Samstag, 16. Juni 2012

Republikaner

Die Helden löschten den sich entwicklenden Brand mit Hilfe von Decken und der Wasserschläuche die sie dabei hatten, und schleiften den ohnmächtgen Toridan wieder ins Haus, während sich draussen Gaffer versammelten. Ildorion machte sich an die Verfolgung des geflohenen Magiers. Mit ihrem Sinn für magische Kräfte fand Druna unter den Diehlen des Bodens eine eiserne Schatulle, die man einsteckte. Dann machte man sich auf den Weg zur Kapelle des St. Gustav, um dort ungestört Toridan zu verhören.

Unterwegs lief man leider einer Patroullie der Stadtwache in die Arme, die die Personalien der Helden aufnahm, und auch in Erfahrung brachte, wen sie da mit sich herumtrugen, und wohin.

In der Kapelle fesselten sie Toridan, verbanden seine Augen, und begannen ihn zu befragen. Zuerst beschimpfte er die Helden nur, doch Kraft der becircenden Magie Drunas wurde er bald zugänglicher, und erzählte:

Den Auftrag hatte er von einem Hühnen bekommen, der sich mit einem weiten Umhang vermummt und als "Mettel Watcher" ausgegeben hatte, und ihn beauftragt hatte "sich um das Kind zu kümmern". Der Fremde hatte ihm dafür 200 Golddublonen gegeben. An weitere Details konnte sich Toridan nicht erinnern. Der Schlüssel zu dem Eisenkästchen war in der Küche unter einer Lampe versteckt. Toridan erzählte auch, er habe noch einen Bruder namens Linech, der ein "General" in der Organisation der Bellacasa war, der berüchtigsten Verbrecherfamilie der Stadt. Linech residiere in seinem eigenen Viertel namens Linech's Bau, im benachbarten Ascent. Toridan hatte seine eigene Bande gegründet, weil Linech sagte er sein zu dumm hielt, und ihm einen angemessenen Posten verweigert hatte. Das Haus hatte er gemietet, war aber mit der Miete in Rückstand.

Als die Helden sich gerade den Kopf zerbrachen, was sie nun mit Toridan anfangen sollten, klopfte die Stadtwache: auf Toridan waren 20 Golddublonen Kopfgeld ausgesetzt, wegen Vergewaltigung und Raubüberfällen. Er wurde abgeholt, um in den Verließen der Stadt zu verschwinden, aus denen kaum jemand je wiederkehrte. Toridan schwor, er würde wiederkommen, und sich blutig an ihnen allen rächen.

Nun ging man zum Platz der Abenteurer, um die erbeuteten Waffen und Rüstungen zu versilbern. Bei Rastor's, dem Waffenladen, bekamen sie einen guten Preis für die meisterhaft gearbeitete Schlachtaxt Toridans. Rastor hatte ein Löwenhaupt und war recht beeindruckend. Rorro verbesserte seine Rüstung, indem er bei Hirus Feek, dem besten Rüstungshändler der Stadt, das Kettenhemd von Guun zum umarbeiten gab, und seine alte Rüstung in Zahlung. Es würde in 6 Tagen fertig sein.

Dann wollte man zur Kundgebung der Republikaner, doch die fand in Monkshain statt, wo nur Bürger zutritt hatten, also ging Ardumo allein hin, während die anderen Erledigungen machten: Druna ging zu Wache um Kopien einiger Steckbriefe zu erstehen, darunter einer über 5.000 Dublonen, und der schon bekannte zu Shikular, sowie eine Liste weiterer, namentlich gesuchter. Kopfgeldjäger schien ein durchaus lohnender Beruf zu sein.

Rorro ging zurück zum Unterschlupf von Toridan. Der war mit dem Blauen Band der Stadtwache versiegelt. Er beoabachtete es einige Zeit, bis ein ausgemergelter jungen Mann in verschmutzten, ehedem wohl teueren Kleidern auftauchte und anklopfte. Er hatte schlechten Atem, und schwere Ringe unter den Augen, und schwarz angelaufenes Zahnfleisch, und wollte wissen, ob er hier "schwarzes Meerespulver" bekommen könnte, jemand im Gasthaus zur Schwarzen Spinne habe ihm gesagt er könne das bei Cran bekommen, und Erkundigungen hatten ihn hierhin geführt. Offenbar handelte es sich um eine Art Droge, denn der Junge, Sohn eines Händlers, war in einem erbärmlichen Zusstand, seine Hände zitterten. Er sagte, er würde 5 Dublonen dafür zahlen, habe es erst seit einigen Tagen, kaum Wochen, begonnnen es zu geniessen, es würde glücklich machen.

Inzwischen, bei der Kundgebung vor dem Rathaus, sprach Helmuth Itlestein von einer Rostra. Helmuth war in großer, muskulöser Mann in sternenbesticken Roben, der in jeder Hand einen Stab trug, und von einem drei Meter grossen Metallgolem begleitet wurde. Er proklamierte, wie sehr er Monmurg liebe, die schönste Stadt von ganz Greyhawk, in ihrer Vielfalt und Kultur so reich, so wundervoll, dass es in der Welt nicht ihresgleichen gab. Diese Stadt sei nicht das Werk eines einzelnen, ob Prinz oder Magier, nein, sondern das Werk aller der Bürger Monmurgs, die sie zu dem machten, was sie war. Alleinherrscher von eigenen Gnaden hätten immer nur Leid über die Stadt gebracht haben, ob Ralavaukar, der Schrecken, oder Guhl dem Schädelkönig. Selbst die Götter und ihre Macht wuchsen mit den Menschen die an sie glaubten, und ihre Verehrung in die Welt trugen. Er hatte das Schicksal in der Sternen gesehen. Das Volk, die Bürger: das war die Stadt. Alle Macht solle vom Volke ausgehen. Warum solle ein Adliger über die anderen bestimmen, nur weil sein Urahn etwas geleistet hatte? Warum sollte nicht das Schicksal aller, die Sache des Volkes, nicht vom Volk selbst bestimmt sein?

Nach der Rede, die trotz einiger Kritiker recht positiv aufgenommen wurde, sprach Arduma ihn privat auf Phon an ... Helmut gab vor nicht zu wissen wovon er spräche, er solle doch im Tempel der Sterngucker vorbeikommen, wenn er ein Anliegen hätte. Ardumo meinte zu spüren, dass er etwas verbarg.