Sonntag, 25. Januar 2015

Gegen den Erdtempel

Eines abends, als die Helden am knisternden Lagerfeuer zur Rast gelegt hatten, gewahrte die Wache einen Raben, der sich in den Ästen über ihnen niederließ. Das Tier trug eine kleine Papyrusrolle am Fußgelenk. Die Botschaft sagte: "Ihr werdet erwartet. Meidet Rastor, es wird beobachtet. Ein Freund".

Die Tengu

Die Gruppe beschloss, dem Rat zu folgen, und so verließ man den Pfad, der in die Lortmillberge hinaufführte, eine Tagesreise vor Rastor, und machte sich auf den beschwerlichen und gefährlichen Weg über Geröllfelder und Bergflanken. In einer Schlucht wurden die Helden von einer Gruppe Rabenmenschen, die sich selbst Tengu nannten, gestoppt: sie wären auf dem Weg durch das Gebiet der Tengu, und hätten mit ihrem ungeschickten Lärmen für Tage die Tiere und damit die Nahrungsquelle der Tengu vertrieben -- wenn sie lebend weitergehen wollten, müssten sie Wegzoll zahlen. Die Helden verhandelten, statt eine Lösung mit Gewalt zu suchen, und wurden dafür belohnt: nicht nur daß sie für wenig Gold passieren konnten. Ein junger, diebisch begabter Tengu namens Jean schloss sich ihnen an, und füllte damit die Lücke, die die Versteinerung von Ix gerissen hatte, zumindest teilweise.

Außerdem erfuhren sie vom Anführer der Tengu auch noch viel über den Tempel. Der Stamm lebte schon lange hier und beobachtete Treiben am Berg und in Rastor: alles begann vor Generationen, als der Gipfel des Rastor ausbrach und ein Beben durch die umliegende Berge lief. Bald trafen Zwerge ein, die begannen, in dem Kraterrand nach Juwelen zu schürfen und regen Handel zu treiben, wobei der Ort Rastor als Handelsposten erblühte. Eine Generation später kamen in Roben gewandete Gestalten, Gnolle und andere Wesen zum Berg. Danach endeten die Handelskarawanen der Zwerge. Gelegentlich kamen und gingen nun andre Karawanen zum Berg, meist in Roben gehüllt oder im Dunkel der Nacht, schon so seit den Tagen seines Urgroßvaters. Dann, vor drei Jahren, regte sich wieder etwas am Berg: ein gewaltiges rotes Feuerglühen und Rumoren war von dort zu hören. Danach kehrte wieder Ruhe ein, doch die Tengu trauen dem Frieden nicht. 

Das Orakel 

Als die Helden wieder am Berg ankamen, entschieden sie, daß wahrscheinlich der Erdtempel in der Zwischenzeit das Massaker am Haupteingang durch mit Toten sprechen aufgeklärt hatte, und sie ihre Scharade nicht würden fortsetzen können. Da der Erdtempel außerdem nicht besonders stark erschienen war, wäre es am besten, ihn überraschend anzugreifen, und sich so den Rücken freizuhalten, Erfahrungen zu sammeln, und bessere Ausrüstung zu erbeuten.

Es gelang ihnen mit Hilfe der Verließkunde von Illdorion ungefähr den Ort der geheimen Tür zum Wassertempel, die sie gesehen hatten einzuschätzen, und mit einem Zauberstab, der geheime Türen 
entdecken kann, fanden sie den Eingang. In dem Raum dahinter befand sich eine Quelle. Als sie ihn betraten, breitete sich um die Quelle herum ein Nebel aus und eine tiefe Stimme Sprach: "Wer wagt es, das Orakel zu stören?!" Die Helden erklärten sich, sie seinen hier um das Böse im Berg zu vernichten. Das Orakel erklärte ihnen, dazu müssten sie in den Inneren Kreis gelangen -- der beste Weg dafür sei es, zwei geringere Schlüssel zu erbeuten, wie diejenigen von Kelashein und den des Fischdämonen, die zusammen die Wassertür des Inneren Kreises öffnen könnten. Das Orakel erklärte ihnen auch, daß die Hauptgefahr im Inneren Kreis die Hexerinnen Mhunaath und Yklah wären, die gelegentlich die Form von Nagas -- Schlangen mit Menschenkopf -- annähmen. Das Orakel sagte, die Kultisten wären irrgeleitet in ihrem Glauben, den Namenlosen Gott befreien zu können, egal wie viele Pläne sie dazu ausheckten. Auf weitere Fragen der Helden warnte es sie, nicht den Nebel zu berühren, und erklärte dass es nicht allwissend sei, es könne nur bestimmte Dinge vorhersehen. Dann beantwortete es keine Fragen mehr.

