Aus den Nebeln kam ein schwarzer Wagen gefahren, begleitet von Schwefelhauch, und gezogen von zwei schwarzen Pferden. Auf dem Kutschbock saß eine in einen schwarzen Mantel gehüllte Gestalt mit einer Peitsche: der Gevatter.
Er griff sich eine alte Schaufel von seinem Wagen, warf sie vor Ardumo auf den Boden und sprach, mit einer Stimme wie Glut und Frost in ihren Köpfen brannte. "Grabe!". Die Helden versuchten, ihm Fragen zu stellen, wer er sei, was er sei, wem er diene, und was er wolle. "Jahrhunderte habe ich gewartet, und endlich hole ich mir, was rechtens mein ist. Nun Grabe!" Der Gevatter stieg vom Kutschbock herab, und schritt vor Ardumo her, ihm die Stelle auf der nebligen Lichtung zu bezeichnen. Ardumo nahm die Schaufel, und grub, wie ihm geheißen, bis er auf eine kleine Kiste stieß. "Gib mir die Kiste." Ardumo weigerte sich. "Ein letztes Mal, gib mir die Kiste, sie gebührt mir." Was den darin sei, wollten die Helden wissen. "Etwas auf das ich lange gewartet habe, und das mein Recht ist. Nun gib mir die Kiste."
Die Helden aber dachten, dass der Gevatter so ein altes Böses sei, und dass nur übel daraus erwachsen könnte, ihm die verlangte Kiste zu geben, und so weigerten sie sich. Dies war ein Böses, das sie beenden mussten. Außerdem, wer wusste denn, ob nicht etwas wertvolles in der Kiste wäre?
Da zog der Gevatter ein langes, schwarzes Schwert, und schlug mit seiner Peitsche zu. Ein tödlicher Kampf entbrannte. Zu allem Unheil verwandelten sich auch die beiden Rösser, zuerst verschwanden sie, und dann tauchten sie mit brennenden Hufen und nüstern, die Feuer bliesen, wieder auf, und griffen Rorro an. Das Schwert des Gevatters schlug giftige Wunden, und seine Peitsche fesselte. Ardumo gelang es schwer verwundet, ihm mit einem geschickten Manöver das Schwert aus der Hand zu schlagen, doch der Gevatter zog einen goldenen Dolch aus seinem Gewand, und erstach Ardumo damit. Ardumo fiel. Der Gevatter liess den Dolch fallen, und hob sein Schwert wieder auf. Druuna schleuderte derweil zahlreiche Feuerstrahlen auf ihn, vergebens. Dann verzauberte sie sich und Rorro, so dass beide fliegen konnten. Sie wollten die Kiste wegzunehmen, um zu verhandeln, doch wie sie mit entsetzen feststellen mussten, konnten die Nachtmahre des Gevatter auch fliegen, und zwar schneller als sie. In der Zwischenzeit hatte Rorro Ardumo wiederbelebt, doch der Gevatter streckte ihn erneut nieder. Inzwischen war er aber selbst schwer verwundet, denn Sargeant Sweetheart hatte den Goldenen Dolch aufgehoben, und kämpfte mit dem Mut der Bärenwölfe. Dann schlug er auch den Duergar nieder. "Nun - wollt ihr mir jetzt die Kiste geben, oder soll ich Eure Freunde töten?" Doch Druuna und Rorro wollten nicht einlenken, sie hofften ihn zu töten und warfen heiliges Licht und magische Geschosse gegen ihn. Da machte er Ardumo ein Ende und schlug ihn tot.
Auf einmal spuckte der Duergar Blut, bäumte sich noch ein letzetes Mal auf, und rammte dem Gevatter mit dem Zorn der Berserker beide Dolche in den Magen. Als der ihn daraufhin mit letzter Kraft niedermetzelte, und totschlagen wollte, gelang es Rorro ihn durch ein aufblitzen heiligen Lichts abzulenken, und so schlug er dem guten Dunkelzwerg nur die Hand ab, statt des Kopfes. Dann schoss Druuna ein letzes magisches Geschoss und mit einem Aufschrei verging der Gevatter in schwarzem Rauch, der wieder in die Nebel fuhr, und mit ihm seine Rösser. Es war überstanden. Doch Ardumo war tot, und Sweethart war verstümmelt.
