Die Zwergenmine
Am nächsten morgen schlich man sich wieder in den Berg, mit
dem Ziel, durch die Minen nördlich des Wassertempels vorzustoßen, in ein Gebiet
wo die Gegner hoffentlich unvorbereitet wären, weil niemand das Auftauchen der
Helden dort erwartete.
Bei den Höhlen dort handelte es sich um eine verlassene
Zwergenmine, mit Gleisen für die Förderloren. Auch Loren standen bereit, um als
gepanzertes Gefährt zu dienen, doch die Helden entschieden dagegen. In den
Mienen stießen sie auf einen Stamm Käferbären der keine Elben mochte.
Rorro wollte verhandeln um Verbündete und ein Versteck zu
gewinnen, da sie offenbar nicht mit dem Tempel im Bund standen, doch Ildorion mochte
diesem Plan nicht, und eröffnete das Feuer. Rorro versuchte ihn zu blenden um
das zu verhindern, da schoss er dann auch einen Pfeil in Rorro. Jedenfalls kam
es zu einer blutigen Schlacht in der sie die meisten Krieger, den Schamanen und
Hexer niedermachten, und sie erbeuteten einige Heilmittel.
Nur den Häuptling Urolax
nahmen sie gefangen. Im Tausch gegen sein Leben und seine versprochene Freiheit
erfuhren sie, dass es noch einige weitere Krieger gab, und dass der Stamm die
Elbenkundschafter des Wassertempels unter ihrem Anführer zurückgeschlagen
hatte, und nicht auf deren Angebote eingegangen war. Dann hatte es einige Zeit
einen Stellungskrieg gegeben, bis die Königin des Wassertempels aufgetaucht
war, und die Elben mitgenommen hatte. Jenseits der Minen gäbe es Höhlen mit
Nachtmänteln, die sich in der Dunkelheit von der Decke auf ihre Opfer stürzen
würden, und mit noch schlimmeren Ungeheuern: der Stamm ginge dort nicht hin.
Sie rasteten auf einer Felsempore, die ihnen sicher schien,
um sich zu erholen. Dabei besuchte sie ein Xorn, der ihr Gold gerochen hatte
– nicht der des Erdtempels. Er war sehr zivilisiert, und man einigte sich, dass
er für Gold und Juwelen, bei ihrem Kampf gegen die Ungeheuer helfen würde. Nachdem
er seine Anzahlung verspeist hatte, verschwand er. Später beobachteten sie
einen Aaskriecher, der angelockt von den Leichen, diese anfraß und dann einen
der erschlagenen Käferbären in seinen Tentakeln davontrug.
Die Helden diskutierten,
ob es gut und gerecht war, die Käferbären anzugreifen und auszurotten, allein
aufgrund der Tatsache dass sie böse wären, und Leichenbomben bauten. Die
Käferbären füllten nämlich die Kadaver ihrer erschlagenen Gegner mit Käfern,
nähen Fetische und Runen in das Fleisch, stopften den Mund mit Pilzen aus, und
spannten sie dann mit Drähten auf, um die Zugänge zu ihrem Gebiet zu
blockieren. Wenn man die Leichenbombe berührte, explodierten sie in einer Wolke
aus Pestilenz und nekrotischer Energie.
Die Ungeheuerhöhlen
Die Helden ließen Urolax, nachdem er sie an den Rand
seines Gebietes geführt hatte, wie versprochen gehen. Als nächstes stießen sie
in den Ungeheuerhöhlen auf einen schwarzen Schleim, der mit Säuretentakeln von
der Decke aus schlug, und Waffen und Rüstungen auflöste. Zum Glück war der
Erdhammer dagegen immun. Ein Blitz von Vacra spaltete das Wesen, und
warnte Ildorion davor, mit dem Wassersäbel darauf einzuschlagen. Danach
verwendeten sie Feuer um es wegzubrennen. Sie stießen auch auf die Nachtmäntel,
die sich an Ardumo festsaugten, und Finsternis verbreiteten, doch das heilige
Licht des Propheten, das Rorro rief machte ihnen ein rasches Ende.
Schließlich trafen sie auf zwei riesige Panther mit langen Tentakeln auf dem
Rücken. Druuna kannte die sogenannten Verlegerbestien von ihren Kontakten in
Monmurg, doch diese hier hatten rotglühende Augen und schienen noch gefährlicher.
