Donnerstag, 21. Februar 2013

Kampf mit Linele

Der Kampf war kurz. Druuna deckte die kniende Linele mit Geschossen aus grüner Energie in Form von Schlangen ein, Ildorion traf sie mit einem Krug Alchemistenfeuer der sie lodernd in Brand setzte. Linele, zwischen Angst und Wut hin und hergerissen, projezierte Visionen von Feuer und Schmerz in den Geist der sie knechtenden Schwester und des angreifenden Rorro. Ardumo fiel in Lineles Bann, und schlug mit dem von Lord Zavere geliehenen Schwert nach der Priesterin. Ein Pfeil Ildorions durch seinen Kehlkopf steckte ihn nieder. Die alte Schwester bereite sich aus dem Wachtraum, und rief die Hohe Frau an: deren Macht zerstörte da das untote Kind, das sich zu Nebel auflöste.

Die Schwester warnte die Helden, dass, wenn Linele ein Vampir sei, sie nun zu ihrem Sarg kehre. Das müsse verhindert werden, um sie ganz zu zerstören. Rorro war immer noch in Visionen gefangen, Ardumo am verbluten. Der Nebel versuchte sich durch die Ritzen der Fenster nach draußen zu drücken. Während Druuna nach unten aus dem Gasthof rannte, und Schwester Daliana Ardumo erst heilte, und dann durch ein Wunder lähmte, so daß er nicht das Fenster öffnen konnte, begann Ildorion die Ritzen des Fensters mit Kerzenwachs zu verkitten. Das gelang auch sehr gut, beim letzten Fenster unterlief ihm jedoch ein Mißgeschick, und er öffnete es versehentlich. Im starken Seewind des Abends strebte der Nebel der einst Linele war dem Meer zu.

Schwester Daliana kannte sich mit Untoten aus. Sie meinte, Linele werde über Nacht in ihrem Sarg liegen, wenn sie ihn innerhalb der nächsten Stunden erreiche, und könne dort endgültig getötet werden. Wenn dies geschähe bevor ihre Verwandlung sich vollkommen vollzogen hätte, könne man sie wiederbeleben. Die Helden erzählten daraufhin von dem Haus mit den Vampiren, den Sahuagin und von Merdre Allaconoda. Daliana war alarmiert nachdem sie alles gehört hatte. Zusammen ging man zur Kathedrale zurück, wo sich in der Kammer der Entscheidung ein der Kirchenrat zusammenfand, bestehend den Helden, Mutter Mara von Witten, der Höchstpriestering, dem lautstarken Tobi Thad, eben der steinalten Schwester Daliana Varaun, und Bruder Heth Neferul, einem muskulösen Glatzkopf. Auch anwesend war Terstir Malacon in Roben aus flüssigen Silber, Spiegelmeister und Berater.

Der Rat beschloss dass die Kirche das Herrenhaus nicht angreifen solle, ohne vorher mehr darüber herauszufinden. Ansonsten wäre der wahrscheinliche Ausgang, dass man die Handlanger und Schergen töten würde, aber die mächtigen Vampire und Hintermänner wahrscheinlich entkommen würden. Dann würde alsbald das Übel aufs neue beginnen, ohne dass man wisse wo, und eine Chance hätte, es an der Wurzel zu packen. Man müsse beobachten, um zu sehen wer dort ein- und ausginge, und wohin, die Uhr untersuchen, den Echsenmenschen verhören.

Linele konnte aber nicht warten. Der Rat schlug vor, mit Hellseherei zu erforschen, ob sie es zu ihrem Sarg zurückgeschafft habe, und ob dieser noch in den unteren Höhlen sei. Wenn ja könnten die Helden in einem zweiten heimlichen Überfall dort eindringen. Und wenn durch die Informationen der Helden ein großes Übel ausgerottet werden könne, dann würden sie auch -- ausnahmsweise -- Linele wieder ins Leben rufen. Bruder Heth könne sie auf diesem gefährlichen Weg, der für die alte Schwester Varaun zu kraftraubend wäre, begleiten.

