Montag, 16. März 2015

Greyhawk XIX: Der Tempel der All-Verschlingung

Die Zwergenmine

Am nächsten morgen schlich man sich wieder in den Berg, mit dem Ziel, durch die Minen nördlich des Wassertempels vorzustoßen, in ein Gebiet wo die Gegner hoffentlich unvorbereitet wären, weil niemand das Auftauchen der Helden dort erwartete.

Bei den Höhlen dort handelte es sich um eine verlassene Zwergenmine, mit Gleisen für die Förderloren. Auch Loren standen bereit, um als gepanzertes Gefährt zu dienen, doch die Helden entschieden dagegen. In den Mienen stießen sie auf einen Stamm Käferbären der keine Elben mochte.

Rorro wollte verhandeln um Verbündete und ein Versteck zu gewinnen, da sie offenbar nicht mit dem Tempel im Bund standen, doch Ildorion mochte diesem Plan nicht, und eröffnete das Feuer. Rorro versuchte ihn zu blenden um das zu verhindern, da schoss er dann auch einen Pfeil in Rorro. Jedenfalls kam es zu einer blutigen Schlacht in der sie die meisten Krieger, den Schamanen und Hexer niedermachten, und sie erbeuteten einige Heilmittel.

Nur den Häuptling Urolax nahmen sie gefangen. Im Tausch gegen sein Leben und seine versprochene Freiheit erfuhren sie, dass es noch einige weitere Krieger gab, und dass der Stamm die Elbenkundschafter des Wassertempels unter ihrem Anführer zurückgeschlagen hatte, und nicht auf deren Angebote eingegangen war. Dann hatte es einige Zeit einen Stellungskrieg gegeben, bis die Königin des Wassertempels aufgetaucht war, und die Elben mitgenommen hatte. Jenseits der Minen gäbe es Höhlen mit Nachtmänteln, die sich in der Dunkelheit von der Decke auf ihre Opfer stürzen würden, und mit noch schlimmeren Ungeheuern: der Stamm ginge dort nicht hin.

Sie rasteten auf einer Felsempore, die ihnen sicher schien, um sich zu erholen. Dabei besuchte sie ein Xorn, der ihr Gold gerochen hatte – nicht der des Erdtempels. Er war sehr zivilisiert, und man einigte sich, dass er für Gold und Juwelen, bei ihrem Kampf gegen die Ungeheuer helfen würde. Nachdem er seine Anzahlung verspeist hatte, verschwand er. Später beobachteten sie einen Aaskriecher, der angelockt von den Leichen, diese anfraß und dann einen der erschlagenen Käferbären in seinen Tentakeln davontrug. 

Die Helden diskutierten, ob es gut und gerecht war, die Käferbären anzugreifen und auszurotten, allein aufgrund der Tatsache dass sie böse wären, und Leichenbomben bauten. Die Käferbären füllten nämlich die Kadaver ihrer erschlagenen Gegner mit Käfern, nähen Fetische und Runen in das Fleisch, stopften den Mund mit Pilzen aus, und spannten sie dann mit Drähten auf, um die Zugänge zu ihrem Gebiet zu blockieren. Wenn man die Leichenbombe berührte, explodierten sie in einer Wolke aus Pestilenz und nekrotischer Energie.

Die Ungeheuerhöhlen

Die Helden ließen Urolax, nachdem er sie an den Rand seines Gebietes geführt hatte, wie versprochen gehen. Als nächstes stießen sie in den Ungeheuerhöhlen auf einen schwarzen Schleim, der mit Säuretentakeln von der Decke aus schlug, und Waffen und Rüstungen auflöste. Zum Glück war der Erdhammer dagegen immun. Ein Blitz von Vacra spaltete das Wesen, und warnte Ildorion davor, mit dem Wassersäbel darauf einzuschlagen. Danach verwendeten sie Feuer um es wegzubrennen. Sie stießen auch auf die Nachtmäntel, die sich an Ardumo festsaugten, und Finsternis verbreiteten, doch das heilige Licht des Propheten, das Rorro rief machte ihnen ein rasches Ende. 

