Ein geläuterter Ganove
Die Helden sagten Linech, dass sie die Dämonenuhr vernichten
lassen würden, und ihm nicht wiedergeben, aber dass er in der Kristallburg in
Sicherheit käme, wenn er gegen den Rauschgiftring helfen würde. Linech meinte,
durch sein früheres Leben sei seine Tochter zu einem untoten Monster geworden,
seine Halbschwester drogensüchtig, und er verfolgt von Mördern und Vampiren.
Ohne die Uhr sei er tot hier draußen. Die Helden hätten seine Tochter gerettet.
Er würde zwar nie ein gesetzestreuer Bürger werden, aber man könne es ja doch
versuchen, den richtigen Weg zu gehen, und etwas von dem was man falsch gemacht
hatte im Leben wieder gut zu machen. Er schlug ein. Er wusste übrigens auch,
wer sie wirklich waren. Sie meinten, er hätte was gut wegen seines Bruders.
Noch am selben Mittag siedelte er mit einem Karren voller Möbel und einem Stapel
gefälschter Blankoausweise in die Kristallburg um, wo er sich daran machte, den
Helden gefälschte Papiere für ihre Tarnidentitäten zu erstellen. Ardumo war Beren, Rorro Krag
Goblincutter, Druuna Gisela, und
Ildorion Llang Llang.
Dort in Sicherheit erzählte er den Helden und den Lords dann
auch was er wusste: Er hatte als Boss gearbeitet für die Bellacasa, das älteste
Syndikat der Stadt, involviert in Schutzgelderpressung, illegales Glücksspiel,
Diebstahl, Schmuggel, Hehlerei, aber vor allem beherrschten sie den
Rauschgiftmarkt. Der Dämon der Uhr hatte ihnen das Geheimnis der Herstellung
verraten.
Linechs Aufgabe war der Anbau von Rauschkraut auf der
Sturmwindinsel gewesen, und getarnt als Händler von Agrarerzeugnissen, der
Schmuggel nach Monmurg. Da er eine natürliche Affinität zur Magie hatte,
verantwortete er auch die sichere und geheime Verwahrung der Dämonenuhr auf der
Insel, die Bellacasa hatten die Hoffnung, dass sie ihm noch weitere Geheimnisse
preisgäbe. Das zu Shivvel prozessierte Kraut wurde in einem Geheimfach in der
Kajüte der Pfeilspitze nach Monmurg gebracht, wo vor dem Hafen geankert wurde,
so dass es von den Sahuagin bei Nacht zu der Alten Vampirvilla gebracht werden
konnte, bevor man am nächsten Morgen die offizielle Ladung im Hafen löschte,
Zuckerrohr, Maniok, und Tabak. Er gab den Helden auch eine Beschreibung vom
Inneren des Herrenhauses, und warnte sie: die Bellacasa hatte ihm ein Ultimatum
gestellt, die Uhr zurückzugeben, letzte Nacht war die Medre Allaconda
persönlich bei ihm gewesen. Sicher ließen sie seinen Bau beobachten, und
wussten von den Helden.
Ein Turm
voller Engel
Nun ging man zum Weißen
Turm in Eleusia. In der weißgetünchten Eingangskammer reichten zwei
engelhafte junge Menschen in schlichten weißen Roben Wasser oder Wein. Ein
bärtiger Paladin mit einem Blutenden Herz auf der Brustplatte saß auf einem der
roten Kanapees, die an den Wänden standen. Die jungen holten einen
goldgerüsteten Engel mit einem Einhorn auf der Stirn, die sich als Ashoka vorstellte. Ashoka nahm die Uhr
entgegen und sagte, sie wollten versuchen sie zu zerstören, wenn möglich.
Dann wollten die Helden nach Phon schauen. Bruder Fabitor
war aber allein: schon vor zwei Tagen war ein großen Mann aufgetaucht, dem sie
freudig hinaus gefolgt war. Die Helden
eilten zum Tempel des Himmelsbeobachters, doch Helmut war laut der Priester
schon seit Tagen auf einer längeren Reise im Osten unterwegs, Rückkehrzeitpunkt
unbekannt. Mit Überredungskunst erfuhren sie zumindest, wo er wohnte, in einem
kleinen Haus in Neu-Westernach. Dort öffnete eine schlanke Brünette mit
freundlichen Augen und einem seltsamen Symbol auf der Stirn. Sie sagte sie
würde für Helmut auf das Haus aufpassen, während er auf Reisen sei, und wisse
auch nicht wo er wäre, sie glaube er wäre in einer Angelegenheit der
Republikaner unterwegs. Vielleicht könnte ihnen seine Frau weiterhelfen, die
bei ihrer Familie irgendwo in Bennerett Park lebe. Auf das Symbol angesprochen
erklärte sie, sie gehöre zu den Schicksalswebern, die die Gabe hätten die Zukunft zu sehen, und empfahl ihnen einen
Besuch in ihrer Schule in Askent.