Die weiteren Geschehnisse sollen hier von einem anderen Zeugen wiedergegeben werden:

Isilmëndil's Geschichte

Ihre Feenhoheit, Königin Yolande, die Vollkommene Blume von Celene, die Edle Frau Rhalta Aller Elfen hatte nach Isilmëndil senden lassen. Der Bote nuschelte etwas von „sehr dringend“ und „sofortiges Erscheinen“ vor Ihre Feenhoheit, Königin Yolande,Vollkommene Blume von Celene, Edle Frau Rhalta Aller Elfen. Noch so ein Grünschnabel, gezeichnet von der Realität an der Frontlinie. Der Tod war alltäglich – insbesondere für die Agaryulnaerea und deren niedere Diener, deren Kadaver überall verwesten. Egal, Isilmëndil hatte keine Zeit zu vertrödeln, warum Ihre Hoheit nach ihm rief war ihm unklar aber es mußte wichtig sein. Er schwang sich auf Blaufeder und in ein, zwei kräftigen Flügelschwingen war sein treuer Freund schon hoch über den Köpfen seiner Kameraden. Der Wind bließ ihm durch die Haare, der Schrei seines Greifen Musik in seinen Ohren. Blaufeder konnte die Anspannung bei Isilmëndil spüren, nach Jahren des gemeinsamen Kämpfens kannte er seinen Reiter genau.

Angekommen im Hauptlager der Elven landete Blaufeder bei den Greifenställen, wie schon so oft zuvor. Die Stalljungen näherten sich vorsichtig dem stolzen Reittier und besänftigten Blaufeder mit ein paar Hühnern. Isilmëndil schwang sich vom Sattel, mit langen Schritten bahnte er sich seinen Weg durch die Boten und Zofen, die geschäftig Ihren Erledigungen im Camp nachgingen. Morast, überall war Morast. Die Wege waren mit Holzplanken befestigt, die nach wochenlangem Regen ebenfalls im Morast versanken. 

Isilmëndil erreichte das große Zelt, das den Soldaten als Messe diente, direkt daneben befand sich ein kleineres Zelt. Dies war der Eingang zum Wirrwarr der Kommandozelte, die direkt aneinander anschlossen und deren Nutzung sich ständig änderte. Somit war es schwieriger einen Anschlag zu verüben. Eruheran, der Hohepriester, war von Isilmëndil’s Ankunft bereits unterrichtet und erwartete ihn am Eingang. „Gut, dass Ihr da seid Isilmëndil, folgt mir unverzüglich zu meinen Gemächern. Ihr habe keine Zeit zu verlieren, in einer Stunde müsst Ihr unterwegs sein. Großes Übel regt sich wieder auf der Erde. Wir müssen dringen mit Eurem Bruder Ildorion sprechen.“ Isilmëndil folgte Eruheran durch das Zeltlabyrinth und hatte Sorge hier je wieder heraus zu finden. In einem sehr edlen Samtzelt angekommen sah Isilmëndil zwei weitere Hohepriester, wie sie in eine flache tönerne Wasserschale blickten. Sie nahmen die Neuankömmlinge nicht wahr und jetzt hörte Isilmëndil auch ihr leises Singen. Eruheran flüsterte Isilmëndil zu: „Blicke in die Schale“ – Die Schale schien keinen Boden zu haben und unter der Wasseroberfläche quoll Nebel herauf. Zeitlos schien sich der Nebel zu verfestigen und langsam sah Isilmëndil Konturen, Humanoide. 

Da war sein Bruder, eine Zwerg, ein Krieger, eine wunderschöne Frau, eine Tieflingfrau und ein Rabenmensch an einem Berg. Sie kletterten den Berg hinauf, Ildorion suchte etwas, er zeigte auf eine Stelle am Berg und diese Göttin nahm einen Zauberstab heraus und zeigt auf eine Stelle am Berg. Das Bild war jetzt ganz klar, der Rabenmensch griff an einen Punkt in der Steinwand und plötzlich öffnete sich eine Geheimtüre. Nebel füllte wieder die Schale, plötzlich eine Feuerexplosion, vier Elementare und Ildorion und seine Gefährten mitten im Kampf. Die Tieflingfrau und Rabenmensch lagen am Boden, Ildorion war von schweren Wunden gezeichnet, so auch die anderen. Der Krieger stellte sich zwischen zwei Elementare, eine Pfeilsalve von Ildorion und der Zwerg führte einen mächtigen Schlag mit seiner Kriegsaxt gegen das Erdelementar, welches daraufhin zerfiel.


