissen, ob sie sich den Helden anschließen könnten? Als die Helden im versprachen, sie auf jeden Fall zu verschonen, gab er ihnen ein Stück Papier, das er aus einer geheimen Tasche seiner zerlumpten Kutte nestelte, und das er oben im Haus gefunden hatte:


"Monmurg, 13. März 586

...ich ihnen nicht. Diese Geldgierigen Aasgeier wollen nur an mein Erbe und an die Schatzkarte. Ich hätte den Pokal mit den Juwelen nicht mitbringen sollen, die Gier in ihren Augen sagt mir alles. Er ist meiner, MEINER! Genau wie der ganze Schatz auf der Insel der Harpyen. Immerhin habe ich zwei Finger meiner Hand verloren, und unzählige Gefahren überstanden, um die Karte zu bekommen.  Keiner von ihnen wird etwas abbekommen, ich werde ihn bergen, sobald ich ein Schiff und eine Mannschaft zusammengestellt habe, und danach werde ich in einer der Villen in der Oberstadt wohnen. Dann können sie mich besuchen kommen, um vor Neid zu vergehen.

Gleich morgen mache ich mich auf den Weg. Ich wundere mich warum ich so müde bin. Ob das an dem schweren Abendessen liegt? Wie dem auch sei, morgen bin ich hier heraus. Verflucht sei meine Geschwätzigkeit."

Mittwoch, 1. August 2012

Gegen die Geister Goblins

Druna war währenddessen verschwunden gewesen, und hatte von "Leuten die sie kannte, und die uns eventuell einmal helfen können" einen Auftrag an Land gezogen, bei dem es darum ging, ein Geisterhaus im Außenhafen zu klären. 20% aller Gewinne würden dafür aber dem Vermittler zufließen.

Die Helden waren interessiert. An der fraglichen Adresse wohnte ein Nachbar, Erell Yinnick, der aus der Nachbarschaft 70 Dublonen an Belohnung zusammengetragen hatte. Er erzählte, die Besitzer des Hauses, die Familie Greyson, wären seit Monaten zur See unterwegs, und man könne sie weder erreichen, noch sei klar, wann sie wieder kommen wollten. Das Haus verfalle zunehmends, und seit einigen Wochen habe es begonnen in dem Haus zu spuken -- seltsame Lichter und Geräusche drangen des Nachts heraus, und als jemand hineingegangen sei, habe er ein Gespenst gesehen. Er bot die 70 Dukaten dafür, das Haus von den Geistern zu befreien.

Das Haus selbst, war ein alter, windschiefer Holzbau mit einer Veranda, und nur einem einzigen Fenster, das auch verhängt war. Als die Helden sich der Veranda näherten, hörten sie ein schauerlichen Wimmern von innen dringen. Druna versuchte, die Tür aufzuzaubern, aber sie klemmte. Da öffnete Rorro sie mit Gewalt, worauf sich von innen ein scheppernder Lärm ergab, und ein furchtbarer Gestank sich ausbreitete. Eine schwarze, übelriechende Lache lief im Bereich der Tür über den Boden, die Druna allerdings mittels magischer Eisstrahlen festfror.

Als Rorro ins Haus drang, schwebte ein leintuchartiges Wesen auf ihn zu, und krallte sich in seinen Hals. Ein Pfeil Ildorions ging glatt hindurch, doch ein kräftiger Schlag Rorros gegen den "Kopf" lies es zusammensacken, und enthüllte ein widerwärtiges, großes Insektenwesen mit einem langen Stechrüssel.

Daraufhin stürmte von der Treppe im Hintergrund brüllend und in einer fremden Spache fluchend ein kleines Männchen mit faltiger Haut, scharfen Zähnen und spitzen Ohren heran, das ein grosses, schartiges Messer schwang. Ildorion erkannte die Sprache als Goblinisch, und es gelang ihm, den Goblin zu beruhigen, und mit ihm zu verhandeln.