Mit Hilfe des Xorn, der sie sich gut bezahlen ließ und nun wohlgenährt war,
besiegten sie die Bestien. Durch eine Höhle die instabil war, und von deren
Decke Felsen auf sie herabfielen, gelangten sie an den Komplex des Erdtores.
Das Erdtor
Der Torkomplex wurde von einem Troll und menschlichen Wachen
in schwerer Rüstung bewacht, die sich nicht ergeben wollten. Sie verbrannten in
Druunas Feuerbällen und Feuerschlägen rasch. Hinter einer kleinen Seitentür
neben dem Haupttor fanden sie den Speisesaal, in der ein zweiter Troll auf
einem speckigen Divan schlief und starb sowie eine verriegelte Tür ohne Schloss.
Als sie ihren Zauberstab der Geheimnisse nutzten, um eine
Falle oder einen Mechanismus an dieser Tür zu finden, machten eine unvorhergesehene
Entdeckung: hinter einer geheimen, verriegelten Tür im Speisesaals, die Jean
öffnete, gab es eine Kammer mit einem steinernen Drachen, unbenutzt und scheinbar vergessen. Die Klaue des Drachen ließ sich bewegen. Als die Helden sie
nach unten drückten, fuhr die Kammer fast lautlos in die Tiefe, vor eine weitere
Tür.
Als sie diese öffneten schlug ihnen Wasser aus dem Stalagos entgegen und
wischte sie von den Beinen. Druuna verwandelte sich in ein Fischwesen, die
anderen tranken ihre Tränke des Wasseratmens, und überlebten so. Hinter der Tür
führte ein dunkler Gang in die Tiefen des Stalagos. Nach einiger Zeit löste der
Mechanismus sich, und sie konnten sehr langsam wieder hinauffahren.
Als sie die
Klaue nach oben drückten, fuhr die Kammer ebenso leise in die Höhe, vor eine
weiter Tür. Hinter dieser befand sich ein Schlupfloch, mit zehn Bettrollen,
einem Regal mit Zwergenäxten, Zwergenfriesen an den Wänden, und einem Brotkasten und Wasserkrug, die immer
neue Zwergenstullen und frisches Wasser erzeugten. Der ideale Ort um sich
auszuruhen ohne angegriffen zu werden.
Druuna öffnete die schlosslose Tür durch magisches Anklopfen.
Dahinter stießen sie auf teuer möblierte Räume mit Regalen voller Delikatessen
und Spirituosen, und auf einen überraschten Troglodyten-Erdpriester in feinen
Roben, der niedergeschlagen und gefesselt war, bevor er irgendetwas
tun konnte. Er hieß Reokallitan, und
seine Aufgabe hier war zu verhindern, dass der nahe gelegene Feuertempel die
Kontrolle über das Tor gewänne.
Er erzählte ihnen, der Meister des Tores war
ein Zauberer namens Eitrig, dem
leider nicht zu trauen sei, kannte nicht die Geheimtür im Speisesaal, und war sonst
nicht sehr mitteilsam. Er versuchte sie von ihrem „Irrglauben“ abzubringen. Sie
erbeuteten von ihm ein Buch in einer Sprache die sie nicht lesen konnten, und
eine Schriftrolle, um ein Elementar zu
beschwören, sowie einen Geringen Erdschlüssel,
womit sie nun einen vollständigen Erdschlüssel hatten. Sie ließen Vacra alleine
mit dem wehrlosen zurück.
Der Weg jenseits des Speisesaales war durch einen riesigen,
vernarbten Höhlenbären an einer Kette blockiert. Ildorion gelang es durch das
verfüttern des Trolls und gutes Zureden, den Bären zu besänftigen, und ihn mit einem
Glas Honig, das er in Reokallitans Suite gefunden hatte, in die Ungeheuerhöhlen
zu locken.
Kampf gegen den Mönch
und Eitrig
Man ging weiter, vorbei an den Statuen aller vier Elemente
und im Schutze eine Stille, die Ildorion auf einem seiner Pfeile hatte, um
gegen den Zauberer vorbereitet zu sein. Nachdem man eine Tür geöffnet hatte brach
auf einmal die Hölle los: ein glatzköpfiger Mönch teleportierte sich
direkt neben Druuna, und prügelte sie zu Boden. Er war schwer zu treffen.