Die
Schicksalsweber
Die Helden gingen nach Askent, zur Schule der Schicksalsweber, die Straßenkinder mit dem Talent der
Sicht aufnahmen und aufzogen. Weil sie keine ausgebildeten Magier waren, wurde
ihnen offenbar von den Magiern übel nachgeredet. Die Leiterin der Schule, eine
ältere Frau mit bunter Holzperlenkette namens Marija Elinek, bot ihnen an die Zukunft zu schauen – sie konnte
ihnen sagen ob ein eingeschlagener Weg zum Guten oder Schlechten führe, für 2
Dublonen pro Weissagung. So lernten die Helden, dass es nicht gut wäre, die
Stadt auf der Suche nach Helmut zu verlassen, aber wo sie Phon finden könnten,
erfuhren sie nicht – zu konkreten Fragen hatte Marija keine Antwort. Inmitten
ihrer Hellsicht überkam Marija auf einmal eine Vision, und sie stammelte von
Kulten des Chaos die unter der Stadt wühlten, um die Gruul zu wecken und die
Nacht der Auflösung herbeizuführen. Hinterher erinnerte sich nicht daran.
Dann gingen sie die erbeuteten Rüstungen und Waffen bei Rastor und Bulle und Bär zu verkaufen und sich auszurüsten. Druuna kaufte im Dunbury’s von einem Kontaktmann eine
Münze mit einem schlafenden Elfen- und Menschenkopf. Er sagte ihr, sie müsse
das Geld für die Transaktion bereit haben, und würde dann im Traum von einem
Vertreter der Träumenden Apotheke besucht.
In Bennerett Park fragte Druuna in der Studentenkneipe Zum Schlappen herum, bis sie auf
jemanden traf, der wusste wo Helmuts Frau lebte. Bei dem Haus mit dem
Klingelschild „Jünger“, öffnete erst ein Junge, der sie holte. Sie sagte, sie
lebe schon länger getrennt, und wisse auch nicht wo Helmut sei. Als Rorro
fragte, warum die Ehe gescheitert sei, und ob sie wisse dass ihr Mann eine
junge Geliebte habe, schlug sie ihnen die Tür vor der Nase zu. Die Helden
entschieden, im Schlappen unerkannt und sicher zu schlafen.
In dieser nacht Träumte Druuna, dass ein Elb sie besuchte.
Sie handelte mit ihm einen Preis für einen Ring aus, der ihre Zauberkraft
stärken würde, und ihr per Kurier in zwei Tagen hierher gebracht würde. Als sie
erwachte waren das Geld und die Münze verschwunden.
Ein
Anliegen
Am Morgen klopfte es an der Tür. Ein Halbelb mit einer
Stimme wie Honig stellte sich als Cherry
vor, und bat um ein Gespräch. Er sagte, er wäre hier um den Helden eine Gelegenheit
zu geben, eine kleine Schwierigkeit auf freundliche Art aus der Welt zu
schaffen. Sie hätten etwas, das Bekannten von ihm gehöre, und wenn sie das bis
zum folgenden Abend in einem nahe gelegenen Buchbinderladen abgeben würden,
wäre alles geklärt. Sonst würde beim nächsten Mal jemand anderes als er kommen,
um mit ihnen zu sprechen. Die Helden waren etwas bestürzt, wie die Bellacasa
sie gefunden hatten. Aber sie dachten nicht daran, die Uhr zurückzugeben.
Stattdessen gingen sie zur Kathedrale der Wee Jas, um dort die neuen Informationen zum Haus der
Vampire abzugeben. Die Kleriker hatten herausgefunden dass das Haus der alten Adelsfamilie der Vaukiden gehörte, der
letzte registrierte Hausherr war Sir
Eliah Dawnton.
Rorro ging zur Kristallburg und redete mit Linech, der ihnen
die Organisation der Bellacasa erklärte: Im Herzen der Organisation saß der
Patriarch Menon Bellacasa. Wer
hinter ihm stand, wusste er nicht, nur,
dass es Schutz aus dem Adel geben musste, und alte Vampire mit den Bellacasa
zusammen arbeiteten: Medre Allaconda
als Vollstreckerin, und der Namenlose Leibwächter
von Malkeen, Sohn und Lieutenant der
Familie. Weitere wichtige Personen des inneren Kreises waren der Rote Magier und eben Cherry der Schlichter, der bei internem
Streit zwischen Bossen vermittelte, und die Beziehungen zur Politik und zum
Adel pflegte. Unterhalb dieses inneren Kreises hatte fast jedes Viertel der
Stadt einen Boss, Unterbosse, und natürlich „Soldaten“, alles in allem hunderte Leute. Wenn also Cherry bei ihnen
aufkreuzte bedeutete das, dass die Angelegenheit den Bellacasa so wichtig war,
dass sie sich selbst damit befasst hatten. Es sei kein Wunder, er wäre ja ein
desertierter Boss, so etwas würde man
nicht von jemandem subalternen abwickeln lassen. Das würde auch
bedeuten, dass die Helden nun extrem aufpassen müssten, wo sie gesehen würden.
Er empfahl ihnen, ihr Aussehen zu verändern.