Der Goblin, der Feet hieß, weil er so schnell sei, erzählte: er gehöre zu einer Gruppe von Goblins unter dem Anführer "Lord Six", der so hiess weil er schon sechs andere getötet hatte. Sie stammten ursprünglich aus Höhlen unter der Stadt, die Guhl's Labyrinth hießen, und wo sie von Dunkelelfen und Gedankenschindern und Beobachtern misshandelt worden waren, und es Untote gab. Glücklicherweise hatten sie einen langen Gang gefunden, der bis zum Keller dieses schönen Hauses geführt hatte, und sich nun hier niedergelassen. Die Nachbarn hatten sie abgeschreckt, und nachts waren sie hinausgeschlichen, um sich mit Schätzen und Nahrung zu versorgen die sie aus Mülltonnen und Wohnungen stahlen. Genaue zahlen konnte er nicht nennen. Als die Helden vorschlugen, die Goblins sollten verschwinden, nun wo der Schwindel aufgeflogen war, erklärte er sich bereit, diesen Vorschlag Lord Six zu überbringen, wenn sie hier auf ihn warteten, sagte aber er glaube nicht dass der dazu einwillen würde, so gut wie es ihnen hier ging.

Die Helden hielten Rat, und kamen zu dem Schluss dass die Goblins dadurch nur vorgewarnt würden, und der Kampf schwerer. So erschlugen sie Feet. Danach sicherten sie das Haus. Im Obergeschoss gab es zwei Räume in denen nur Staub und verrottete Möbel waren, darunter ein großes Himmelbett und die Reste einer Spielgelkommode. Ein wenig Licht sickerte durch das undicht gewordene Dach ein. Im Schlafzimmer knarrte der Boden gefährlich, und in einem kleinen begehbaren Schrankzimmer fand sich ein Spinnennest. Als sie wieder unten waren und es von oben vernehmlich knarrte suchten sie noch einmal alles gründlich ab, fanden aber niemanden.

Im Erdgeschoss war noch eine ehemalige Küche, der Boden mit Knochen aller Art bedeckt. Dort entdeckten sie eine Falltür in den Keller. In dem Raum darunter waren verschiedene Fässer und Kisten aufgestapelt. Die Helden vermuteten einen Hinterhalt, und in der Tat erspähte Rorro dahinter Goblins die auf der Lauer lagen. Man verhängte den oberen Teil der Leiter die nach unten führte mit Laken aus dem Doppelbett, um Sichtschutz zu haben. Als aber Rorro versuchte herunter zu klettern, brach die mürbe Leiter und er stürzte zu Boden. Die Goblins griffen mit Wurfspießen an, als er sich aufrappelte. Während Ardumo und Ildorion sich hinunterließen und sprangen, um ihm beizustehen, riss Druna die Laken wieder weg, und deckte die Goblins mit magischen Geschossen ein. Aus einer Nebentür stürmten noch mehr Goblins herbei. Nach einem kurzen aber blutigen Handgemenge waren schließlich alle Goblins erschlagen, sieben an der Zahl, doch sowohl Rorro als auch Ildorion waren verletzt.

In dem angrenzenden Kellerraum fanden sich weitere Kisten aufgestapelt, sowie Weinregale und ein aufgebrochener Stahlschrank. Druna befestigte Rorros langes Seil an den Streben der Veranda und liess es hinabhängen, um selbst auch nach unten zu kommen.

Samstag, 16. Juni 2012

Republikaner

Die Helden löschten den sich entwicklenden Brand mit Hilfe von Decken und der Wasserschläuche die sie dabei hatten, und schleiften den ohnmächtgen Toridan wieder ins Haus, während sich draussen Gaffer versammelten. Ildorion machte sich an die Verfolgung des geflohenen Magiers. Mit ihrem Sinn für magische Kräfte fand Druna unter den Diehlen des Bodens eine eiserne Schatulle, die man einsteckte. Dann machte man sich auf den Weg zur Kapelle des St. Gustav, um dort ungestört Toridan zu verhören.