Samstag, 16. Februar 2013

Der Goldene Mann

Nun wollte man Linele in die Stadt bringen. Als die Helden sie fragten, ob sie sich irgendwie Verstecken könne, löste sie sich in einen Nebel auf. So war es ein leichtes, sie in Form von feuchten Stofftüchern mit dem Wagen in die Stadt zu bringen, wo sie sie in der Kammer im Geistersänger unterbrachten. Das Tageslicht machte ihr offenbar nichts aus.

Als nächstes entschieden sich die Helden, zu recherchieren, was es mit der Uhr auf sich haben könne. Da Rorro wußte, dass eine Bibliothek da hilft, ging man zum Platz der Fünf Weisen, in der Hoffnung dort eine zu finden. Und in der Tat, direkt am Rand des Platzes stand die "Große Bibliothek von Monmurg". Wie man vom Türsteher des Blauen Turmes erfuhr, war sie nur eine von zwei Bibliotheken, die diesen Titel führten -- die andere war zu Füßen des Petraxa, des Turms des Stadtmagiers. Jene hatte angeblich mehr zu alter Magie, diese hier zu zeitgenössischer.

In der Bibliothek, wo man 3 Dublonen Eintritt zahlen musste, gab es verschiedene Räume nach Farben der Türme der Magie geordnet. Sie erkundigten sich, wo man am besten etwas zu Dämonen oder zu Artefakten finden könne, und es wurde ihnen der Schwarze Saal, oder die Braune Galerie empfohlen. Ein Register gab es leider nicht, denn viele der Bücher hatten einen eignen Willen, die Belegschaft war offenbar vor allem damit beschäftigt, sie wieder einzufangen oder zu befrieden, wenn sie sich ungehörig benahmen.

In der Braunen Galerie traf Rorro auf den Kurator Lerriniven, einen kleinen mageren Mann mit Glatze und einem weißen Haarkranz, der ein auffälliges Amulett um den Hals trug, eine großen Scheibe die in der Mitte ein Loch mit Haizähnen hatte. Gegen eine kleine Gebühr von 10 Dublonen, die er seiner Scheibe verfütterte erzählte er Rorro, was er über die Uhr dachte:

In manche Gegenstände wären mächtige Dämonen aus anderen Welten gebunden, manchmal wäre der Gegenstand sogar nur die Form eines Dämons. Er kenne die Geschichte von einem Dämon, der die Form eines schwarzen Zweihänderschwertes gehabt habe. Solche Dämonen hätten dann nicht die Möglichkeit, einen anderen Körper anzunehmen, solange der Bund nicht gebrochen sei, und könnten daher nur über Einflüsterungen, über Magie, über Mächte, die sie dem Träger des Gegenstandes verliehen, oder die sie als Gegenstand hatten, mit der Welt in Wirkung treten. Dafür wären sie aber auch schwer zu Bannen, und der Gegenstand oft schwer zu zerstören. Wenn man versuchen wolle den Bann zu lösen würde er den Zauber "Auflösung des Magus" empfehlen, der einst von dem Magier Mordenkainen erdacht wurde, und in einer anderen Version der Welt auch diesen Namen trüge.

Danach besuchten sie die Recht Große Moschee von Al'Akhbar, die innen mit allerlei arabischen Schriftzeichen ausgeschmückt war. Der Imam, Abdullah, begrüßte Rorro hocherfreut, nachdem dieser einen Beweis seines Glaubens geliefert hatte. Rorro fragte um Rat Linele betreffend, und Abdullah riet, dass der Prozess weit fortgeschritten sei, wahrscheinlich würde sie diese Nacht unwiederbringlich zu einem Vampir werden.