Die
Geliebte des Schicksalpriesters
Nach längerem überlegen entschieden die Helden, bei Nacht in
Helmuts Haus einzudringen und nach
Phon zu suchen. Rorro, der noch die Splitterburg besucht hatte, wurde von Herbstsang, dem Nelkenzigaretten-rauchenden
Erzhexer und Lehrer von Lady Rill als Kadmus getarnt, damit ihn die Bellacasa
nicht erkennen würden. Sie beobachteten zuerst das Haus, wo am Abend noch ein
zweiter Schicksalsweber, ein junger Mann, eintraf. Der sah allerdings, wie sie um
das Haus herumlungerten. Rorro versuchte als Kadmus Einlass zu bekommen,
verstärkte aber nur die Abwehrhaltung der beiden. Schließlich kletterte in der
Nacht Ildorion auf das Dach des Nachbarhauses, und sah wie der junge Mann mit
einem abgegessenen Teller aus einer geheimen Kammer kam, in der Licht brannte.
Nun waren sie sich ziemlich sicher, dass Phon hier festgehalten wurde, und griffen an. In der Kammer
war tatsächlich Phon, sediert. Sie wollte nicht glauben dass Helmut ihr oder
dem Kind böses wolle, aber die Schicksalsweber sagten nur, sie wären hier um
Phon zu beschützen, und wichen Fragen nach dem Kind aus. Nach kurzem Kampf
hatten sie die beiden ohnmächtig geschlagen, und schafften sie in ein
leerstehendes Schlafzimmer. Beim durchsuchen des Hauses stieß man auf Pläne mit
Schwachstellen der öffentlichen Gebäude der Stadt, wie der Festung der Stadtwache, des Prinzenpalastes,
des Palastes des Heiligen Kaisers
oder der Stadtverwaltung. Man fand
auch eine große Menge Aufzeichnungen, insbesondere eine Sammlung von
Sterndeutungen und Prophezeiungen. Als die Helden Phon mitnehmen wollten
belebte sich der Tisch in ihrer Kammer, und schlug mit schweren Schlägen auf
sie ein. Sie zogen sich zurück und Ildorion spickte ihn solange mit Pfeilen,
bis er wieder erstarrte. Dann nahmen sie Phon mit, und übernachteten in der
Sicherheit der Kristallburg.
Am nächsten Tag gingen sie mit ihr in ihr Apartment, und
studierten die Dokumente die sie gefunden hatten. Es war eine Arbeit in der sie
nicht geübt waren, und würde Wochen dauern alles zu sichten, doch sie fanden
zwei interessante Weissagungen. Die Erste: „Und
so werden die Runenträger geboren werden, und sie werden der Schlüssel sein,
der das Schloss öffnet, zum Kerker in dem die Großen Alten schlafen, bis der
Tod die Zeit besiegt. Und sie werden wieder wandeln auf Erden und das Chaos
wird herrschen.“, die zweite: „Fürst
Abbercombe wird von einem Dunkelelfen namens Shilukar gefunden werden. Doch das
Idol von Ravanna bringt Verderben. Seine Höhle liegt unter einem leeren Platz
an der Branntweinstraße in Eleusia, wo einst der Tempel des Sonnengottes Pelor
stand.“
Sie übernachteten, um ihre Wunden auszuheilen, und lasen
einen weiteren Tag, ohne allerdings viel zu finden. Druuna ging zu ihren Kontakten, und bekam unter anderem
einen magischen Krummsäbel mit einem Griff geformt wie eine Schlange aus grünem
Stahl. Sie gab auch Phon dort ab, die dort unerkannt in Sicherheit sein würde,
und schwer aufspürbar.
Das Labor
des Schwarzmagiers
Die Helden übernachteten, und gingen dann mit ihren
Erkenntnissen zur Splitterburg. Dort erklärte Lord Zavere, einDunkelelf namens Shilukar, der Geliebte von Linech’s
Halbsdhwester Biesta (seltsamer Zufall ?), wäre vor zwei Tagen dagewesen, und
hätte ihnen angeboten, Lord Abbercombe wieder zu entgolden, wenn er dafür in
der Splitterburg als geschützter Gast aufgenommen würde. Sie hätten noch zwei
Tage Zeit zu entscheiden, morgen Abend laufe das Angebot aus. Er wollte gar
nichts davon hören, was sie wussten, und meinte nur „Wenn jemand von Shilukar das Mittel zur Entgoldung erlangen könnte,
dann wäre die Angelegenheit ja erledigt.“ Dann gab er Ildorion einen
magischen Bogen und meinte, wenn sie eine Lösung hätten, könne er diesen als
Dank behalten.
Um sie vor den Bellacasa zu schützen, teleportierte Lady
Rill die Helden in die Branntweinstraße. Das Grundstück war voller Schrott, und
in einem kleinen Schuppen führte eine Geheimtür in den Untergrund. Dort stießen
sie auf Gnolle, hundeartige Monster,
die sie bald überwanden. Einige gruben an einem neuen Tunnel, andere bewachten
eine Geheimtür, die in die Kanalisation führte – sie nahmen ihnen den Schlüssel
ab. Weiter im inneren fanden sie hinter einem Brunnen, dessen Wasser sich
unnatürlich kräuselte, und ein Alchemisten-Labor. Darin waren große Krüge mit
Gezüchten, halb Tier, halb Spinne, die in chemischen Flüssigkeiten schwammen,
und von Maschinen über ein Schlauchsystem bepumpt wurden. Auch eine Werkbank
mit einer komplizierten Apparatur stand dort, in einem der Glaskolben köchelte
ein kleiner Stein der Chaos und Magie
ausstrahlte. Nachdem sie die größten Kreaturen erstochen hatten begann der Ton
der Maschinen sich zu ändern. Da sie Sorge hatten, alles würde ihnen um die
Ohren fliegen, brachen sie ab. Hinter einer anderen Tür fanden sie ein opulent
eingerichtetes Schlafzimmer, aus dem ein Feuerball auf sie geschleudert wurde.