Wieder sprach Eruheran: „Isilmëndil wir sehen Ildorion schon seit einiger Zeit. Er und seine Gefährten haben einen oder vieleicht den Tempel des Elementaren Bösen gefunden – oder besser wieder gefunden. Viele Jahre haben wir geglaubt, der Tempel sei zerstört. Du musst zu Ildorion und ihn mit dieser Zaubereichel zu uns bringen, wie müssen bis in das kleinste Detail erfahren, was Ildorion weiß. Breche sofort auf und kämpfe an seiner statt. Die Gemeinschaft darf nicht scheitern. Sie müssen die Aufmerksamkeit des Bösen auf sich ziehen und weiter vordringen. Hier hast Du noch einen starken Heiltrank und den Segen von Ihrer Feenhoheit, Königin Yolande, derVollkommenen Blume von Celene, der Edlen Frau Rhalta Aller Elfen. Geh jetzt. Alyameldir wird Dich auf dem schnellsten Weg zu Blaufeder bringen.

Schlacht im Heilgtum des Erdtempels

Nachdem die Helden in den Berg eingedrungen waren, hatten sie einen Wachposten niedergemacht, leider nicht bevor nicht einer der Wächter entfliehen und Alarm schlagen konnte. Nun harrten sie der Angreifer, die da kommen würden. Und in der Tat, der Xorn wurde auf sie losgelassen. Sie konnten ihn zwar besiegen, doch es kostete sie Kraft und viele üble Wunden, und so wollten sie ruhen. Doch bei ihrer Rast wurden sie nach ein paar Stunden von Elementaren aller vier Elemente angegriffen. Nachdem sie auch diese besiegt hatten, entschieden sie, das Warten keine Lösung war: sie gaben dem Feind nur Zeit, noch weitere, und schlimmere Diener gegen sie zu entsenden.

Also rüsteten sie sich mit allerlei Schutzbannen, und begannen sich zum Erdtempel hin vorzuschleichen. Kurz bevor sie den erreichten wurden sie von einem Wachtrupp der Troglodyten überfallen, die hinter einer Illusionswand lauerten. Der bestialische Gestank dieser Wesen würgte Illdorion so, daß er nicht kämpfen konnte, und auch anderen erlagen ihm. Nur knapp entgingen sie einer tödlichen Niederlage. Miikolak tauchte auch auf, sein offenbar wieder zurückgekehrtes Erdelementar im Schlepptau, und einige Schwärmen von Tausendfüßlern. Zumindest das Elementar konnte ihnen nichts anhaben, da sie unter einem Bannsegen standen. Schließlich schlugen sie die Angreifer zurück, doch es hatte Vacra alle ihre mächtigen Blitzschläge gekostet. 

Man brauchte den großen Teils des Topfes an magischer Heilsalbe auf, fand die Kammer hinter der Illusionswand leer, und ging voran zum Endkampf gegen den Erdtempel. In dessen Heiligtum hatten sich alle verbleibenden Priester und Troglodyten um die Pyramide versammelt, unheilige Gebete singend. Auch weitere Tausedfüßler, Erddämonen und vor allem ein Mantikor waren dabei. Der Mantikor lieferte sich ein Duell mit Ildrion, was das verschießen tödlicher Salven anging. Er wurde von den Priestern immer wieder geheilt, bis ihm schließlich der magisch vergrößerte Rorro mit einem mächtigen Hieb seiner Zwergenstreitaxt den Kopf abhieb. Doch der Kampf war noch lange nicht ausgestanden. Ardumo würgte am Gestank der Troglodyten, und wurde umzingelt und niedergemacht. Illdorion wurde mit Blindheit geschlagen -- was ihn nicht davon abhielt, nach Gehör zu schießen, immer noch mit tödlicher Präzision. Nach und nach gelang es ihnen, die Schergen niederzumachen. Vacra, die sich hinter die Illusionswand geflüchtet hatte, fand dort eine magische Schriftrolle mit einem Rabensymbol, und konnte mit ihr einen Eissturm auf die Gegner herabrufen.

Doch die drei Priester standen immer noch: schwer gepanzert und mit unheiligen Gebeten gestärkt, war ihre Schwerfälligkeit, wie es schien, der einzige Angriffspunkt. 

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