Die Helden nahmen die Truhe, und die Leiche des Meistes mit, und zogen sich auf das Schiff zurück, Vacra die Nachricht zu bringen dass sie frei sei. In der Kiste fand man ein schwarzes, verschrumpeltes Herz -- das Herz des Meisters. Man beriet sich, wie man mit der Bäckerei umgehen solle, in der noch Lehrlinge waren, und entschied schließlich, sich an die Kirche von Rao zu wenden, mit den Beweisen die man hatte. Ein Vikar Apten war der zuständige Verwalter. Nachdem man die Geschichte unter Wahrheitszaubern berichtet hatte, versammelte er einen Trupp aus einem Duzend Paladine der Erlösung, etwa 50 Milizen, und sie gingen das Haus des Meisters und die Bäckerei untersuchen. Im Hause fanden sie nichts, in der schwarzen Kammer des Meistes in der Bäckerei aber war ein Schrank, in dem sie ein Buch fanden, das der Vikar nachdem er hinein gesehen hatte, mit entsetzen im Blick an sich nahm, zahlreiche Besitzurkunden von Häusern in Mitrik, und in einer Stahlschatulle eine Kassen von 3000 Goldstücken.
Nachdem sich die Kleriker des Rao über den Fall beraten hatten, entschieden sie, den Helden dafür, dass sie die Stadt von diesem Übel befreit hatten, als Lohn das gesamte Gold zu überlassen, und eine der Immobilien nach ihrer Wahl, in der sie als Ehrenbürger leben könnten. Die Helden wählten Vitraks Haus auf dem Wasser, und boten Vacra an, darin zu leben, und es für sie zu verwalten.
Da die Kirche des Rao wohlwollend auf sie blickte, konnten sie auch die Gnade erringen, und Ardumo von den Toten erheben lassen, sowie die Hand des Sargeant wieder regenerieren, für die entsprechende Spende. Kanon Melchior, der Erzbischof der Kirche und Stellvertreter des Kanon Hazen, erbat diese Wunder höchstselbst von Rao. Es war großes Glück dass der Sargeant nicht gefallen war, denn einen Dunkelzwerg hätte niemand von den Toten erhoben. Vom Rest des Geldes kauften sie Heiltränke und gaben die Herstellung eines heiligen Schwertes durch die Kirche des Rao in Auftrag, die leider keine heiligen Gleven herstellte, sondern nur Schwerter, Krummstöcke, Streitkolben und selten Kampfstäbe. An der Univsersität erstanden sie zahlreiche Schriftrollen mit Ritualzaubern für Vacra, die diese in ihr Zauberbuch übertrug.
Vacra, die sich ja eigentlich hatte zur Ruhe setzen wollen, bot ihnen aus Dankbarkeit für die Befreiung von Vitrak an, sie noch bei einem weiteren Abenteuer zu begleiten.
Dann wollten die Helden Kanon Hazen sprechen, doch sie mussten erfahren, dass dieser nachdem er eine große Zahl Dämonen und Teufel des Iuz mit dem Krummstab des Rao gebannt hatte, sehr geschwächt gewesen war. Die Benutzung solcher Artefakte war für Menschen eine schwere Bürde, die auch mit Wundern der Heilung nicht so einfach zu lindern war. Hazen war nach Istivin gereist, wo es eine heilende Quelle gab, in der Hoffnung dort wieder zu Kräften zu kommen. Seither war aber jeder Kontakt zu ihm abgebrochen, und selbst die Anrufung des Rao hatte keine Informationen über ihn erbracht. Kanon Melchior bat den Helden an, wenn sie nach Hazen suchen wollten, diese bis nach Flen in den Guten Hügeln zu bringen, wo es den letzten Tempel des Rao vor Istivin gab. Von dort an müssten sie dann selbst weiterreisen.
Die Helden wollten wissen, ob er ihnen nicht noch ein heiliges Schwert mitgeben könnte, und Melchior willigte ein: sie würden bis nach Istivin begleitet von Karistan, einem erfahrenen Paladin der Erlösung, der sonst eine ganze Gruppe anführte, einen Studie, wie die Paladine des Rao das nannten.
Karistan ritt auf einem Schlachtross, trug eine golden schimmernede Vollplattenrüstung, einen Schild, ein heiliges Symbol des Rao, eine Lanze, und am Gürtel natürlich das Heilige Langschwert. Er begrüßte die Helden mit den Worten "Gentlemen, es ist mir eine Ehre, Sie anführen zu dürfen." Rorro meinte fröhlich, er meine sicher, ihnen als Führer zu dienen. Karistan, der dem Duergar und Vacra zweifelnde Blicke zuwarf, hielt sich an Ardumo und Rorro und gelobte, sie alle mit seinem Leben zu schützen, Das Schwert könnten sie behalten, wenn er fiele, solange sie es nach der Queste wieder an den Tempel des Rao gäben.
Die Helden kauften noch Lebensmittel ein. Dann nahmen sie sich alle an den Händen und wurden von Kanon Melchior nach Flen versetzt, in einen magischen Zirkel im dortigen Tempel. Das nächste Abenteuer hatte begonnen.
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