Schwer verbrannt flohen sie an die Oberfläche, um Schriftrollen im Tempel zu
erstehen, und sich zu heilen.
Als sie wieder hinabstiegen, stießen sie in den letzten
Kammern auf einen Altar mit einer tönernen Bestien-Statue und zwei Gnolldämonen
mit blauem Fell. Es gelang ihnen, einen der beiden zu erschlagen, wobei Ardumo
in einen seltsamen Blutrausch verfiel, der andere aber, eine Priesterin, streckte
alle außer Druuna nieder. Die floh, und
versuchte mit einer Schriftrolle der Unsichtbarkeit ihre Freunde zu retten.
Leider ließ sich der Dämon nicht täuschen. Als sie wieder nach oben stieg,
wartete auf der Straße Biesta. Die
sagte etwas davon das Shilukar einen Handel anböte, und in die Kristallburg
wolle, und schleppte Druuna in eine Widerwärtige Kneipe „Schädel und Schwert“, wo sie Shivvel zog und trank. Druuna ging zum
Schlappen, um in Ruhe zu übernachten.
Nachts erwachte sie in ihrer Kammer, umstellt von Schlägern
der Bellacasa, einige mit schweren Waffen. Der Anführer, ein schmaler Dieb,
ließ sie zusammenschlagen, und sagte ihr, wenn die Uhr nicht bis morgen zurück wäre,
würde beim nächsten Mal einer ihrer Finger daran glauben. Dann solle sie mal
versuchen zu zaubern.
Als sie am nächsten morgen wieder über den Schrott zu
Shilukar‘s Höhle stieg, hörte sie auf einmal eine Stimme in ihrem Ohr flüstern:
Shilukar. Er meinte, es wäre alles nur ein Missverständnis, er wolle lediglich
in die Kristallburg, um dort in Ruhe und Sicherheit seinen Forschungen
nachzugehen, und mit ihrer Fürsprache könne man das doch arrangieren. Druuna
verhandelte hart: nicht nur müsste er ihre Freunde freilassen, auch der Bogen,
den sie sonst als Belohnung erhalten würden müsse von ihm ersetzt werden. Und
sie brauche auch etwas. Sie wollte einen Ring des Federfalls. Er war
einverstanden. Danach ging sie zur Kristallburg, und überzeugte Lady Rill und
Lord Zavere, ihn aufzunehmen. Noch am selben Nachmittag ließ Shilukar von
Söldnern seine Ausstattung in die Kristallburg bringen. Er ging ein letztes Mal
in die Katakomben, um sein Labor abzubauen, und kam bei Nacht in die
Kristallburg. Auch die Helden übernachteten dort, und ruhten am nächsten Tag,
um ihre Wunden zu heilen.
Sie unterhielten sich auch mit Shilukar. Er erzählte ihnen,
die Gnolle wären durch das Idol von
Ravanna nach Monmurg gekommen, das ein Portal zur Ebene dieser Gottheit der
Bestien und des Blutrausches darstellte. Er habe ihnen erzählt, dass sie ihm
dienen müssten um ihrem Gott zu dienen. Später seien auch noch die Halbdämonen
gekommen. Ihm wären sie egal, nun wo er hier sei. Aber er habe ein Geschäft für
sie: er forsche ein einer fast vergessenen Art der Magie, Chaositech. Seit
einiger Zeit tauchten wieder alte Artefakte auf. Er habe erfahren, dass
kürzlich ein ganzer Golem geborgen worden war. Er wisse, wo das Verließ sei, in
dem er versteckt wurde. Sie könnten alle anderen Schätze behalten, die sie
finden würden, wenn sie ihm dafür den Golem brächten. Die Helden willigten ein.
Das Versteck war in den Katakomben unter dem Tempel des Rattengottes in Neu-Westernach.
Wahrscheinlich gäbe es auch einen Zugang durch die Kanalisation. Die Helden
könnten sicherlich Ratten und Rattenmenschen töten, auf diese war von der Stadt
sogar ein Preis ausgesetzt, aber sie sollten sich in Acht nehmen die Priesterin
zu töten, solange sie keine Beweise hätten, die immerhin ein öffentliches Amt
bekleide.
Ein weiteres Mal
dinierten und übernachteten sie in der Kristallburg. Dabei lernten sie auch
noch die anderen Bewohner dieser kleinen Kommune kennen. Neben dem immer
hilfreichen Kadmus, dem Lord, und
der Lady lebten auch noch Herbstsang der
Erzhexenmeister dort, ein fröhlicher Satyr,
und nun Lord Abbercombe, Linech und
Shikular. Abbercombe blieb aber auf seinem Zimmer.
Rattenjäger
Die Helden entschieden sich am nächsten Tag, wieder von Lady
Rill hinausteleportiert, für 30 Dublonen eine Lizenz als Rattenjäger von der
Stadtverwaltung zu kaufen, um offiziell in die Kanalisation zu kommen, die in
einem groben Gitter unter sämtlichen Stadtteilen verlief. Hinter ihnen wurde
der Kanaldeckel wieder von der Stadtwache verriegelt. Für jeden Schwanz eines
Rattlings, oder eine Schreckensratte gäbe es 3 Dublonen Belohnung.