Schließlich trafen sie auf zwei riesige Panther mit langen Tentakeln auf dem Rücken. Druuna kannte die sogenannten Verlegerbestien von ihren Kontakten in Monmurg, doch diese hier hatten rotglühende Augen und schienen noch gefährlicher. Mit Hilfe des Xorn, der sie sich gut bezahlen ließ und nun wohlgenährt war, besiegten sie die Bestien. Durch eine Höhle die instabil war, und von deren Decke Felsen auf sie herabfielen, gelangten sie an den Komplex des Erdtores.

Das Erdtor

Der Torkomplex wurde von einem Troll und menschlichen Wachen in schwerer Rüstung bewacht, die sich nicht ergeben wollten. Sie verbrannten in Druunas Feuerbällen und Feuerschlägen rasch. Hinter einer kleinen Seitentür neben dem Haupttor fanden sie den Speisesaal, in der ein zweiter Troll auf einem speckigen Divan schlief und starb sowie eine verriegelte Tür ohne Schloss.

Als sie ihren Zauberstab der Geheimnisse nutzten, um eine Falle oder einen Mechanismus an dieser Tür zu finden, machten eine unvorhergesehene Entdeckung: hinter einer geheimen, verriegelten Tür im Speisesaals, die Jean öffnete, gab es eine Kammer mit einem steinernen Drachen, unbenutzt und scheinbar vergessen. Die Klaue des Drachen ließ sich bewegen. Als die Helden sie nach unten drückten, fuhr die Kammer fast lautlos in die Tiefe, vor eine weitere Tür. 

Als sie diese öffneten schlug ihnen Wasser aus dem Stalagos entgegen und wischte sie von den Beinen. Druuna verwandelte sich in ein Fischwesen, die anderen tranken ihre Tränke des Wasseratmens, und überlebten so. Hinter der Tür führte ein dunkler Gang in die Tiefen des Stalagos. Nach einiger Zeit löste der Mechanismus sich, und sie konnten sehr langsam wieder hinauffahren. 

Als sie die Klaue nach oben drückten, fuhr die Kammer ebenso leise in die Höhe, vor eine weiter Tür. Hinter dieser befand sich ein Schlupfloch, mit zehn Bettrollen, einem Regal mit Zwergenäxten, Zwergenfriesen an den Wänden, und einem Brotkasten und Wasserkrug, die immer neue Zwergenstullen und frisches Wasser erzeugten. Der ideale Ort um sich auszuruhen ohne angegriffen zu werden.

Druuna öffnete die schlosslose Tür durch magisches Anklopfen. Dahinter stießen sie auf teuer möblierte Räume mit Regalen voller Delikatessen und Spirituosen, und auf einen überraschten Troglodyten-Erdpriester in feinen Roben, der niedergeschlagen und gefesselt war, bevor er irgendetwas tun konnte. Er hieß Reokallitan, und seine Aufgabe hier war zu verhindern, dass der nahe gelegene Feuertempel die Kontrolle über das Tor gewänne. 

Er erzählte ihnen, der Meister des Tores war ein Zauberer namens Eitrig, dem leider nicht zu trauen sei, kannte nicht die Geheimtür im Speisesaal, und war sonst nicht sehr mitteilsam. Er versuchte sie von ihrem „Irrglauben“ abzubringen. Sie erbeuteten von ihm ein Buch in einer Sprache die sie nicht lesen konnten, und eine Schriftrolle, um ein Elementar zu beschwören, sowie einen Geringen Erdschlüssel, womit sie nun einen vollständigen Erdschlüssel hatten. Sie ließen Vacra alleine mit dem wehrlosen zurück.

Der Weg jenseits des Speisesaales war durch einen riesigen, vernarbten Höhlenbären an einer Kette blockiert. Ildorion gelang es durch das verfüttern des Trolls und gutes Zureden, den Bären zu besänftigen, und ihn mit einem Glas Honig, das er in Reokallitans Suite gefunden hatte, in die Ungeheuerhöhlen zu locken.

