Samstag, 1. Juli 2017

Das Dämonennetz

Nach hartem Kampf besiegten sie die Trolle. Legan begann die Kammer zu durchsuchen und fand in den Fäkalien und vergammelnden Körperresten wühlend einige hochwertvolle Schmuckstücke. Dann wurde mit Mühe die Kammer gereintigt, denn man wollte sich nach dem Kampf erholen.

Aus der Ruhe wurde aber nichts. Nachdem sie sich eingerichtet hatten, und eine Leomund's Hütte errichtet öffnete sich plötzlich die Türe. Ein Drider, halb Spinne und halb Drow, stand darin, und er löste mit einem Zauberspruch die Hütte auf. Um ihn herum wimmelten Riesenspinnen, deren Haut metallen glänzte, und die sehr schwer zu treffen waren. Dennoch gelang es den Helden, vor allem mit Hilfe der wuchtigen Schläge von Sweetheart und des Flammenschwertes von Ardumo, die zu erschlagen. Auch heiliges Licht das Hagen herbeirief half gut. Der Drider suchte das Weite wobei er Ardumo mit einem Zauber lähmte. Er flüchtete auf die Unterseite des Pfades. Amergin verwandelte sich in ein Luftelementar, ihn zu verfolgen, und fand, dass er sich in dieser seltsamen Luft hier als solches gar nicht bewegen konnten.

Die Helden mussten raten, in welche Richtung der Drider gerannt sein könnte, und Legan begann, in diese loszulaufen. Er hatte richtig geraten, und weil er so schnell war, gelang es ihm tatsächlich bald, den Flüchtenden ein zu holen. Allerdings hatte dieser sich mit einem weiteren Zauber geschützt, so dass es Legan schwer fiel, auf ihn zu schießen. Der Drider erkannte, dass Flucht nicht half, und drehte um, den überraschten Legan, der nun allein hier war, anzugreifen. Der schrie um Hilfe nach seinen Freunden. Diese rannten los, doch der Drider zerstörte derweilen den armen Legan. Der konnte ohne die Hilfe seiner Freunde, und ohne sich verstecken zu können, wenig dagegen tun, und weglaufen konnte er auch nicht, weil der Drider ihn wie vorher Ardumo mit einem Zauber lähmte. Legan lag schon im Sterben, als seine Freunde zu guter letzt eintrafen und das Monster mit vereinten Kräften töteten.

Nach dem Kampf bemerkten sie, dass über ihnen im Nebel ein weiterer Pfad zu sehen war. Als sie versuchten dort in altbewährter Manier mit Wurfanker und Seil hinaufzuklettern, wurden sie oben von einer Brut von Riesenspinnen erwartet, die unglaublich schnell waren, mit großen Mandiblen und zusätzlich zu den Beinen Klauen. Sie nahmen viel Schaden, und entschieden sich, erst einmal nicht dort hinaufzuklettern.

Auf ihrem weiterem Weg, wurden sie immer wieder von verschiedenartigen Spinnenwesen angegriffen, die aus den Nebeln kamen. Zwar besiegten sie alle, aber nach und nach gingen ihre Lebenskräfte und Zauber zur neige.

Schließlich kamen sie an eine weitere Tür. Dahinter, in einer leeren Kammer, fand Legan mit seinen scharfen Instinkten nachdem er einige Zeit gesucht hatte eine geheime Tür. Diese führte in eine weitere Kammer, darin zwischen Essensresten und Abfall ein Mann in Pattenrüstung saß, über ihm an der Wand diverse Waffen. In einem Käfig am Ende seiner Kammer waren fünf junge Frauen, halbnackt, eingesperrt. Der Fremde sprang auf, und die Helden zögerten nicht, alles was sie an tödlichen Schlägen und Zaubern hatten auf ihn abzulassen. Haßerfüllt rief er, "Ich werde Euch vernichten, ihr Ausgeburten  der Hölle!" was die Helden etwas verwirrte. Die Mädchen riefen, er wäre ein gefährlicher Irrer, und Diener von Lolth, der sie hier eingesperrt hätte, doch die Helden hielten inne, und versuchten mit ihm zu reden. Ardumo erkannte, dass der Fremde, der auch Wunder gegen sie eingesetzt hatte, dabei ein Heiliges Symbol verwendete, das aussah wie das Kreuz von Trudbert. Als sie sich selbst als Anhänger des Guten zu erkennen gaben, war der Fremde mißtrauisch. Erst nachdem sie sich bereit erklärten, sich von ihm mit Hilfe von Wundern untersuchen zu lassen, und er Trudbert um Führung angerufen hatte, und sie auf Gesinnung und Wahrheit befragt, glaubte er ihnen. Sie heilten ihn zum Teil, und den Rest heilte er mit Trudbert's Hilfe selbst. Sein Name war Trose.