Tatsächlich fanden sie in der Nähe des Tempels am Kanal
einen Einbruch in der Wand der Kanalisation, der in weitläufige Höhlen voller
Kot und Abfall führte. Als sie hineingingen wurden sie von Rattenmenschen
überfallen, die vor ihnen aus dem Abfall mit Kurzbögen schossen. Die Ratten
warfen eine seltsame Kugel, die in tausend winzige metallische Spinnen
zersprang. Die Spinnen breiteten sich aus und störten die Helden, aber
schlimmer noch, bei Ildorion und Ardumo bohrten sich einige davon unter die
Haut. Nach ein paar Runden war der Spuk vorbei, und die Spinnen zerkrümelten zu
kleinen schwarzen Bröseln. Weitere Ratten tauchten hinter ihnen aus der Kloake
auf und fielen ihnen in den Rücken. Auch Schreckensratten griffen aus dem Müll
an. Druuna ging zu Boden, aber nach kurzem Kampf gelang es ihnen, alle niederzumachen.
Ildorion erschoss einen, der Alarm pfiff und einen Tunnel entlangfloh ehe er
entkam.
Dann drangen sie tiefer in die Gänge ein, und stießen auf
eine große Höhle mit niedriger Decke, in der sich Kloakenwasser in einem Teich
sammelte. Überall war das Tropfen der Rinnsale zu hören, und das Trippeln von
kleinen Rattenfüßen. Sie warteten. Ein
Schwarm Ratten, wurde mit Alchemistenfeuer ausgemerzt, obwohl er nass und
glitschig war. Ein einzelner Rattenmensch, der versuchte aus dem Teich zu
spähen, wurde einige Zeit danach von Ildorion sauber erschossen. Sie warteten.
Da ertönten auf einmal Pfiffe, und aus dem Teich und der Höhle
stürmte eine große Rotte von Rattlingen auf sie zu, begeleitet von einigen, die
noch größer waren, Rattenfürsten. Gleichzeitig stürmten von der anderen Seite
Gegner auf sie ein und schnitten ihnen den Fluchtweg ab. Diese Gruppe bestand
aus Rattlingen, einer Ponygroßen Ratte, Rattenmenschen-Zombies, und pestverseuchter Goblins, die von einem
hünenhaften Rattenmenschen angetrieben wurden. Im Hintergrund war eine kleine
Rattenpriesterin, die die Truppe mit Segenszaubern und Heilzaubern stärkte. Der
Kampf war brutal, und die Helden sahen schon ihr letztes Stündlein schlagen,
insbesondere da der Rattenhüne furchtbaren Schaden austeilte, und immer wieder
von der Priesterin geheilt wurde. Aber Ildorion, der Goblin sprach, gelang es die
Goblins zu bestechen: wenn sie die Seiten wechselten würden sie 100 Dublonen
erhalten, und die Helden würden ihre Krankheiten heilen. Das kaufte ihnen genug
Zeit, um Druuna mehrere Bezauberungsversuche gegen den Hünen machen zu lassen,
während er die Goblins niedermähte, und ihn schließlich zu becircen. Obwohl die
Priesterin herumkeifte, ließ er sich nicht umstimmen, und bestimmte dass seine
neue Freundin und ihre Freunde gehen dürften. Die Helden nutzten die
Gelegenheit, und zogen ab. Sie rüttelten am Kanaldeckel, und gaben einem Jungen
ein Silber, damit er die Wache hole, vor der normalen Zeit um sechs Uhr abends.
Der Wache gaben sie gleich noch die Rattenschwänze, die sie der Eingangswache
abgeschnitten hatten.
Dann wollten sie in der Pilgerherberge übernachten, doch der
Empfang meinte es wären keine Zimmer frei, zu sehr stanken sie nach
Erbrochenem, Kot, und Urin, sie starrten vor Dreck. Nachdem Ildorion ihn mit
einigen Dublonen bestechen wollte, riet er ihnen, in den Außenhafen zu gehen,
wo es Badehäuser gäbe. Sie fanden ein Badehaus, zahlten den doppelten Preis,
und wuschen sich. Danach übernachteten sie im Gasthaus „Zum Schleimigen Aal“ in
der Pyramidengasse.
In der Nacht hatten Ildorion und Ardumo Alpträume, von bösen
mechanischen Spinnen. In ihrem Traum sanken sie durch einen Kaleidoskop-bunten
Strudel immer tiefer, und unten war irgendetwas Altes, Böses, das auf sie
wartete. Dann erwachten sie schweißgebadet, und wenig erholt. Gebissen von
Schreckensratten und verletzt von schmierigen Waffen hatten sich einige der
Helden in der Kloake mit Schmutzfieber infiziert. Am Morgen kümmerte sich Rorro
um die Pflege.
Dann unternahmen sie noch einmal einen Vorstoß durch die
Kanalisation. Diesmal waren sie auf den Überfall am Eingang vorbereitet, und töteten
die Ratten im Kanal mit Langspeeren. Diesmal warfen die Ratten eine Bombe aus
einem Tonkrug, der mit Fäkalien, Eiter und vergorenem Auswurf gefüllt war und
unter Druck stand. Er zersprang beregnete die Helden mit unreinem Schleim.