Kampf gegen den Mönch und Eitrig

Man ging weiter, vorbei an den Statuen aller vier Elemente und im Schutze eine Stille, die Ildorion auf einem seiner Pfeile hatte, um gegen den Zauberer vorbereitet zu sein. Nachdem man eine Tür geöffnet hatte brach auf einmal die Hölle los: ein glatzköpfiger Mönch teleportierte sich direkt neben Druuna, und prügelte sie zu Boden. Er war schwer zu treffen. Ildorion ging beiseite, damit Vacra und Rorro zaubern könnten, und der Kampflärm lockte eine Gruppe von Trollen herbei. Leider waren die Kräfte der Gruppe fast verbraucht. Der Mönch hatte die Wahl, Druuna zu töten, aber war schwer verletzt, und teleportierte sich stattdessen weg. 

Nun öffnete sich auch noch eine weitere Tür, dahinter war ein nackter Mann mit Rattenkopf und Schädelkette um den Hals, in Begleitung von riesigen Ratten. Er versuchte zu zaubern, und stellte überrascht fest, dass seine Stimme nicht zu hören war. Auch Rorro machte erst denselben Fehler, besann sich jedoch und schaffte es, eine Steinwand zu formen, die die Trolle einige Zeit aufhalten würde. 

Irgendjemand flößte Druuna einen Heiltrank ein, die wieder zu sich kommend gestikulierte und das Zeichen machte, um den Xorn um Hilfe im Kampf zu bitten. Der tauchte auch tatsächlich auf. Während der Xorn die Trolle ablenke und verlangsamte, schafften die anderen es irgendwie, den Zauberer und seine Ratten zu erschlagen. Sie zogen sich in dessen Kammer zurück, Vacra verbarg die Leiche, und Druuna verwandelte sich mittels eines Blutzaubers, um ähnlich auszusehen. 

Als die Wand fiel, flüsterte sie zweien der Trolle ein, sie sei der Meister, und die Trolle sollten den flüchtigen Mönch suchen und töten. Auch dieser Blutzauber gelang. Hinter den Trollen waren auch noch weitere Wachen. Nun verstellte Druuna mit Hilfe eine kleinen Illusion ihre Stimme, und schalt den letzten Troll, die Worte von Ildorion, der deren Sprache sprach, vorgeflüstert, was er denn hier noch wolle, er solle seinen Kollegen folgen, hier wäre alles unter Kontrolle. Der dumme Troll tat wie ihm geheißen. Die menschlichen Wachen, die sie nur von Ferne sahen, ließen sich ebenso übertölpeln, und gingen zurück auf ihre Stube.

Als man die Kammer des Zauberers durchsuchte, fand man ein großes Rattennest voller Fäkalien, darin eine Kiste mit Kupferbändern. Der Schlüssel war in der Halskette des Zauberers in einem der Schädel verborgen. Eitrig selbst hatte noch eine Schriftrolle der Größeren Unsichtbarkeit bei sich. In der Kammer des Mönchs fand man Dornpeitschen und eine Nagelbett, aber nichts von nutzen. Als Druuna mit Magierhand die Truhe öffnete, wurde sie versteinert. Darin waren ein Buch mit verworrenen Diagrammen und Notizen, eine Schriftrolle, ein weiterer Geringer Erdschlüssel und ein Goldarmband mit Rubinen. Wie üblich inspizierte Vacra alles mit rituellem Magie Entdecken. Der Xorn, mittlerweile recht fett geworden, verspeiste seine Belohnung und entschwand.

Die Kammer der Zwerge

Die Helden schleppten die versteinerte Druuna in die geheime Kammer, um zu rasten und zu überlegen, wie es weiterginge. Rorro studierte das Buch aus der Kiste, das irgendetwas mit Beschwörungen zu tun hatte, und gab es Vacra zum weiteren Studium. Dann untersuchte er die Schriftrolle: es handelte sich um einen mächtigen Zauber der die Versteinerung Druunas lösen konnte! Nachdem Druuna wiederbelebt war, legten sich alle – natürlich mit den entsprechenden Wachen – schlafen.