Ildorion ging beiseite, damit Vacra und Rorro zaubern könnten, und der
Kampflärm lockte eine Gruppe von Trollen herbei. Leider waren die Kräfte der
Gruppe fast verbraucht. Der Mönch hatte die Wahl, Druuna zu töten, aber war
schwer verletzt, und teleportierte sich stattdessen weg.
Nun öffnete sich auch
noch eine weitere Tür, dahinter war ein nackter Mann mit Rattenkopf und
Schädelkette um den Hals, in Begleitung von riesigen Ratten. Er versuchte zu zaubern,
und stellte überrascht fest, dass seine Stimme nicht zu hören war. Auch Rorro
machte erst denselben Fehler, besann sich jedoch und schaffte es, eine
Steinwand zu formen, die die Trolle einige Zeit aufhalten würde.
Irgendjemand
flößte Druuna einen Heiltrank ein, die wieder zu sich kommend gestikulierte und
das Zeichen machte, um den Xorn um Hilfe im Kampf zu bitten. Der tauchte auch
tatsächlich auf. Während der Xorn die Trolle ablenke und verlangsamte, schafften die anderen es irgendwie, den Zauberer und seine Ratten zu erschlagen.
Sie zogen sich in dessen Kammer zurück, Vacra verbarg die Leiche, und Druuna
verwandelte sich mittels eines Blutzaubers, um ähnlich auszusehen.
Als die Wand
fiel, flüsterte sie zweien der Trolle ein, sie sei der Meister, und die Trolle
sollten den flüchtigen Mönch suchen und töten. Auch dieser Blutzauber gelang. Hinter den Trollen waren auch noch weitere
Wachen. Nun verstellte Druuna mit Hilfe eine kleinen Illusion ihre Stimme, und
schalt den letzten Troll, die Worte von Ildorion, der deren Sprache sprach,
vorgeflüstert, was er denn hier noch wolle, er solle seinen Kollegen folgen, hier
wäre alles unter Kontrolle. Der dumme Troll tat wie ihm geheißen. Die
menschlichen Wachen, die sie nur von Ferne sahen, ließen sich ebenso
übertölpeln, und gingen zurück auf ihre Stube.
Als man die Kammer des Zauberers durchsuchte, fand man ein großes
Rattennest voller Fäkalien, darin eine Kiste mit Kupferbändern. Der
Schlüssel war in der Halskette des Zauberers in einem der Schädel verborgen.
Eitrig selbst hatte noch eine Schriftrolle der Größeren Unsichtbarkeit bei sich. In der Kammer
des Mönchs fand man Dornpeitschen und eine Nagelbett, aber nichts von nutzen. Als Druuna mit Magierhand die Truhe öffnete, wurde sie versteinert. Darin waren ein Buch mit verworrenen Diagrammen und Notizen, eine Schriftrolle, ein weiterer Geringer Erdschlüssel und ein Goldarmband mit Rubinen. Wie üblich
inspizierte Vacra alles mit rituellem Magie Entdecken. Der Xorn, mittlerweile recht fett geworden, verspeiste seine Belohnung und entschwand.
Die Kammer der Zwerge
Die Helden schleppten die versteinerte Druuna in die geheime
Kammer, um zu rasten und zu überlegen, wie es weiterginge. Rorro studierte das
Buch aus der Kiste, das irgendetwas mit Beschwörungen zu tun hatte, und gab es
Vacra zum weiteren Studium. Dann untersuchte er die Schriftrolle: es handelte
sich um einen mächtigen Zauber der die Versteinerung Druunas lösen konnte! Nachdem
Druuna wiederbelebt war, legten sich alle – natürlich mit den entsprechenden
Wachen – schlafen.
In dieser nacht hatte Ardumo einen seltsamen Traum. Ein Mann
im schwarzen Gehrock und mit schwarzer Lederrüstung, Gehstock, und weißen Haar
erschien ihm, und sagte er sei Vacras Meister aus Mitrik. Vacra habe einen
Vertrag mit ihm, nach dem sie ihm als Lehrling dienen müsse, und wäre
vertragsbrüchig und auf der Flucht. Ardumo solle überlegen, ob sie bereit
wären, ihm Vacra auszuliefern; er würde wiederkommen.