Unterwegs lief man leider einer Patroullie der Stadtwache in die Arme, die die Personalien der Helden aufnahm, und auch in Erfahrung brachte, wen sie da mit sich herumtrugen, und wohin.

In der Kapelle fesselten sie Toridan, verbanden seine Augen, und begannen ihn zu befragen. Zuerst beschimpfte er die Helden nur, doch Kraft der becircenden Magie Drunas wurde er bald zugänglicher, und erzählte:

Den Auftrag hatte er von einem Hühnen bekommen, der sich mit einem weiten Umhang vermummt und als "Mettel Watcher" ausgegeben hatte, und ihn beauftragt hatte "sich um das Kind zu kümmern". Der Fremde hatte ihm dafür 200 Golddublonen gegeben. An weitere Details konnte sich Toridan nicht erinnern. Der Schlüssel zu dem Eisenkästchen war in der Küche unter einer Lampe versteckt. Toridan erzählte auch, er habe noch einen Bruder namens Linech, der ein "General" in der Organisation der Bellacasa war, der berüchtigsten Verbrecherfamilie der Stadt. Linech residiere in seinem eigenen Viertel namens Linech's Bau, im benachbarten Ascent. Toridan hatte seine eigene Bande gegründet, weil Linech sagte er sein zu dumm hielt, und ihm einen angemessenen Posten verweigert hatte. Das Haus hatte er gemietet, war aber mit der Miete in Rückstand.

Als die Helden sich gerade den Kopf zerbrachen, was sie nun mit Toridan anfangen sollten, klopfte die Stadtwache: auf Toridan waren 20 Golddublonen Kopfgeld ausgesetzt, wegen Vergewaltigung und Raubüberfällen. Er wurde abgeholt, um in den Verließen der Stadt zu verschwinden, aus denen kaum jemand je wiederkehrte. Toridan schwor, er würde wiederkommen, und sich blutig an ihnen allen rächen.

Nun ging man zum Platz der Abenteurer, um die erbeuteten Waffen und Rüstungen zu versilbern. Bei Rastor's, dem Waffenladen, bekamen sie einen guten Preis für die meisterhaft gearbeitete Schlachtaxt Toridans. Rastor hatte ein Löwenhaupt und war recht beeindruckend. Rorro verbesserte seine Rüstung, indem er bei Hirus Feek, dem besten Rüstungshändler der Stadt, das Kettenhemd von Guun zum umarbeiten gab, und seine alte Rüstung in Zahlung. Es würde in 6 Tagen fertig sein.

Dann wollte man zur Kundgebung der Republikaner, doch die fand in Monkshain statt, wo nur Bürger zutritt hatten, also ging Ardumo allein hin, während die anderen Erledigungen machten: Druna ging zu Wache um Kopien einiger Steckbriefe zu erstehen, darunter einer über 5.000 Dublonen, und der schon bekannte zu Shikular, sowie eine Liste weiterer, namentlich gesuchter. Kopfgeldjäger schien ein durchaus lohnender Beruf zu sein.

Rorro ging zurück zum Unterschlupf von Toridan. Der war mit dem Blauen Band der Stadtwache versiegelt. Er beoabachtete es einige Zeit, bis ein ausgemergelter jungen Mann in verschmutzten, ehedem wohl teueren Kleidern auftauchte und anklopfte. Er hatte schlechten Atem, und schwere Ringe unter den Augen, und schwarz angelaufenes Zahnfleisch, und wollte wissen, ob er hier "schwarzes Meerespulver" bekommen könnte, jemand im Gasthaus zur Schwarzen Spinne habe ihm gesagt er könne das bei Cran bekommen, und Erkundigungen hatten ihn hierhin geführt. Offenbar handelte es sich um eine Art Droge, denn der Junge, Sohn eines Händlers, war in einem erbärmlichen Zusstand, seine Hände zitterten. Er sagte, er würde 5 Dublonen dafür zahlen, habe es erst seit einigen Tagen, kaum Wochen, begonnnen es zu geniessen, es würde glücklich machen.