In dieser nacht hatte Ardumo einen seltsamen Traum. Ein Mann im schwarzen Gehrock und mit schwarzer Lederrüstung, Gehstock, und weißen Haar erschien ihm, und sagte er sei Vacras Meister aus Mitrik. Vacra habe einen Vertrag mit ihm, nach dem sie ihm als Lehrling dienen müsse, und wäre vertragsbrüchig und auf der Flucht. Ardumo solle überlegen, ob sie bereit wären, ihm Vacra auszuliefern; er würde wiederkommen.

Am nächsten morgen besprach Ardumo das mit den anderen, und sie befragten Vacra, die gestand:

Vacra stammt ursprünglich aus Mitrik, wo sie in der Gosse aufwuchs, immer von schlechtem Volk umgeben, um ihr Überleben kämpfend. Ihre Eltern kennt sie nicht. Ein alter Bettler war ihr Ziehvater. Der, sie nannte ihn den Ohm, arbeitete gelegentlich als Spitzel für einen reichen Bäcker, der insgeheim ein Meister der Schwarzen Kunst war. Schließlich erkannte der Meister ihre Intelligenz und ihr Wesen, und nahm sie als Lehrling auf. Sie musste ihm aber dafür dienen so lange er wollte.

Dort erlernte sie die Grundlagen der Kunst, doch um einen hohen Preis. Jedes Jahr opferte der Meister einen seiner 12 Lehrlinge dem „Gevatter“, einem schrecklichen Mann in einer Schwarzen Kutsche, der sein Gesicht verbarg, und für den der Meister bei Nacht aus Mehl, das dieser brachte, ein besonderes Brot backen ließ, in einem Ofen der sonst nie verwendet wurde, dem siebenten Ofen. Manche hatten versucht zu fliehen, doch keinem gelang es.

Schließlich stahl sie von ihrem Meister den Stab, der nun ihr Fokus ist, ein Stab der es erlaubt sich ein anderes Aussehen zu geben. Mit dessen Hilfe gelang ihr die Flucht. Ein außergewöhnlicher Akt, bei dem sie ihren Glauben an Recht und Ordnung verletzte.

Sie schlug sich durch, bis sie in Verbobonc von den Kultisten des Tempels angeheuert wurde. Sie rechnete sich aus, dass sie in einem mächtigen Kult vor der Verfolgung des Meisters sicher wäre. Mit diesen lebte sie die nächsten Monate, bei deren Investigation des Wassergrabenhauses, bis sie sich den Helden verdingte.

Die Helden beschlossen, das Ansinnen des Meisters zu ignorieren. Der Vertrag mit einer Minderjährigen, die die Folgen ihrer Entscheidung nicht absehen konnte, wäre wahrscheinlich sowieso anfechtbar, und insgesamt hatten sie keine Lust, ihre Gefährtin zu opfern, egal ob er im Recht wäre oder nicht. Solle er doch versuchen sie zu holen.

Moralfragen

Erfrischt und in voller Kraft kehrten sie in die Minen des Kraterrandes zurück. Als sie die Tür zum Speiseraum öffneten, waren gerade menschliche Wachen und ein Troll beim Frühstück. Sie verbrannten sie alle in einem magischen Inferno, ohne jede Warnung, ohne ihnen eine Chance zu geben, sich zu ergeben.

Rorro spürte die Missgunst des Propheten deutlich. War es gut, so zu handeln? 

Sicherlich waren die Wachen böse, und hätten keine Skrupel gehabt, die Helden zu töten, wenn es ihnen möglich gewesen wäre. Durfte man deshalb genauso handeln, und wenn ja, was unterschied Gut und Böse dann noch? 

Sicherlich dienten die Wachen für Lohn Priestern, die daran arbeiteten einen Gott zu befreien, der den Untergang der Welt wünschte, ob sie selbst daran glaubten oder nicht. Ein Plan der vereitelt werden musste. Rechtfertigte dieser höhere Zweck unbedingt ihren Tod als Mitschuldige? 