Am nächsten morgen besprach Ardumo das mit den anderen, und
sie befragten Vacra, die gestand:
Vacra stammt
ursprünglich aus Mitrik, wo sie in der Gosse aufwuchs, immer von schlechtem
Volk umgeben, um ihr Überleben kämpfend. Ihre Eltern kennt sie nicht. Ein alter
Bettler war ihr Ziehvater. Der, sie nannte ihn den Ohm, arbeitete gelegentlich
als Spitzel für einen reichen Bäcker, der insgeheim ein Meister der Schwarzen
Kunst war. Schließlich erkannte der Meister ihre Intelligenz und ihr Wesen, und
nahm sie als Lehrling auf. Sie musste ihm aber dafür dienen so lange er wollte.
Dort erlernte sie die
Grundlagen der Kunst, doch um einen hohen Preis. Jedes Jahr opferte der Meister
einen seiner 12 Lehrlinge dem „Gevatter“, einem schrecklichen Mann in einer
Schwarzen Kutsche, der sein Gesicht verbarg, und für den der Meister bei Nacht
aus Mehl, das dieser brachte, ein besonderes Brot backen ließ, in einem Ofen
der sonst nie verwendet wurde, dem siebenten Ofen. Manche hatten versucht zu fliehen,
doch keinem gelang es.
Schließlich stahl sie von
ihrem Meister den Stab, der nun ihr Fokus ist, ein Stab der es erlaubt sich ein
anderes Aussehen zu geben. Mit dessen Hilfe gelang ihr die Flucht. Ein außergewöhnlicher
Akt, bei dem sie ihren Glauben an Recht und Ordnung verletzte.
Sie schlug sich durch,
bis sie in Verbobonc von den Kultisten des Tempels angeheuert wurde. Sie
rechnete sich aus, dass sie in einem mächtigen Kult vor der Verfolgung des
Meisters sicher wäre. Mit diesen lebte sie die nächsten Monate, bei deren
Investigation des Wassergrabenhauses, bis sie sich den Helden verdingte.
Die Helden beschlossen, das Ansinnen des Meisters zu
ignorieren. Der Vertrag mit einer Minderjährigen, die die Folgen ihrer
Entscheidung nicht absehen konnte, wäre wahrscheinlich sowieso anfechtbar, und
insgesamt hatten sie keine Lust, ihre Gefährtin zu opfern, egal ob er im Recht
wäre oder nicht. Solle er doch versuchen sie zu holen.
Moralfragen
Erfrischt und in voller Kraft kehrten sie in die Minen des
Kraterrandes zurück. Als sie die Tür zum Speiseraum öffneten, waren gerade menschliche
Wachen und ein Troll beim Frühstück. Sie verbrannten sie alle in einem
magischen Inferno, ohne jede Warnung, ohne ihnen eine Chance zu geben, sich zu ergeben.
Rorro spürte die Missgunst des Propheten deutlich. War es
gut, so zu handeln?
Sicherlich waren die Wachen böse, und hätten keine Skrupel
gehabt, die Helden zu töten, wenn es ihnen möglich gewesen wäre. Durfte man
deshalb genauso handeln, und wenn ja, was unterschied Gut und Böse dann noch?
Sicherlich dienten die Wachen für Lohn Priestern, die daran arbeiteten einen
Gott zu befreien, der den Untergang der Welt wünschte, ob sie selbst daran
glaubten oder nicht. Ein Plan der vereitelt werden musste. Rechtfertigte dieser höhere Zweck unbedingt ihren Tod als Mitschuldige?
Wenn man annahm dass jeder Alarm möglicherweise das Ende der Helden bedeuten könnte, war dann das Risiko, dass eine Wache entkommen und Alarm schlagen könnte ein hinreichender Grund, sie alle zu töten? Warum konnte man nicht warten, bis sie gegangen wären, etwa weil sie dann eventuell später hätten Alarm schlagen können?
Hatte es kein anderes Mittel gegeben, einen Schlafzauber Vacras etwa? Oder
hatte man gar nicht versucht, eine andere Lösung zu finden? Hatte man sich aus Bequemlichkeit für den Tod dieser
Menschen entschieden? Aus Lust an der eigenen Macht, eben weil man es konnte und sich niemanden verantworten musste?