Inzwischen, bei der Kundgebung vor dem Rathaus, sprach Helmuth Itlestein von einer Rostra. Helmuth war in großer, muskulöser Mann in sternenbesticken Roben, der in jeder Hand einen Stab trug, und von einem drei Meter grossen Metallgolem begleitet wurde. Er proklamierte, wie sehr er Monmurg liebe, die schönste Stadt von ganz Greyhawk, in ihrer Vielfalt und Kultur so reich, so wundervoll, dass es in der Welt nicht ihresgleichen gab. Diese Stadt sei nicht das Werk eines einzelnen, ob Prinz oder Magier, nein, sondern das Werk aller der Bürger Monmurgs, die sie zu dem machten, was sie war. Alleinherrscher von eigenen Gnaden hätten immer nur Leid über die Stadt gebracht haben, ob Ralavaukar, der Schrecken, oder Guhl dem Schädelkönig. Selbst die Götter und ihre Macht wuchsen mit den Menschen die an sie glaubten, und ihre Verehrung in die Welt trugen. Er hatte das Schicksal in der Sternen gesehen. Das Volk, die Bürger: das war die Stadt. Alle Macht solle vom Volke ausgehen. Warum solle ein Adliger über die anderen bestimmen, nur weil sein Urahn etwas geleistet hatte? Warum sollte nicht das Schicksal aller, die Sache des Volkes, nicht vom Volk selbst bestimmt sein?

Nach der Rede, die trotz einiger Kritiker recht positiv aufgenommen wurde, sprach Arduma ihn privat auf Phon an ... Helmut gab vor nicht zu wissen wovon er spräche, er solle doch im Tempel der Sterngucker vorbeikommen, wenn er ein Anliegen hätte. Ardumo meinte zu spüren, dass er etwas verbarg.

Montag, 28. Mai 2012

Angriff auf die Gangsterbande

Der Elf überzeugte die Gruppe, dass er sich "um Vagger kümmern" würde, wenn er nicht auf die Wachstation gehen müsste. Man willigte ein. Nach einer weitern Nacht in der Kapelle von St. Gustav, diesmal mit Druna, die die Preise im Geistersänger auch nicht zahlen wollte.

Am nächsten Tag ging man los, Toridan Cran zu konfronierern. Dieser wohnte in einem kleinen Holzhaus im schäbigen Südende des Viertels, aber man wollte die Helden erst nicht einlassen. Ildorion begann, auf das Dach zu klettern, Ardumo versuchte die Hintertür aufzurammen, am hellichten Tag. Man drohte mit Verschiedenem, bis man schliesslich einglassen wurde. Im Inneren fanden sich Toridan, Guun, und Kollos. Guun warf die Tür zu, und Toridan schrie, was ihnen einfiele, ihn in seinem eigenen Haus zu bedrohen, und dass sie nun alle sterben würden.

Der Kampf war kurz und brutal. Toridan ging zu Boden, bevor er einen Schlag anbringen konnte, weil alle auf ihn einschlugen. Kolloss warf Flammen aus seinen Händen auf Druna, und enfesselte ein Feuerelement aus dem Gusseisernen Ofen. Dieses griff die Helden an und steckte das ganze Haus in brand, während er durch die Hintertür entfloh. Zwischendurch ging auch Druna zu Boden, doch schliesslich erschlug man das Elementar, und schleppte die gefallenen aus dem brennenden Haus. Guun war tot und halbverbrannt, aber Toridan konnte von Rorro stabilisiert werden.

