Freitag, 9. August 2013

Die Minen des Wahnsinns

Nachdem sie nun das Herz des Golems errungen hatten, brachten sie es zur Kristallburg, und ruhten sich dort erst einmal aus, pflegten ihre Wunden, gingen Einkäufe machen und persönliche Angelegenheiten erledigen. Druuna kam von einem dieser Ausflüge mit einem potentiellen Auftrag zurück: ein wohlhabender Auftraggeber war auf der Suche nach Abenteurern, die ihm gegen Bezahlung von 1000 Dublonen pro Nase ein wertvolles Artefakt aus einer gefährlichen Mine bergen sollten: den Ewigstein, der angeblich ewiges Leben gewährte.

Es handle sich dabei um die Minen des Wahnsinns. Das Abenteuer könne nur in einer bestimmten Nacht unternommen werden, wenn die Sterne richtig stünden, denn die Minen waren in einer Zwischenwelt verborgen, und nur dann erreichbar: übermorgen Nacht wäre es so weit.

Die Helden willigten rasch ein, da sie sowieso von Ratten und Chaos ersteinmal genug hatten, und verschwendeten auch gar nicht viel Zeit damit, zu recherchieren. Ein kurzer Besuch Rorro's bei Larry in der Großen Bibliothek erbrachte immerhin, dass angeblich der Stein von bösen Magiern und gierigen Zwergen in der Mine verborgen wurde, die danach alle in einer Orgie von Magie und Blutbad umkamen. Der Magier, inzwischen untot, hätte daraufhin die Minen in eine andere Welt entrückt, und würde dort noch immer den Stein behüten. Weitere Studien ergaben, dass in den Minen ein Kristall namens Krimsonit abgebaut wurde, der möglicherweise als Komponente für Zauber dienen könne.

Am nächsten Abend trafen die Helden dann am Hafen ihren Kontakt: der fuhr sie mit einem Boot zu einer Höhle in den Klippen unterhalb der Stufenpyramide, die nur bei Ebbe zugänglich war. Nach kurzer Fahrt durch einen Tunnel legten sie an einem Kai in einer großen Höhle an, deren Rückwand aus einem mit Fackeln beleuchtetem Tempel bestand. Die geschlossene Türen waren mit Kupferranken beschlagen, und trugen Symbole des Lebens und des Guten. Zwei riesige schwarze Panther mit sechs Beinen und Tentakeln auf dem Rücken bewachten den Eingang zu beiden Seiten. Auf dem Vorplatz Standen eine junge Priesterin der Elhonna, ein hochgewachsener bärtiger Mann, und einige Ruhelager.

Die Priesterin Helena Luna, erklärte ihnen, dass sie Tränke vorbereitet hatte, die die Helden in einen Tiefschlaf versetzen, und es ihnen dann ermöglichen, mit ihrem Astralkörper durch die Astralebene zu den Mienen zu reisen. Sie werde die notwendigen Wunder über sie sprechen, so dass sie direkt dort erwachten, was heute Nacht möglich war. Wenn sie stürben, würden sie nicht wirklich sterben, nur ihre Astralkörper, die mit ihren Ruhenden Körpern durch ein unsichtbares, silbernes Band verbunden waren. Es wäre so, wie wenn man einen Dämon erschlüge, dieser kehre ja auch in seine Heimatwelt zurück, statt wirklich zu sterben. Sie gab jedem von ihnen auch ein weiteres Fläschchen, dass diese Trinken sollten, wenn sie zurückkehren wollten. Gegenstände, die sie dort fänden, würden sich hier materialisieren, wenn sie sie bei ihrer Rückkehr noch am Körper hätten, ebenso würden Gegenstände, die sie verlören, hier verloren gehen, wenn sie bei ihrer Rückkehr nicht mehr am Körper wären. Beschädigungen und Ladungen magischer Gegenstände würden ebenso bei der Rückkehr gewandelt. Dinge die man hier dem Körper wegnahm, würden ihnen dort verloren gehen, aber sie würden ja sicher hier liegen, von ihr überwacht. Alle anderen Schätze außer dem Stein könnten die Helden behalten.

Außer den Helden selbst würde ihr Fährmann, der sich als der Barde Dandelion vorstellte, sie begleiten, um ihnen Beizustehen und um über ihre Heldentaten zu singen. Der wohlhabende Auftraggeber wollte seinen Namen nicht nennen, um nicht in Gefahr zu geraten, dass ihm später der Stein gestohlen würde, wenn bekannt würde dass er ihn hätte.

Nachdem sie alle den Trunk genommen hatten, umgab ein Wirbel aus Sternen und Schwärze ihre Sinne, und sie fanden sich auf einer kahlen Ebene wieder, vor sich ein schroffer Felsenberg. In dessen Klippe sahen sie den Eingang zu einer Mine, neben dem links und rechts Schutt aufgehäuft war. Nahebei stand ein Hölzernes Toilettenhäuschen aus dem Licht schien, und das mit einem Schild "Betreten Verboten" versehen war.