Wenn man annahm dass jeder Alarm möglicherweise das Ende der Helden bedeuten könnte, war dann das Risiko, dass eine Wache entkommen und Alarm schlagen könnte ein hinreichender Grund, sie alle zu töten? Warum konnte man nicht warten, bis sie gegangen wären, etwa weil sie dann eventuell später hätten Alarm schlagen können? 

Hatte es kein anderes Mittel gegeben, einen Schlafzauber Vacras etwa? Oder hatte man gar nicht versucht, eine andere Lösung zu finden? Hatte man sich aus Bequemlichkeit für den Tod dieser Menschen entschieden? Aus Lust an der eigenen Macht, eben weil man es konnte und sich niemanden verantworten musste? 

Durften sich die Helden so zum Richter über Leben und Tod anderer Wesen machen, ohne diesen eine Chance auf Einlenken und Besserung zu geben, und waren sie dann noch gut? Die Fragen waren hier noch größer als bei den Käferbären. Es schien als ob Macht korrumpierte.

Die nächste Truppe an Wachen, in Vollplattenrüstung und mit Armbürsten, trafen sie dann vor dem Tor, das zum Stalagos führte. Diesmal versuchen sie, den Kampf zu vermeiden. Die Wachen glaubten aber, sie seien dank eines Trankes den sie von Eitrig erhalten hatten unverwundbar, und waren von dem Mönch auf die Helden vorbereitet worden. So griffen sie an. Auch sie waren innerhalb kürzester Zeit bis auf drei niedergemacht. Die verbleibenden drei ergaben sich, und wurden von den Helden gezwungen, sie zu begleiten und für sie zu kämpfen.

Der Dämon

Bei der Durchsuchung der weiteren Räume des Torkomplexes fand man eine Große Halle, in der ein rot glühender magischer Kreis mit weißen und grünen glühenden Runen den Boden von Wand zu Wand füllte. Druuna fühlte sich kess, und rieb mit ihrer Fußspitze auf dem Kreis. Der glühte auf, und in seiner Mitte entstand unter fauligem Geruch ein großer Dämon, mit vier Armen, mit Hörnen und großen Scheren an diesen Armen. 

Ildorion stürmte vor, um ihn zu bekämpfen, während er den Rest der Gruppe mit einem Zauber verwirrte, so dass sie anfingen davonzulaufen, einander zu schlagen, oder gar nichts taten. Druuna schleuderte Feuer gegen den Dämon der Ildorion lähmte und mit seinen Zangen zerfleischte bis er zu Boden ging. Langsam schüttelten die anderen ihre Verwirrung ab, und so konnte Rorro die magische Finsternis, die der Dämon erbrach, vertreiben, und sie konnten den Dämon niederstrecken, bevor er auch Ardumo zerfleischt hatte – auch dank der Hilfe der Wachen mit ihren Armbrüsten, die sie daraufhin gehen ließen.

Die Wachen versprachen, allen anderen Wachen die sie träfen, zu raten, sich vor den Helden zu ergeben, statt den Kampf zu suchen. Vacra sägte von dem Dämon, der nach seinem Tod sich nicht auflöste, die Hörner ab, um daraus Trinkgefäße für ihr zukünftiges Empfangszimmer zu machen.

Der Dämon war besiegt, doch alle waren müde und erschöpft von dem Kampf. Die Gruppe entschied, wieder in die Kammer zu gehen, und einen Tag zu warten, es sich bei Wein und Speise gut gehen zu lassen, und nochmals zu rasten und schlafen.

Der Zweite Traum

In dieser Rast erschien Ardumo der Meister Vacras zum zweiten Male im Traum, auf einer nebligen Waldlichtung, und fragte wie sie entschieden hätten. Ardumo sagte, sie würden Vacra nicht herausgeben. Der Meister meinte, er habe das schon befürchtet, doch er wolle den Helden etwas Zeit geben, um ihre Entscheidung zu überdenken. Dann verwandelte er sich in einen Nebel, und die Nebel bekamen Zähne und griffen Ardumo an. Auch die anderen, außer Ildorion, der nicht schlief, und Vacra selbst, wurden von Albträumen heimgesucht. 