Samstag, 12. Mai 2012

Das Lagerhaus

Während Ildorion sich aufmachte, einen Termin in Iridithil's Heim wahrzunehmen, gingen die anderen erst auf den Markt, um einen Korb und einen Schweinekopf zu erstehen, mit dem sie die Auftraggeber der Pale Dogs täuschen wollten, und machten sich dann auf dem Weg zum Lagerhaus. Dort nahmen sie in der Dämmerung eine Stunde früher Aufstellung, und gingen einer Patroullie der Stadtwache aus dem Weg. Der Hintereingang war offen, dort Stand in der spärlich mit einer Fackel beleuchteten Lagerhalle ein Mann, der sichtlich überrascht war, als er sie sah, und meinte, sie haben sich wohl im Haus geirrt.

Auf ihre Beteuerungen, sie seinen an Stelle der anderen Pale Dogs hier, zog er als Rorro eintrat sein Kurzschwert und rief "Angriff, Marcus!" -- doch bevor er auch nur einen Streich tun konnte, war Ardumo behende hinzugetreten, und streckte ihn mit einem einzigen, mächtigen Schlag seines Schwertes nieder. Dann stürzte ein Hund aus dem Dunkel auf sie zu, und von einer erhöhten Plattform wurden sie mit einem Bogen beschossen. Dort stand ein weiterer, kleiner und drahtiger Mann. In den darauf folgenden hektischen Kampfrunden erschlugen sie den Hund und Ardumo stürmte hinauf, gefolgt von Rorro, doch dieser zweite Gegner, der sich als Elf entpuppte, war weitaus zäher als der erste. Er schlug mit mit mächtigen Hieben seines eigenen Langschwertes auf Ardumo ein, bis dieser zusammenbrach, und war gerade dabei, Rorro ebenfalls niederzumachen, als er dank der Hexereien von Druna, die ihn mit grünen Energieblitzen beschoss, schliesslich zusammenbrach.

Rorro stabilisierte die Gefallenen, und weckte den Elf auf, nachdem er ihn gefesselt hatte. Druna wendete wieder ihre Macht an, und becircte den Gefangenen. So erzählte er ihr, dass er recht neu in der Stadt war, und zu einer Bande gehörte, deren Anführer Toridan Cran hiess, und deren Hauptquartier unweit von hier in der Albtraumgasse sei, in einem kleinen Holzhaus auf halber Höhe der Strasse. Ausser ihm und Vagger Nulus, gehörten noch zwei weitere zu der Bande, Gunn und Koloss. Sie hatten von Tridan den Auftrag bekommen Phon zu töten. Da er das töten eines wehrlosen Mädchens geschmacklos und unter seiner Würde fand, hatte Vagger, der immer für einen gewieften Plan gut war, die Idee gehabt, stattdessen ein paar Pale Dogs dafür anzuheuern, und sie dann hier im Schutze des Lagerhauses -- das einem Freund von Vagger gehörte -- zu erschlagen, wenn sie ihre Belohnung abholen wollten.

Nun war das Problem, was mit diesen beiden tun. Sie hatten niemanden getötet, und sie zu töten wäre nicht recht. Zur Wache gehen oder sie anderweitig sicher verwahren konnte man auch nicht -- immerhin waren es die Helden gewesen, die widerrechtlich in das Lagerhaus eingedrungen waren, in dem die beiden vorgeblich Wachdienst leisteten bis der eigentliche Nachtwächter kam. Sie laufen lassen ging aber auch nicht, denn sicherlich würden sie Toridan warnen. Druna hatte die Idee, dem Elben einen Teil seiner Ausrüstung zurückzugeben, und ihn laufen zu lassen, dafür dass er bei der Stadtwache meldete sein Kollege habe ihn überfallen. Der Elf war einverstanden, unter Androhung dass ihn die anderen sonst töten würden, seiner guten Freundin zu helfen, und dann aus der Stadt zu verschwinden. So machte man sich mit dem Elfen auf den Weg zur Wache.