Durften sich die Helden so zum
Richter über Leben und Tod anderer Wesen machen, ohne diesen eine Chance auf
Einlenken und Besserung zu geben, und waren sie dann noch gut? Die Fragen waren
hier noch größer als bei den Käferbären. Es schien als ob Macht korrumpierte.
Die nächste Truppe an Wachen, in Vollplattenrüstung und mit Armbürsten,
trafen sie dann vor dem Tor, das zum Stalagos führte. Diesmal versuchen sie, den
Kampf zu vermeiden. Die Wachen glaubten aber, sie seien dank eines Trankes den
sie von Eitrig erhalten hatten unverwundbar, und waren von dem Mönch auf die
Helden vorbereitet worden. So griffen sie an. Auch sie waren innerhalb kürzester
Zeit bis auf drei niedergemacht. Die verbleibenden drei ergaben sich, und
wurden von den Helden gezwungen, sie zu begleiten und für sie zu kämpfen.
Der Dämon
Bei der Durchsuchung der weiteren Räume des Torkomplexes fand
man eine Große Halle, in der ein rot glühender magischer Kreis mit weißen und
grünen glühenden Runen den Boden von Wand zu Wand füllte. Druuna fühlte sich
kess, und rieb mit ihrer Fußspitze auf dem Kreis. Der glühte auf, und in seiner
Mitte entstand unter fauligem Geruch ein großer Dämon, mit vier Armen, mit
Hörnen und großen Scheren an diesen Armen.
Ildorion stürmte vor, um ihn zu
bekämpfen, während er den Rest der Gruppe mit einem Zauber verwirrte, so dass
sie anfingen davonzulaufen, einander zu schlagen, oder gar nichts taten. Druuna
schleuderte Feuer gegen den Dämon der Ildorion lähmte und mit seinen
Zangen zerfleischte bis er zu Boden ging. Langsam schüttelten die anderen ihre
Verwirrung ab, und so konnte Rorro die magische Finsternis, die der Dämon erbrach,
vertreiben, und sie konnten den Dämon niederstrecken, bevor er auch Ardumo
zerfleischt hatte – auch dank der Hilfe der Wachen mit ihren Armbrüsten, die
sie daraufhin gehen ließen.
Die Wachen versprachen, allen anderen Wachen die sie träfen,
zu raten, sich vor den Helden zu ergeben, statt den Kampf zu suchen. Vacra sägte von dem Dämon, der nach seinem Tod sich nicht
auflöste, die Hörner ab, um daraus Trinkgefäße für ihr zukünftiges
Empfangszimmer zu machen.
Der Dämon war besiegt, doch alle waren müde und erschöpft
von dem Kampf. Die Gruppe entschied, wieder in die Kammer zu gehen, und einen
Tag zu warten, es sich bei Wein und Speise gut gehen zu lassen, und nochmals zu
rasten und schlafen.
Der Zweite Traum
In dieser Rast erschien Ardumo der Meister Vacras zum
zweiten Male im Traum, auf einer nebligen Waldlichtung, und fragte wie sie
entschieden hätten. Ardumo sagte, sie würden Vacra nicht herausgeben. Der
Meister meinte, er habe das schon befürchtet, doch er wolle den Helden etwas
Zeit geben, um ihre Entscheidung zu überdenken. Dann verwandelte er sich in
einen Nebel, und die Nebel bekamen Zähne und griffen Ardumo an. Auch die anderen, außer Ildorion, der nicht schlief, und Vacra selbst, wurden von
Albträumen heimgesucht.
Druuna fand so
keine Ruhe, und wachte schweißgebadet und unerfrischt auf, ohne neue Zauberkraft. Sie versuchte, noch
einmal zu rasten und Ruhe zu finden, diesmal wachte Rorro über sie. In diesem
Traum wurde sie wieder angegriffen, doch sie konnte den Angreifer im Traum
verbrennen, mit violettem Feuer, und wieder schlossen sich Träume von einem Rausch von Macht, Tod und Zerstörung an. Als Rorro sah, dass sie im Traum
kämpfte, weil sie sich herumwarf, sprach er auch einen Zauber um zu versuchen
den Alptraum zu bannnen. Währenddessen schmökerte Vacra in den Notizen von Eidrik,
wie angewiesen. Schließlich erwachte auch Druuna erfrischt.
