Die "Flunder" ankerte bei den vorgegebenen Koordinaten. Rorro, Ardumo und Ildorion entschieden, ohne Rüstungen, aber mit Bögen, Dolchen und Armbrust als Harpunen hinabzutauchen um das Wrack zu suchen. Druuna würde mit Seanus und den Seeleuten im Falle von Problemen oben bleiben.
Die Sicht betrug etwa 40 Fuß für solch ein großes Objekt, also legten sie gedanklich ein Raster über den Meeresgrund um ihn systematisch abzusuchen. Schon bald hatten sie das Wrack entdeckt. Es lag eben auf dem felsigen Meeresgrund, der Mast war gebrochen. In der Seite klaffte ein gähnendes Loch. Als sie vorsichtig näher heranschwammen, sahen sie einen Sahuagin dort herauskommen, der eine Kiste schleppte. In der Nähe Kreiste ein Haifisch. Hinter ihrem Versteck aus Korallen und Algen tranken sie nun doch den Wasseratmen-Trank, denn nun ginge es daran, längere Zeit am Stück unter Wasser zu bleiben. Sie warteten, bis der Seeteufel und sein Hai mit der Kiste verschwunden waren, und näherten sich dann dem Wrack. Auf Deck war kein Glassarg zu sehen, also tauchten sie in den dunklen Bauch des Schiffes. Ardumo, der dort nicht viel sehen konnte, bewachte den Eingang von innen.
Unter Deck herrschte Chaos. Durch das auf Grund laufen hatten zum Teil Korallen und Felsnadeln den Boden durchschlagen, scharfe gesplitterte Balken macheten Bewegungen gefährlich, während Hängematten, Fässer und gelegentlich Kisten durcheinanderfallen waren, und die Sicht einschränkten. Hinter einer Tür am Heck des Schiffen fanden sie eine Kabine,darin eine Falltür, wohlverborgen unter dem Tisch, die in einen kleinen Laderaum führte. Nach mühevollen versuchen gelang es ihnen, sie Aufzubrechen. Darin fanden sich Holzkisten, und an den Wänden befestigte Ketten. Ein Glassarg war nirgends zu sehen. In den Kisten war etwas in Öltuch eingeschlagen, die Helden vermuteten: die Drogen. Hinter einer weiteren veschlossenen Tür in einem Kabinettschrank fanden sie ein Waffenarsenal mit mehreren Krummsäbeln, Entermessern, Enterhaken, ein Drachengewehr samt Pulverhorn und Kugelbeutel, und einer leichten Armbrust mit Bolzen. Wertvolle Beute, aber sprerrig zu transportieren, wenn man unter Wasser schwamm.
Sie durchsuchten weiter den Mannschaftsraum, und spähten durch die Luken in den Frachtraum, in dem sich neben Felsen und Korallen verschiedene große Ballen, Kisten und Fässer befanden. Ein Glassarg war nirgends zu sehen. Schließlich blieb nur noch ein Raum im Schiff den sie nicht untersucht hatten: die Kapitänskajüte unter dem Puppdeck. Sie spähten durch die Falltür der Treppe, die hoch auf Deck führte, und sahen dort einen Seeteufel auf Deck sitzen, der von oben das Loch in der Schiffswand beobachtete, sein Hai in der Nähe kreisend. Als er sich zu ihnen drehte, schlossen sie die Tür rasch wieder.
Nun wurden genau geplant, wie sie am besten angreifen könnten: Illdorion würde die Klappe öffnen, und von dort mit dem Bogen operieren. Rorro würde durch die offene Klappe auf Deck schreiten (von rennen konnte wegen des Wasserwiederstandes kaum eine Rede sein), und zuerst mit der Armbrust als Harpune angreifen. Während der Seeteufel durch die Angriffe abgelenkt wäre, würde Ardumo von unten heraufschwimmen, und ihn im Nahkampf angreifen. Mit etwas Glück würde das alles ihn überraschen, und er wäre tot, bevor er zurückschlagen könnte. Dann müssten sie nur noch den Hai erledigen.
Gesagt getan: Ildorion schoss leider gnadenlos daneben, Rorro kam schon gar nicht mehr zum Schuss, weil es so lange dauerte um an Deck zu kommen, Ardumo aber hatte guten Erfolg, und stach den Sahuagin von unten mit seinem Kurzschwert in die Eingeweide. Schwarzes Blut quoll hervor.
Der Froschmensch war leider nicht überrascht und durchbohrte reflexhaft mit seinem Dreizack Ardumo. Nun ging alles sehr schnell: Ildorion vesenkte einen Pfeil in den Hai, der Rorro Angriff. Der Sahuagin warf seinen Dreizack weg, stürzte sich im Blutrausch mit Klauen und Zähnen auf Ardumo, und zerfleischte ihn regelrecht. Dann schoß er hinüber zu Rorro, der durch einen Haibiss schon böse blutete, und zerfleischte diesen. Rorro schwankte eine Runde, nur noch getragen von seinem Glauben, der ihm noch einmal neue Kraft gab, während Ildorion den Hai mit Pfeilen spickte, doch es half nichts: er konnte den Sahuagin nicht ausschalten, und eine weiter Runde von Biss und Klauen streckte ihn mörderisch nieder.
lldorion floh vor dem Hai die Treppe hinunter, und es gelang ihm mit einem letzten Pfeil in die Kiemen, diesen zu töten. Doch der Sahuagin folgte auch ihm und traf ihn schwer mit seinem Biss. In diesem Moment, als alles verloren schien, geschah etwas Seltsames: eine der großen Korallen im Rumpf des Schiffes verwandelte sich auf einmal in einen Triton mit Dreizack, der den Sahuagin angriff. Dieser stürzte sich auf den neuen Gegner, und brachte ihm furchtbare Wunden bei. Ildorion schickte einen weiteren Pfeil gegen den Seeteufel, und der schlug ihm in die Rippen und brachte ihn an den Punkt zwischen Leben und Tod. In seinem Blutrausch aber zerfleischte er den Triton weiter, der ohnmächtig zu Boden sank, während der Pfeil seine Wirkung tat, und zum guten Schluss auch den Seeteufel fällte.
Nur Illdorion stand noch, schwer blutend. Seine Freunde und der unerwartete Helfer lagen bewusstlos und blutend auf dem Meeresgrund.
keiner streckt einen zwerg ungestaft darnierder
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