Rorro fühlte sich nicht gut. Die anderen Ratten flohen vor ihnen, und einige
entkamen Ildrion’s singender Sehne um eine Ecke. Als die Helden einen anderen
Gang betraten, wurde Ardumo von einem vergifteten Bolzen, doch er war zäh und
schüttelte das Gift ab. Nun überlegte man, ob man weitergehen solle, oder doch
lieber durch den Tempel. Am Ende überzeugte Rorro die anderen, dass der Tempel
der einfachere Weg sei. Die Helden zogen sich zurück, nachdem sie
sichergestellt hatten, dass die Rattlinge diesmal tot waren.
Der Tempel
des Rattengottes
Im Tempel stand die Statue einer aufrecht stehenden Ratte,
die Wände waren mit Sprüchen wie „Liebe ist Gier“, „Trost im Schmutz“ und „Die
Schönheit der Pest“ beschmiert. Die Priesterin, Silion, trug eine Kupferfarbene Brustplatte und wenig sonst und
blickte lüstern auf Druuna. Sie ließ sich von Druuna einwickeln, die ihr
suggerierte sie wäre an Sexspielen in ihren privaten Kammern interessiert, und
schloss den Tempeleingang mit einem dreckigen Tuch. Nachdem sie alle auf der Stirn mit ihrem eigenen Stuhl gesalbt hatte, schob sie die
Rattenstatue beiseite, und stieg mit den Helden in die Kellerräume. Dort lag verrottender
Abfall herum, ähnlich wie bei den Ratten. Sie führte sie vorbei an einer Tür,
die mit Glyphen gesichert zu sein schien, das innere Heiligtum wie sie sagte.
Der Weg ging in ihr Boudoir, wo in einem großen Doppelbett mit schmutzig
befleckten Seidenbezügen ihr nackter Gemahl lag, ein mageres Männlein mit
Oberlippenbärtchen.
Nun versuchte Druuna, die beiden zu hypnotisieren, damit sie die Türe zum inneren
Heiligtum öffneten. Aber der Mann wiederstand, schrie Warnungen. Ildorion warf
sich auf ihn, um ihn festzuhalten. Da verwandelte er sich plötzlich in eine
monströse Gestalt mit Rattenkopf und Fell. Die Priesterin, noch halb in Trance,
hatten sie bald K.O., aber der Rattenmensch, von Rorro als Werratte erkannt,
war ein tödlicher Gegner. Waffen, sogar magische, verletzten ihn kaum. Druuna traf
ihn mit einem magischen Geschoss, woraufhin er sie angriff bis sie zu Boden ging.
Er pfiff auch noch, und nach einigen Runden öffneten Rattlinge die Tür, aber
Ildorion blockierte den Weg. Mit viel Mühe und alchemischen Feuer gelang es ihnen schließlich, die Werratte
niederzustrecken, worauf die Rattlinge panisch die Flucht ergriffen. Weil die
Helden im Müll der Vorkammer von Schreckensratten angegriffen wurden, gelang es
ihnen, die Treppe zum Tempel hinaufzuflüchten, obwohl sie das Licht dort fürchteten,
und die Statue zurückzuschieben und zu verkeilen, so dass der Ausgang blockiert
war. Die Helden schworen sich, in Zukunft Silberwaffen mitzuführen.
In einer Stahlschatulle zwischen widerlichen Tüchern unter
dem Bett fanden sie eine magische Flöte des Rattenfängers, und Dokumente, die
verschiedene, geheime Chaostempel zeigten, grobe Beschreibungen der
verschiednen Kulte, und einen vagen Hinweis auf die bald kommende Nacht der
Auflösung. Unter anderem beschrieben die Pläne auch einen Tempel des Tiefen
Chaos, und vor allem den geheimen Weg durch die Kanalisation zum Tempel der
Schwarzen Hand, an den laut einer Quittung das Herz des Chaosgolem für „zwei
Kinder der Hand, die zu liefern sind“ verkauft worden war – gezeichnet Hohepriester Malleck. In einer
Kleiderkiste fand Ildorion eine schwarze Kopfledermaske, schwarze
Lederhandschuhe und Gurte, sowie einen Knebel. Den Knebel und die Maske nahm er
mit.
Sie versteckten die Leiche der Werratte unter Müll, und
heilten die Priesterin, bis sie wieder zu Bewusstsein kam. Diese öffnete ihnen
dann unter den Nachwirkungen der Hypnose die Tür ins innere Heiligtum. Dort
stand eine Schale voller Schleim, Abfall, Eiter und Exkrement, an der Wand war
das Fresko einer Gestalt mit Tentakeln und Augen die vor allem eine große
Pfütze aus Schleim war – Abhoth, der Herr der Unreinheit, einer der Grossen
Alten, wie die Priesterin sagte. Die Luft roch nach Krankheit.
Silion hielt ihnen eine Predigt: "Wozu
sich anstrengen, es ist die Natur der Welt, dass alles verrottet, stirbt,
verfällt. Egal wie man sich abstrampelt, am Ende wird das Chaos siegen. Ergebt
Euch in das Schicksal, wünscht nichts, lebt in Armut und Dreck, und nichts kann
Euch genommen werden. Ihr seid Eurer Sorgen frei, und könnt das Leben genießen,
so wie es ist, in jedem Moment. Wer nichts erstrebt, versagt auch nie. Was
wollt ihr mehr?"