[Korrektur -- statt schon in der Wache anzukommen, wird er unterwegs noch einen Vorschlag machen. Denn die Stadtwache in etwas zu ziehen ist für einen Verbrecher so ziemlich das letzte was er machen will.]

Montag, 7. Mai 2012

The Bitch

Wieder auf der Strasse, trafen sie auf die atemberaubend sinnlich aussehende Druna. Druna war hier in der Stadt aus Gründen, die fürs erste ungenannt bleiben müssen, und beherrschte die Kunst der Hexerei. Auch sie musste allerdings ersteinmal zu Geld kommen, und wollte sich der Truppe anschliessen, um Shilukar zu finden. Die drei männlichen Truppenmitglieder hatten keine Einwände, und waren auch gerne bereit zu gleichen Teilen zu teilen. Sie waren wohl auch noch zu einigem anderen bereit, aber das war für Druna nichts neues.

Zusammen gingen sie zurück zum Tempel, wo sie das Ende des Gottesdienst abwarteten. Dann sprach Druna unter vier Augen noch einmal mit Phon, und verhexte sie so dass das arme Mädchen am Ende nicht anders konnte, als ihr alles zu Offenbaren, auch das was sie eigentlich nicht wollte.

Phon war aufgewachsen im Waisenhaus der Schwestern von Daria, dem Tenpin Heim für Kinder, das ebenfalls hier in Port-des-Belles lag.

Sie war in der Tat Schwanger, und ihr Freund hatte ihr das Apartment bezahlt und die Perlen geschenkt. Sie hatte ihm auch versprechen müssen, niemandem zu offenbaren wer er sei: Helmut Itlestein, Erzpriester des Tempels der Sterne, und Anführer der republikanischen Partei. Artumo wusste: manche betrachteten diesen Mann als den gefährlichsten Mann in ganz Monmurg.

Helmut war ca. 40 Jahre alt. Er hatte sie im Laden kennen gelernt, als er ein Kleidungsstück ändern lassen wollte. Sie hatten sich auch des öfteren in ihrem Apartement getroffen, wo er ihr viele komplizierte Dinge erzählt hatte, die sie nicht richtig verstnad. Einmal waren sie zusammen öffentlich Essen, in einem Gasthaus namens "Schwarze Spinne", das Separees hat, wobei er vorher gekommen war, mit einem weiten Umhang so dass niemand ihn erkennen konnte.

Am nächsten Tag, Montag, sollte vor dem Rathhaus eine Versammlung der Republikaner stattfinden.

Waffengefährten

In Monmurg gibt es ein Gasthaus, den "Geistersänger", in dem sich Abenteurer und Schatzjäger aller Art treffen, und wo ein gefährlicher und geheimnisvoller Auftrag nie sehr fern ist.

Dort fanden sich zu Beginn unserer Geschichte zufällig drei Abenteurer, die ihr Schicksal auf ganz verschiedenen Wegen hierher geführt hatte:

Ildorion, ein elfischer Meisterbogenschütze aus dem fernen Celene hatte in Eldredd gegen die Orkhorden gekämpft, bis die Stadt fiel. Aus dem Inferno schiffte er sich mit anderen Flüchtendennach Monmurg ein, wo es eine legendäre Bogenschützin geben sollte, die ihre Kunst mit ausgewählten Schülern teilte.

Ardumo, ein aufrechter Krieger mit starkem Beschützerinstinkt, geboren in Neu-Westernacht zu Monmurg erwartete eine Erbschaft, die Abenteuer versprach. Er dachte, dass er hier am ehesten etwas lernen könnte, das ihn darauf vorbereiten würde.

Rorro Eisengang, ein geheimnisvoller Reisender aus dem fernen Kalifat von Ekbir, war hier in geheimer Mission seiner Kirche, und sollte jemanden bestimmten finden, der ihm bei einer alten Suche helfen würde.