Ardumo spähte durch die ritzen des Verschlags, und sah dass das Licht aus dem Plumpsklo selbst herauf schien, sonst war niemand darin zu sehen. Nach einigem Debattieren betrat er das Häuschen, die anderen deckten ihm den Rücken. Da begann der Boden zu beben, und Rorro konnte sich gerade noch zurückwerfen, als ein riesiger violetter Wurm aus dem Boden brach, und das Häuschen mitsamt Ardumo in einem Rutsch verschlang. Die anderen ergriffen panisch die Flucht, der Wurm biss dabei mit seinen riesigen Mandibeln Rorro fast zu Tode. Ildorion wollte in die Mine flüchten, hinter ihm Druuna, aber er löste eine magische Glyphe im Eingang aus, die den Gang zusammenstürzen ließ. Gerade noch konnte auch er sich wieder hinaus hechten. Während nun alle davonrannten, oder versuchten, die Klippe zu erklimmen, um dem furchtbaren Raketenwurm zu entfliehen, grub sich dieser wieder in den Boden, nur einen sandigen Trichter hinterlassend, wo einst das Häuschen stand. Ardumo war tot.

Man wartete und bangte. Nach einiger Zeit tauchte Ardumo auf einmal wieder auf: die Priesterin hatte noch einen Reservetrunk gehabt. Nun machten sich die Helden daran, sich vorsichtig zum verschütteten Eingang der Mine zu bewegen, und diesen zu untersuchen. In den Schutthäufen vor dem Eingang fanden sie die Leichen von vier Goblins, alle übel zermalmt. Dann legten sie den Eingang in die Mine frei, was trotz gemeinsamer Mühen von Rorro, Ardumo und Ildorion fast sechs Stunden harte Plackerei bedeutete. Im inneren fanden sie einen Tunnel, der von wurmstichigen Holzbalken gestützt wurde, und sich alsbald verzweigte.

Aus der ersten Kammer auf die sie stießen hörten sie Hühnergegacker. Dort standen in einer Art Werkshalle für Loren drei lebensechte Statuen von Goblins. Vier riesige Hühner pickten gegen eine auf den Kopf gestülpte Lore, ohne die Helden zu bemerken, bis diese begannen, das Feuer zu eröffnen. Die Hühner waren erstaunlich zäh und griffen an, statt zu fliehen, und als eines Rorro pickte, begannen dessen Sehnen und Gelenke zu erstarren. Schließlich hatten sie aber alle vier erschlagen und der von Druuna vergrößerte Ardumo packte eines ein.

Unter der Lore kauerte ein verängstigter Goblin namens Hughug, der überglücklich war, als sie ihm eröffneten sie wollen ihm nichts tun. Er bot seinen Rettern seinen wertvollsten Besitz an, ein Kupferstück, und versprach für sie alles zu tun, was er konnte. Er und seine Stammesgenossen waren aus einem Steinwald in der Ferne in dem sie gelebt hatten, von graugesichtigen Kriegern mit riesigen Schwerten vertrieben worden, und nach einem langen Marsch über die Ebene auf diese Mine gestoßen. Als sie sie erkundeten, um die fraglos vorhandenen Schätze zu heben, und sich vielleicht ein neues Heim zu errichten, waren zuerst die Hälfte am Eingang von der Einstürzenden Decke erschlagen worden, und die übrigen wurden dann hier von den "Teufelshühnern" versteinert. Er konnte sich mit etwas Wasser und einem Schinken gerade noch unter die Lore retten, wo er seit zwei Tagen saß.

 Im dem Raum war auch ein Minenschacht in die Tiefe, beschriftet in Zwergisch mit dem Wort "BRAUMORDO", aber der hölzerne Lift sah so wackelig aus, dass die Helden ihn nicht benutzen wollten. Stattdessen folgten sie einem Gang am anderen Ende, wo Rorro eine Geheimtür im Stein entdeckte, die starke Abschwörungsmagie ausstrahlte. Nach erfolglosen versuchen sie mit Mage Hand zu öffnen, schickten sie Dandelion vor. Dieser drückte gegen sie, und auf einmal schossen Tentakel aus ihr hervor, schlangen sich um seinen Hals und begannen ihn zu zerquetschen. Ardumo schlug mit dem Schild auf die Tür ein, doch das blieb an der klebrigen Oberfläche haften. Auch Rorros Axt blieb nach dem ersten Schlag stecken. Inderweilen umschlang ein weiterer Tentakel Ardumo, und brach ihm mehrere Rippen. Schließlich, vor allem auch dank zahlreicher Pfeile Ildorions und magischer Geschosse Druunas, brach sie zusammen. Noch in letzter Sekunde gelang es, Dandelion zu stabilisieren. Dann heilte Rorro mit der Kraft Al-Akhbars und der Heilrute die schlimssten Wunden bei ihm und Ardumo.

Nun war der Weg dahinter frei.

1 Kommentar:

  1. Name der Priesterin weiß ich aus dem Kopf nicht mehr, heisst ab jetzt so.

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