Die Helden ließen sich nicht beirren, und Ildorion drohte ihr, den Tempel zu putzen,
inklusive der Schale, wenn sie ihnen nicht verriete wo der Golem sei. Sie
behauptete, sie wisse das nicht, er wäre bei den Ratten unter dem Tempel, aber
bot ihnen an, ihnen einen geheimen Weg dorthin zu enthüllen, wenn sie ihr im Gegenzug
ihren kupfernen Kolben und ihre goldenen Ohrringe zurück gäben, und den Tempel
in Frieden ließen. Die Helden gaben ihr ihre Habe zurück, und sie öffnete eine
geheime Tür für sie.
Diese führte durch einen Gang, an dessen anderem Ende eine weitere Geheimtür
war, in einen verwinkelten Raum. Dort griff sie eine Gruppe von Zombies an,
ehemalige Rattenfänger und Kanalarbeiter. Die Helden hackten sie in Stücke --
stumpfe Waffen und Pfeile wirkten nicht so gut.
Sie kamen zu einer massiv gezimmerten Holzwand mit Tür, auf die mit Pech ein
Totenkopf geschmiert war. Durch ein kleines Loch, das Ildorion
hineinbohrte, sahen die Helden ein Ungeheuer das sah aus wie ein
gewaltiger, verzerrter Mensch. Es hatte grünlich-graue Haut voller Beulen
und Warzen, lange sehnige Arme, und ein Maul voller spitzer Zähne. Ein Arm war
unterhalb der Achsel verstümmelt, doch der andere endete in einer schwarzen
Klaue. Eine lange, schwere Kette um sein Bein fesselte es an die
Wand. Dahinter war eine weitere Tür zu sehen. Das Monster war sehr
aggressiv: als die Helden versuchten ein größeres Loch in die Wand zu bohren,
griff es diese brüllend an, und begann sie zu zertrümmern. Da überlegten die
Helden lange und legten sich einen ausgeklügelten Plan zurecht, der darauf
aufbaute, dass das Monster angekettet war. Druuna vergrößerte die Krieger durch
Hexerei, die mit langen Speeren nun eine sehr große Reichweite hatten, und das
Wesen treffen konnten, ohne in den Radius seiner Klaue zu kommen. Dann öffneten
sie die Tür. Das Ungeheuer stürmte brüllend heran, doch die Kette hielt, und
sie begannen es nieder zu stechen. Obwohl es zwischendurch in seinen Raum
zurück floh, offenbar heilten seine Wunden sehr rasch, ließen die Helden nicht
locker, siegten und verbrannten am Ende den Leichnam.
Der Chaosgolem
Hinter der Tür, die es bewacht hatte, fanden die Helden in einer kleinen Kammer
den Chaosgolem. Er war aus schwarzem Metall, mit Chaosrunden gepunzt, und
gefüllt mit allerlei Schläuchen, Kabeln, gläsernen Ampullen. In seinem Arm
waren noch zwei weitere Spinnenkugeln, wie die, mit der die Ratten am Vortag
angegriffen hatten. In seiner Brust fehlte offenbar etwas von der Größe einer
geballten Faust.
Ein Gang aus dem Raum mit den Zombies führte tiefer in die Erde, und sie
erkundeten ihn und sahen, dass er in die Höhlen des Rattennestes führte, in der
Ferne hörten sie Wasser tropfen und Ratten fiepen. Nach einigem Überlegen
entschieden sie, dass sie lieber den Rückzug durch den Tempel versuchen
wollten. Sie schleppten den Golem zu viert hinüber, und fanden den Tempel
verlassen und offen stehend. Nachdem sie ihn in die Bettlaken eingeschlagen
hatten, schleppten sie ihn zum nahe gelegenen Al-Akhbar-Tempel, wo er in einem
Lagerraum untergebracht wurde.
Nun mieteten sie in der Stadt für eine Dublone einen Karren mit
Fuhrman, verkleideten sich mit schmucklosen Kapuzenkutten aus dem Tempel des
Al-Akhbar, und ließen den Golem in die Splitterburg schaffen.
Sie erklärten Shilukar, daß sie eine Menge Auslagen hatten für Heilsalben und
Alchemistenfeuer, aber in dem Rattentempel keine Schätze gefunden. Er meinte,
der Golem sei extrem wertvoll, aber nur für jemanden wie ihn, der sich mit
Chaositech auskenne, und den Wert zu schätzen wisse. Er könne versuchen,
Kontakt zum Chirurgen in den Schatten aufzunehmen. Dieser war eine
sagenumwobene Gestalt in der Unterwelt, angeblich in der Lage, mit Hilfe von
Chaositech Körper zu stärken und zu verbessern. Der Chirurg hätte sicher
Interesse an diesem Fund. Shilukar meinte, einige Elemente wie die
Sprungbooster oder die Spinnenbombe wären redundant, und er könne je eines
davon ausbauen, und versuchen es an den Chirurgen zu verkaufen. Das könne aber
ein paar Tage dauern, weil niemand wisse wo er lebe, man müsse das Wort
herausgeben, dass man an Kontakt interessiert wäre, und wenn man Glück habe,
würde er einen dann kontaktieren. Den Erlös würde er dann den Helden geben als
Belohnung dafür, dass sie ihm den Golem gebracht hatten. Als Vorschuss gab
er Druuna eine Schriftrolle mit einem Feuerballzauber.