Allen drei war nun gemein, dass ihre Finanzen fast völlig erschöpft waren. So fanden sie sich gemeinsam unter einem Steckbrief, der im Geistersänger angeschlagen war, und eine Belohnung von 1000 Golddukaten versprach für denjenigen, der einen Dunkelelben Dieb namens Shikular dingfest machen würde. Man beschloss zusammenzuarbeiten.

In der nahegelegenen Stadtwache erfuhren unsere Helden, dass Shilukar im Adelsviertel Diebstähle begangen habe, und man sich an die Stadtwache dort wenden sollte.

Auf dem Weg drang im nächstlichen Nieselregen ein unterdrückter Hilfeschrei aus einer Seitengasse. Dort stachen zwei Schurken auf ein in die Ecke getriebenes Mädchen ein. Ein Bogenschuss Ildorions, der einen der beiden fast tötete, genügte um die beiden in die Flucht zu schlagen, und ein weiterer Pfeil streckte den anderen nieder, während der verletzte sich Dunkel der Engen Gassen fliehen konnte. Die Helden verbanden die Wunden des Mädchens, das Phon Quartermain hiess und recht hübsch war und den Angriff mit Haltung trug.

Der gefangene Schurkegestand im Verhör durch Rorro. Er hiess Derril Fank und stellte sich als Mitglied der "Pale Dogs", einer Bande aus den Slumbol heraus, zu der auch sein Genosse Ortri Gannon gehörte, und deren Anführer Jirraith hiess, den aber wohl noch niemand je gesehen hatte. Die beiden waren in Slumbol von einem Mann namens Doffel angeheuert worden, und sollten den Beweis ihrer Tat am nächsten Theotag bei einem Lagerhaus in der Able Row, im verkommenden Südende von Port-des-Belles abliefern, um den Rest der Belohnung zu erhalten.

Das Mädchen Phon hatte keine Ahnung warum jemand sie ermorden wollen würde und weinte. Sie war Vollwaise, und hatte ihre Eltern nie kennengelernt. Die Helden brachten sie in die Kapelle von St. Gustav, wo sie sonst auch immer betete, denn solange der Auftraggeber nicht gefasst war, war ihr Leben in Gefahr. Der Priester Trudberts, Fabitor Thisk, nahm sie bei sich auf, und liess auch die Helden dort übernachten. Er meinte, ein Angriff auf die Kapelle sei sehr unwahrscheinlich, weil der Tempel viele mächtige Freunde unter den Abenteurern der Schatzsuchergilde habe, die sich hier heilen lassen würden. Dann teilte er den Helden vertraulich mit, dass er sich Sorgen um Phon mache, die ein gutes Mädchen sei und immer zum Gottesdienst käme, weil er den Eindruck habe sie sei vielleicht Schwanger.

Die Helden heuerten Brohb auf dem Platz der Schatzsucher an, einen 16-jährigen Läufer mit Sommersprossen und rotem Schopf, der sie im nächtlichen Regen durch die dunkle Gosse des Südendes zu dem fraglichen Lagerhaus führte. Dieses stellte sich als verschlossen heraus. Nach einigem Überlegen entschieden die Helden, nicht einzubrechen, um für das Treffen am nächsten Tag keine Warnung zu hinterlassen, dass etwas nicht stimmte.

Am nächsten morgen gingen die Helden zu "Saches", einer Schneiderei cum Gebrauchtkleiderhandel wo Phon als Näherin arbeitete. Marta, die Besitzerin liess sie obwohl es Sonntag war ein. Von ihr erfuhren sie, dass Phon etwas mehr Geld zu haben schien, als ihre Stellung ermöglichte, und in Phon's Nähkästchen fanden sie eine kleine Perlenkette mit einem Zettel "Meiner Perle, der schoensten von allen, H."