Man überlegte nun, was zu tun sei? Weiter die Minen entvölkern? In den Inneren Kreis vordringen? Oder nach Mitrik reisen? Eigentlich war man ja hier, um herauszufinden, was hier gespielt wurde, und das
konnte man wohl nur im Inneren Kreis, die Kultisten in den Minen wurden dumm
gehalten. Zudem fanden sich recht rasch Verstärkung für die Mienen ein, so wäre
wahrscheinlich auch kein dauerhafter Erfolg zu erzielen, solange der Innere
Kreis bestand.
Druuna wollte direkt nach Mitrik reisen, um den Meister zu
töten, der ihre Träume störte. Doch dies wäre eine Reise von mindestens einem
Monat, wenn es zu keinerlei Komplikationen käme. In der Zwischenzeit wäre
wahrscheinlich ihre ganze Arbeit hier ungeschehen, und vielleicht wären sogar
die Schlüssel für das Erdtor ausgetauscht. Die Gruppe entschied, eine schmollende
Druuna überstimmend, einen Vorstoß in den Inneren Kreis zu wagen.
Der Innere Kreis
Rorro betete zum Propheten um Rat, wie man am besten dort
eindringen könne, und erhielt die folgende Weissagung:
Der Wolf im Schafspelz
mischt sich unerkannt unter die Herde.
Die Gruppe beschloss, sich als Priester des Erdtempels zu
tarnen. Sie sammelten die neuen Kutten, die sie bei Reokallitan gefunden
hatten, die alten die sie noch von früher hatten, und zogen sich alle Kutten
und Anhänger des Elementaren Bösen, Ausgabe Erdtempel an. Druuna und Vacra
tarnten ihre Gestalt, so dass sie wie Troglogdyten aussahen. Sie machten die
anderen mit Unsichtbarkeitszaubern und –tränken unsichtbar. Dann zogen sie los.
Bei den Statuen der Elemente, wo der Kampf gegen Eitrig und
den Mönch stattgefunden hatte, wartete ein Troglodyt, dessen rechtes Bein in
einen langen Tentakel verwandelt war, mit Peitsche in der einen Hand und Leinen
für vier riesige schwarze Hunde mit rotglühenden Augen und Feueratem und drei
Rostmonster in der anderen. Vacra sprach heimlich einen Zauber um seine Sprache sprechen zu können, was er
glücklicherweise nicht bemerkte, und unterhielt sich mit ihm: er war der
Bestienmeister aus dem Inneren Kreis, geschickt um hier der Heldengruppe
aufzulauern und sie zu vernichten. Der Mönch schlich hier irgendwo in der Nähe
auch noch in den Schatten umher. Sie sollten machen das sie fort kämen, sie
behinderten die Operation.
Über die Brücke kamen sie zur Erdtür, die sich öffnete, als
sie das Erdsymbol mit dem Erdschlüssel berührten. Im inneren war eine Kammer
mit einem Haufen Fels und Erde. Danach wandelten sich die Wände, sie waren aus
schwarzem Stein, in dem violette Adern liefen, und wenn man nicht hinsah,
schienen sie sich zu bewegen. Es war etwas verstörend, und lenkte ab. Die Türen
waren aus demselben Stein, massive Platten mit einem violetten Stein eingelegt,
die im Boden versanken, wenn man sie berührte, und kurz darauf wieder
schlossen.
Sie kamen an eine Kammer mit menschlichen Wachen,
Elitewachen, alte Haudegen, die fragten wer sie seien und was sie hier wollten?
Druuna log, sie wären von Snearak gesandt, und wollten Mhunaath und Ykla
sprechen, wegen der fortgesetzten Angriffe auf den äußeren Tempel, der schon
halb entvölkert sei, und um stärkere Unterstützung nachsuchen. Die Wachen schienen
etwas misstrauisch und machten abfällige Kommentare, ließen sie aber passieren.
In der nächsten Kammer, bei einer Statue eines Weinenden,
trafen sie auf einen Mann in Schwarz und mit einer violetten Steinmaske über
dem Gesicht – vielleicht die Maske die sie im Tempel abgeliefert hatten? Sie
nickten, und da er sie nicht ansprach gingen sie wortlos vorbei. Weitere
Kammern folgten, mit Statuen wie sie sie schon in der Höhle unter dem
Wassergrabenhaus gesehen hatten, in einem Keller nach einer Leiter aus
schwarzen Armen die einander hielten war ein Ruß und Schwefel verströmende
Höllenmaschine mit einer Metallfratze.