Druuna fand so keine Ruhe, und wachte schweißgebadet und unerfrischt auf, ohne neue Zauberkraft. Sie versuchte, noch einmal zu rasten und Ruhe zu finden, diesmal wachte Rorro über sie. In diesem Traum wurde sie wieder angegriffen, doch sie konnte den Angreifer im Traum verbrennen, mit violettem Feuer, und wieder schlossen sich Träume von einem Rausch von Macht, Tod und Zerstörung an. Als Rorro sah, dass sie im Traum kämpfte, weil sie sich herumwarf, sprach er auch einen Zauber um zu versuchen den Alptraum zu bannnen. Währenddessen schmökerte Vacra in den Notizen von Eidrik, wie angewiesen. Schließlich erwachte auch Druuna erfrischt.

Man überlegte nun, was zu tun sei? Weiter die Minen entvölkern? In den Inneren Kreis vordringen? Oder nach Mitrik reisen? Eigentlich war man ja hier, um herauszufinden, was hier gespielt wurde, und das konnte man wohl nur im Inneren Kreis, die Kultisten in den Minen wurden dumm gehalten. Zudem fanden sich recht rasch Verstärkung für die Mienen ein, so wäre wahrscheinlich auch kein dauerhafter Erfolg zu erzielen, solange der Innere Kreis bestand. 

Druuna wollte direkt nach Mitrik reisen, um den Meister zu töten, der ihre Träume störte. Doch dies wäre eine Reise von mindestens einem Monat, wenn es zu keinerlei Komplikationen käme. In der Zwischenzeit wäre wahrscheinlich ihre ganze Arbeit hier ungeschehen, und vielleicht wären sogar die Schlüssel für das Erdtor ausgetauscht. Die Gruppe entschied, eine schmollende Druuna überstimmend, einen Vorstoß in den Inneren Kreis zu wagen.

Der Innere Kreis

Rorro betete zum Propheten um Rat, wie man am besten dort eindringen könne, und erhielt die folgende Weissagung:

                     Der Wolf im Schafspelz mischt sich unerkannt unter die Herde.

Die Gruppe beschloss, sich als Priester des Erdtempels zu tarnen. Sie sammelten die neuen Kutten, die sie bei Reokallitan gefunden hatten, die alten die sie noch von früher hatten, und zogen sich alle Kutten und Anhänger des Elementaren Bösen, Ausgabe Erdtempel an. Druuna und Vacra tarnten ihre Gestalt, so dass sie wie Troglogdyten aussahen. Sie machten die anderen mit Unsichtbarkeitszaubern und –tränken unsichtbar. Dann zogen sie los.

Bei den Statuen der Elemente, wo der Kampf gegen Eitrig und den Mönch stattgefunden hatte, wartete ein Troglodyt, dessen rechtes Bein in einen langen Tentakel verwandelt war, mit Peitsche in der einen Hand und Leinen für vier riesige schwarze Hunde mit rotglühenden Augen und Feueratem und drei Rostmonster in der anderen. Vacra sprach heimlich einen Zauber um seine Sprache sprechen zu können, was er glücklicherweise nicht bemerkte, und unterhielt sich mit ihm: er war der Bestienmeister aus dem Inneren Kreis, geschickt um hier der Heldengruppe aufzulauern und sie zu vernichten. Der Mönch schlich hier irgendwo in der Nähe auch noch in den Schatten umher. Sie sollten machen das sie fort kämen, sie behinderten die Operation.

Über die Brücke kamen sie zur Erdtür, die sich öffnete, als sie das Erdsymbol mit dem Erdschlüssel berührten. Im inneren war eine Kammer mit einem Haufen Fels und Erde. Danach wandelten sich die Wände, sie waren aus schwarzem Stein, in dem violette Adern liefen, und wenn man nicht hinsah, schienen sie sich zu bewegen. Es war etwas verstörend, und lenkte ab. Die Türen waren aus demselben Stein, massive Platten mit einem violetten Stein eingelegt, die im Boden versanken, wenn man sie berührte, und kurz darauf wieder schlossen.