Troses Geschichte

Er war ein Kleriker aus Isitivin. Als die Festung von der Schwarzen Kuppel verschlungen wurde, ging er dort hinein, aber fand sich hier wieder. Seitdem war er hier umhergeirrt, und hatte versucht, einen Weg zurück zu finden, aber erfolglos. Dabei war es ihm gelungen, eine Gruppe von Werwölfen ("Er lügt, glaubt ihm nicht!" der Chorus der gefangenen Mädchen) gefangen zu setzen, und sich hier zu verstecken. Mit diesen als Unterpfand wollte er mit Lolth um seine Freiheit verhandeln, bisher aber erfolglos. Bei seinen Erforschungen hatte er herausgefunden, dass das Netz von Lolth endlos war, ohne oben, ohne unten. Wege oder Stränge die über andere führten waren zugleich darunter, wenn man lange genug in ihnen nach oben kletterte, kam man da wieder an, wo man losgegangen war. Und überall wimmelte es von den Kreaturen Lolths. Hinter diverse Türen hatte er geschaut, überall nur die Diener Lolths gefunden, Monstergruben, Dunkelelben oder gar Dämonen. Nur ein Strang war anders, bei diesem ging es nicht weiter nach oben, und die Türen führten in andere Welten. Und eine der Türen, dort, so glaubte er, führte zu Lolth selber,  aber er hatte sie nicht öffnen können.

Die Helden realisierten, dass er hier ein Versteck hatte, wo man ausruhen könnte. Sie errichteten wieder eine Hütte Leomunds, und Amergin sprach den Zauber, der sie vor Lebewesen schützte. Doch wiederum, kaum hatten Sie eine halbe Stunde geruht, öffnete sich die Türe und wie zuvor wurden sie von Riesenspinnen und diesemal zwei Dridern angegriffen. Im chaos des Kampfes verwandelten sich auch die Mädchen in Werwölfe, und brachen aus ihrem Käfig, um zu entfleuchen. Auch diesen Angriff schlugen die Helden zurück, aber dieses Mal enkamen die Drider. Die Helden realisierten, dass ihre Feinde wußten wo sie waren, wenn sie in diesem Versteck, in dem Trose vorher seine Ruhe gehabt hatte, gefunden worden waren. Vielleicht aufgrund des Eis von Lolth, oder weil diese als Halbe Spinnen einen Spinnensinn hatten, der ihnen erlaubte, zu wissen, wo sich ein anderes Lebewesen aufhielt, solange es das Netz berührte. Sie entschieden, dass sie die Taktik, sich auzuruhen um ihre Kräfte wieder aufzubauen aufgeben mussten, um so schnell wie möglich Lolth zu finden, bevor ihre Kräfte und Heilmöglichkeiten ganz aufgezehrt waren.

Trose erklärte, dass der Übergang, den sie gefunden hatten, zu der Ebene von Lolth gehörte. Also ging man zurück, und wagte einen zweiten Angriff. Diesmal schickten sie zuerst Legan nach oben, der sah, daß eine gewaltige Mammutspinne oben hockte. Er versuchte, sich unsichtbar unter ihr vorbeizuschleichen, doch sie spürte ihn über ihre Blindsicht und das Netz und griff ihn an. Er rannte weg, um den Weg für die anderen frei zu machen, und sie verfolgte ihn und pumpte ihn voll Gift, wieder lag er im sterben. Doch Ardumo war inzwischen nach oben gelangt, und sie wandte sich ihm zu. Dann kam auch Sweetheart dazu. Das eingespielte Duo erschlug das Ungeheuer im Handumderehen, und konnte noch rechtzeitig zu Legan gelangen, und diesen stabilisieren. Mit Hilfe von Trose und dem widerstrebenden Amergin, der seine Kräfte lieber für Verwandlungen oder anderes nutzen wollte, ließen sich seine Wunden wieder heilen und seine paralyse aufheben.

Sie gingen in die Richtung die Trose bisher noch nicht erkundet hatte, und kamen zu einer Türe bei einer größeren Platform. Dahinter war der Rand eines knorrigen, vermoosten Waldes, der auf Wiesen mit kleinen bunten Blümchen führte. In der Ferne sah man auf einem Hügel eine weiße Burg mit vielerlei filigranen Türmen und Fenstern. Greifen umkreisten sie. In der Tür war aber eine violettes Kraftfeld, dass es ihnen nicht erlaubte, hindurchzugehen. Trose erzählte, das wäre bei den anderen unverschlossenen Türen auch so gewesen, er hätte es nicht brechen können.  Sie versuchten allerlei, unter anderem das Ei daran zu halten, aber nichts geschah.

Da tauchten einige Dämonen aus den Nebeln auf -- vier an der Zahl. Sie sahen aus wie der Dämon, in den sich die Hohepriesterin des ersten Lolth-Tempels verwandelt hatte, vierarmig und groß wie Oger, hatten aber die schwarze Haut und weißen Haare der Drow, als ob sie die Brut aus der Verbindung solch eines Dämonen mit einer Drow wären. Die Helden begannen schon, mit diesen zu kämpfen, als Legan die Idee hatte, ihnen das Ei zu zeigen und zu rufen: "Wir sind im Auftrag von Llolth hier, führt uns zu ihr!". Die Dämonen besprachen sich in Abyssal, was leider niemand sonst verstand, und willigten ein. Sie führten die Helden an vielen anderen Türen vorbei bis vor ein großes, doppelflügeliges Portal.