Schließlich kamen sie zu einem Gang in dem es unnatürlich
kalt war, und wo sie von einer Art Fleischgolems angegriffen wurden. Die verbrannte
Druuna, aber die Kälte hatte erschöpft. Ildorion, durch das Wasserschwert vor
der Kälte geschützt, fand ein Taufbecken, um das mit Infernalischer Schrift
geschrieben stand „Die schwarzen Tränen von Tharizdun. Sei gesalbt, und gehe
unbehindert“, und rieb sich mit dem Wasser ein und trank sogar davon, fühlte
sich aber eher schlechter als besser. Die Wände zeigten Reliefs mit Trägern
einer Fackel der Enthüllung, wie sie sie unter dem Wassergrabenhaus gefunden
hatten. Sie entschieden, die Kälte fürs erste zu meiden, und zogen weiter.
Im nächsten Raum wurden sie von schwarzen Tentakeln
angegriffen, die sie festhielten und würgten. Rorro konnte gerade noch einen
Gegenzauber wirken, der sie bannte, und Vacra konnte ihn wieder unsichtbar
machen. Daneben war eine Kammer mit einer an Ketten aufgehängten mumifizierten
Leiche in Plattenrüstung und mit einem Pelorsymbol. Der Fallen und
Geheimtürenstab zeigte auf den Boden darunter – war das nun eine Falle, oder
eine geheime Tür? Druuna fesselte die Mumie mit ihren Handschellen und
Magierhand, ohne den Raum zu betreten. Am Ende entschieden sie sich, doch lieber
weiter zu gehen.
Ein langer Gang führte sie zu zahlreichen Türen. Hinter eine
war eine Werkstatt, hinter einer anderen ein Raum mit Bodenmosaik von
Elementaren. Als Rorro ihn betrat, entstanden vier Elementare, gleich denen die
die Gruppe schon einmal angegriffen hatten, Rorro floh unsichtbar zurück auf
den Gang. Die Elementare schienen ihn nicht zu bemerken, außer dem Erdelementar,
das erst lange in seine Richtung starrte – die Spannung war spürbar – und sich
dann in Bewegung setzte. Da schloss sich zum Glück die Tür wieder.
Nahebei war
ein Raum den sich die Gruppe entschied, nicht zu betreten mit einem runden Basin voller Teppiche und Kissen im Boden, und Kisten
und einem Schrank.
Über Treppen kamen sie zu einem Vorraum des Luft-Tores. Dort
gab es eine Türe Richtung Inneres, die sich nicht bei Berührung öffnete.
Vorbei an einer Gruppe dummer Ogerwachen in Vollplatte gelangten sie auf einen
langen Korridor, von dem zahlreiche Gänge und Türen abgingen. Ein Raum
war wohl der Zwinger der Schwarzen Hunde, die sie schon gesehen hatten, er
stank nach Tier. Ein Saal enthielt Statuen von zwei Menschen, einem Elf, Troglodyt,
Kua-Toa, und Gnoll, die mit geschlossenen Augen in ganz verschiedene Richtungen
sahen. Ein weiterer Saal war ein Speisesaal. Es gab eine Putzkammer und ein Materiallager.
Schließlich stießen sie auf zwei abgemagerte, menschliche
Sklaven, die den Boden moppten. Die beiden hatten keine Zunge mehr, konnten
aber mit Zeichen vermitteln dass insgesamt neun Sklaven hier arbeiteten, wo es
in etwa zu den Nagas ginge, und dass der Weg ins Innerste durch die Kälte
führte.
Nun war fast schon eine Stunde um. Würden sie den Inneren
Kreis verlassen, ohne die Nagas aufzusuchen, würde ihr Vorstoß ziemlich sicher
enttarnt, und sie hätten es schwer, wiederum hereinzukommen. Vielleicht sogar
wenn sie das täten. Sowohl die Illusion als auch die Unsichtbarkeit würde mit
der vollen Stunde enden. Die Illusionen wären erneuerbar, aber Unsichtbarkeit
für alle war nicht mehr möglich. Was tun? Nach hitziger Diskussion, entschieden
sie, zu versuchen ins Innerste zu gelangen …
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