Sie kamen an eine Kammer mit menschlichen Wachen, Elitewachen, alte Haudegen, die fragten wer sie seien und was sie hier wollten? Druuna log, sie wären von Snearak gesandt, und wollten Mhunaath und Ykla sprechen, wegen der fortgesetzten Angriffe auf den äußeren Tempel, der schon halb entvölkert sei, und um stärkere Unterstützung nachsuchen. Die Wachen schienen etwas misstrauisch und machten abfällige Kommentare, ließen sie aber passieren.

In der nächsten Kammer, bei einer Statue eines Weinenden, trafen sie auf einen Mann in Schwarz und mit einer violetten Steinmaske über dem Gesicht – vielleicht die Maske die sie im Tempel abgeliefert hatten? Sie nickten, und da er sie nicht ansprach gingen sie wortlos vorbei. Weitere Kammern folgten, mit Statuen wie sie sie schon in der Höhle unter dem Wassergrabenhaus gesehen hatten, in einem Keller nach einer Leiter aus schwarzen Armen die einander hielten war ein Ruß und Schwefel verströmende Höllenmaschine mit einer Metallfratze.

Schließlich kamen sie zu einem Gang in dem es unnatürlich kalt war, und wo sie von einer Art Fleischgolems angegriffen wurden. Die verbrannte Druuna, aber die Kälte hatte erschöpft. Ildorion, durch das Wasserschwert vor der Kälte geschützt, fand ein Taufbecken, um das mit Infernalischer Schrift geschrieben stand „Die schwarzen Tränen von Tharizdun. Sei gesalbt, und gehe unbehindert“, und rieb sich mit dem Wasser ein und trank sogar davon, fühlte sich aber eher schlechter als besser. Die Wände zeigten Reliefs mit Trägern einer Fackel der Enthüllung, wie sie sie unter dem Wassergrabenhaus gefunden hatten. Sie entschieden, die Kälte fürs erste zu meiden, und zogen weiter.

Im nächsten Raum wurden sie von schwarzen Tentakeln angegriffen, die sie festhielten und würgten. Rorro konnte gerade noch einen Gegenzauber wirken, der sie bannte, und Vacra konnte ihn wieder unsichtbar machen. Daneben war eine Kammer mit einer an Ketten aufgehängten mumifizierten Leiche in Plattenrüstung und mit einem Pelorsymbol. Der Fallen und Geheimtürenstab zeigte auf den Boden darunter – war das nun eine Falle, oder eine geheime Tür? Druuna fesselte die Mumie mit ihren Handschellen und Magierhand, ohne den Raum zu betreten. Am Ende entschieden sie sich, doch lieber weiter zu gehen.

Ein langer Gang führte sie zu zahlreichen Türen. Hinter eine war eine Werkstatt, hinter einer anderen ein Raum mit Bodenmosaik von Elementaren. Als Rorro ihn betrat, entstanden vier Elementare, gleich denen die die Gruppe schon einmal angegriffen hatten, Rorro floh unsichtbar zurück auf den Gang. Die Elementare schienen ihn nicht zu bemerken, außer dem Erdelementar, das erst lange in seine Richtung starrte – die Spannung war spürbar – und sich dann in Bewegung setzte. Da schloss sich zum Glück die Tür wieder. 

Nahebei war ein Raum den sich die Gruppe entschied, nicht zu betreten mit einem runden Basin voller Teppiche und Kissen im Boden, und Kisten und einem Schrank.

Über Treppen kamen sie zu einem Vorraum des Luft-Tores. Dort gab es eine Türe Richtung Inneres, die sich nicht bei Berührung öffnete. Vorbei an einer Gruppe dummer Ogerwachen in Vollplatte gelangten sie auf einen langen Korridor, von dem zahlreiche Gänge und Türen abgingen. Ein Raum war wohl der Zwinger der Schwarzen Hunde, die sie schon gesehen hatten, er stank nach Tier. Ein Saal enthielt Statuen von zwei Menschen, einem Elf, Troglodyt, Kua-Toa, und Gnoll, die mit geschlossenen Augen in ganz verschiedene Richtungen sahen. Ein weiterer Saal war ein Speisesaal. Es gab eine Putzkammer und ein Materiallager.