Mit diesen Informationen versehen, entschieden die Helden, als nächstes die Bruderschaft der Vergebung aufzusuchen. Das unauffällige Haus in Eleusia hatte einen Empfang, in dem ein Mönch namens Wenkmen in beigen Roben mit vielerlei aufgenähten Taschen saß. Er erklärte ihnen, dass die Bruderschaft über geheime arkane Methoden verfüge, um Böse und Übernatürliche Wesen aller Art zu zwingen, den Weg der Rechtschaffenheit einzuschlagen. Es käme nicht auf den freien Willen, an, der wäre überbewertet. In ihren Verließen, und mit ihren Prozessen könnten sie das Kind zwar nicht heilen, aber dazu bringen, sich anständig zu verhalten. Während ein anderes Mitglied der Bruderschaft schleimverschmiert und mit einem dampfenden Metallkasten hereinkam, entschieden sich die Helden, zu gehen.

Als nächstes gingen sie zu Linech. Der sagte, er wäre bereit alles aufzugeben, was er hatte, wenn sie Linele dadurch retten könnten. Allerdings steckte fast sein ganzer Besitz in Gütern fest, die sich nicht so schnell verkaufen lassen würden -- unter anderem hatte er wohl gefälschte Ausweispapiere im Angebot. Schließlich schlugen die Helden vor, die goldene Statue zu verkaufen, und machten sich auf zur Splitterburg, nachdem Linchs Halbschwester, eine ziemlich attraktive Halbelbe, eine Zeichnung davon angefertigt hatte.

Fürst Zavere zeigte großes Interesse -- er  meinte die Statue könnte ein von ihm seit längerem vermisster Freund sein, und wunderte sich, was das für ein seltsamer Zufall sei. Er bot ihnen an, die Kosten für die Heilung Lineles im Tempel zu tragen, und auch ein gutes Wort dort einzulegen, wenn sich die Statue als der Gesuchte herausstellen sollte: er empfahl dafür die Kathedrale der Hohen Frau, oder den Palast des Heiligen Kaisers, in dem der vor den Orkhorden von der Wilden Küste geflohene Kaiser der Zwerge Hof hielt. Dort wären die mächtigsten Priester in der Stadt zu finden, die am ehesten die nötigen Wunder kennen würden.

Ausgestattet mit einer Depesche für die Torwache des Adelsviertels marschierte man zurück zu Linech, wo man die schwere Statue auf den Wagen schaffte, und unter Stoffballen tarnte. Die Wachen prüften in der Tat nur sehr diskret, und liessen sie passieren. In der Splitterburg stellte sich heraus, daß es der Gesuchte war, und Fürst Zavere gab ihnen obendrein noch 1000 Dublonen Belohnung. Lady Rill riet ihnen, Linele von der Uhr zu trennen, bevor sie irgendwelche Rettungsversuche starteten, und machte sich sogleich daran, den Bann zu brechen. Sie meinte auch, ihr Lehrer, dein Elb namens Herbstsang, wäre der einzige, der vielleicht leichtfertig genug wäre, einen Wunsch zu sprechen, um die Verwandlung rückgängig zu machen. Auf Wunsch der Helden produzierte Kadmus im Handumdrehen noch einen Kasten aus Blei, um darin die Dämonenuhr abzuschirmen.

Es war nun schon nachmittags. Nach längerm Debattieren, mit welchen Zaubern man Linele wohl beikommen könne, machte man sich auf den Weg zur Kathedrale. Dort hatte Fürst Zavere schon ihr Kommen ankündigen lassen, und sie wurden zu Schwester Daliana geführt, einer sehr alten Nonne. Diese erklärte sich bereit, ihrer Sache zu helfen, allerdings nicht, Linele wiederzubeleben -- dies sei nur den Gläubigen der Wee Jas vorbehalten, nicht jedem dahergelaufenen, ob Freund der Splitterburg oder nicht. Sie begleitete sie zum Geistersänger.

Linele fauchte als sie die Priesterin sah, doch mit einem Anfruf an die Göttin zwang Schwester Daliana das untote Kind in die Knie,  und dazu, die Uhr in das Bleikästchen fallen zu lassen ...