Schließlich stießen sie auf zwei abgemagerte, menschliche Sklaven, die den Boden moppten. Die beiden hatten keine Zunge mehr, konnten aber mit Zeichen vermitteln dass insgesamt neun Sklaven hier arbeiteten, wo es in etwa zu den Nagas ginge, und dass der Weg ins Innerste durch die Kälte führte.


Nun war fast schon eine Stunde um. Würden sie den Inneren Kreis verlassen, ohne die Nagas aufzusuchen, würde ihr Vorstoß ziemlich sicher enttarnt, und sie hätten es schwer, wiederum hereinzukommen. Vielleicht sogar wenn sie das täten. Sowohl die Illusion als auch die Unsichtbarkeit würde mit der vollen Stunde enden. Die Illusionen wären erneuerbar, aber Unsichtbarkeit für alle war nicht mehr möglich. Was tun? Nach hitziger Diskussion, entschieden sie, zu versuchen ins Innerste zu gelangen …

Finale im Erdtempel und die Nacht der Auflösung

Die Erdpriester riefen ihr Elementar herbei, und Snearak und Miikolak ritten auf diesem, während es den Hohepriester Uskathoth hielt. Snearak heilte dabei sowohl die anderen als auch das Elementar mit einem Topf voll Heilsalbe, während diese Jagd auf Rorro machten. Mit viel Glück widerstand er zwar den Flüchen von  Uskatoth, doch auch mit Stab und Hammer waren die Erdpriester in ihren schweren Panzern noch tödliche Gegner.

Die Lage wirkte hoffnungslos, bis es Druuna gelang, Snearak zu behexen.  Sie flüsterte seinem verwirrten Geist ein, dass er viel mehr gewänne, nämlich die Herrschaft über den Erdtempel, wenn er ihnen hülfe. Snearak heilte daraufhin den ohnmächtigen Ardumo. Nachdem er es nicht mehr heilte, gelang es Rorro, Ardumo und dem blinden Ildorion, das Erdelementar zu töten. Damit kamen die Priester nur noch langsam in ihren schweren Rüstungen voran, und fielen schließlich nach langem Kampf durch Pfeile, Eisstrahlen, und Feuerbolzen. Die Schlacht, die härteste und längste die die Helden bisher geschlagen hatten, war geschlagen.

Die Beute war gut: neben einem magischen Glücksstein, der dem Träger half, Missgeschicke zu vermeiden, fiel ihnen der Erdhammer in die Hände: ein magischer Hammer, der den Träger vor Säure schützte, und einen Stahl aus Schotter heraufbeschwören konnte.

Um sie herum war alles tot, bis auf Snearak. Da hörten die Helden in der Ferne dumpfe Hörner und Paukenschläge, die langsam näher kamen. Am Ende ihrer Kraft, entschieden sie, das nicht zu erkunden und die Minen durch den Geheimausgang zu verlassen.

Die Nacht der Auflösung

Draußen suchten sie einen Rastplatz. Dabei bemerkten sie eine seltsame Veränderung in sich, die Natur der Magie hatte sich verändert. Einige ihrer magischen Gegenstände verloren ihre Kraft oder wandelten sich. Auch sie selbst fanden, dass ihre Fähigkeiten sich verändert hatten. Die Blindheit fiel von Ildorion ab.


Es war eine neblige, unheimliche Nacht, und Wolken verdeckten den ganzen Himmel, so dass weder Mond noch Sterne zu sehen waren. In den kleinen Stunden wurden sie von einem Nebelteufelchen angegriffen, das sie sofort erschlugen. Dann machten sie sich nach Tagesanbruch auf, zum Tempel zurück zu kehren.