Dann gingen sie in die Pyramidengasse, ein heißes Bad
nehmen, und ihre Kleidung zu waschen, und übernachteten in der
Pilgerherberge. In der Nacht hatten Ildorion und Adumo wieder denselben
Albtraum, aber die Spinnen waren nun größer, und sie fielen tiefer und näher an
das was auf sie wartete. Sie erwachten ohne gute Ruhe. Am morgen brach bei
Rorro Schnatterfieber aus.
Sie berichteten Shilukar von den Alpträumen. Shilukar
untersuchte sie, und meinte dass in ihrem Blut Chaoszellen wären, die sich
vermehrten, und daß er mit seinen Chirurgischen Fähigkeiten und seinem Wissen
über Chaostech versuchen könne, eine Blutwaschung durchzuführen, um sie zu heilen.
Diese würde allerdings acht Stunden dauern, und der Erfolg sei nicht sicher,
und sie könne auch kräftezehrend sein. Idorion unterzog sich der Prozedur und
wurde an eine der Pumpmaschinen die sie im Labor gesehen hatten angeschlossen,
aber es gelang beim ersten Versuch nicht.
Er meinte, wenn sie nach dem fehlenden Herzen des Golems
suchten, so enthielte es wahrscheinlich einen Wandelstein, so wie der aus
seinem Labor, nur größer. Diese Steine seien konzentriertes Chaos, und eine
fast unerschöpfliche Kraftquelle. Er warnte sie, dass sie Lebewesen in ihrer
Nähe verwandeln, und sogar töten konnten. Sie sollten ihm besser nicht zu nahe
kommen, und ihn in einer Bleikiste mit zolldicken Wänden transportieren, um
sich von der schädlichen Wirkung abzuschirmen. Kadmus gab ihnen eine solche
Kiste. Obwohl sie nur eine Hand groß war, wog sie an die 120 Pfund.
Der Tempel der Schwarzen Hand
Durch die Kanalisation kam man zu der bezeichneten Stelle unter dem Tempel der
Schwarzen Hand, wo die Wand von Feuchtigkeit in Form einer Hand dunkel verfärbt
war. Dahinter ein kurzer Gang, und eine weiter Türe mit einem geschlossenen Guckfenster.
Ildorion machte sich daran wieder ein Loch durch die Türe zu bohren. Offenbar
war sie irgendwie verzaubert, denn es ging schwer und lange. Durch das Loch sah
man endlich zwei Wachen an einem Tisch sitzen, auf dem ein großer Bierhumpen
war. Druuna ließ ihre Schlange durch das Loch spähen, klopfte dann an, und log
der Wache gekonnt vor, sie sei vom Tempel des Rattengottes gesandt, und müsse
sofort zu Malleck, dem Hohepriester. Die Wache schaute zur Seite, und ging
nicht darauf ein, sondern sandte die andere Wache, bei Malleck nachzufragen.
Dann bezauberte Druuna die nun allein zurückgebliebene Wache, sie solle ihr
doch die Tür öffnen. Während die Wache aufschloss, wechselte sie mit Idorion
den Platz, und als sich die Tür öffnete, steckten sofort zwei Pfeile in dem
glücklosen Wächter der zusammenbrach. Als Idorion jedoch in den nun
vermeintlich leeren Raum treten wollte, wurde er von zwei weiteren Wachen und
zwei Priestern mit drei Augen, die sich seitlich verborgen hatten, angegriffen.
Der Priester lähmte Ildorion mit einem Zauber von einer Schriftrolle, während
die Wachen den Hilflosen mit ihren Langspeeren durchbohrten. Es gelang Rorro
und Ardumo, die Gegner niederzukämpfen, aber nur unter eigenem Schaden. Dabei
zerplatzte einer der Priester in einem Schauer kleiner schwarzer Tröpfchen --
offenbar ein beschworener Schatten, oder eine Art Spiegelbild. Die letzte
stehende Wache ergab sich, und ließ ihren Speer fallen.
Da ging die Tür auf, der andere Wächter war mit Verstärkung zurückgekommen. Zum
Schrecken der Helden führte einer der Wächter mit einem schwarzen
Lederhandschuh ein Monster wie das aus dem Rattentempel herbei, nur dass dieses
sowohl beide Arme hatte, als auch noch einen genieteten Lederpanzer trug. Von
weiter hinten rief eine Kriegerin in Plattenrüstung was denn los sei. Druuna
nahm die Schriftrolle von Shilukar und schoß einen Feuerball auf die Gegner.
Alle Wachen gingen nieder außer dem Kind der Schwarzen Hand und seinem Führer.
Die Helden entschieden, dass es zu risikoreich sei, gegen das Monster zu
kämpfen, verletzt wie sie schon waren, und Druuna sprach auf die kokelnden
Überreste er Wachen einen Zauber von einer Schriftrolle. Im Qualm der daraus
entstand floh man zurück in die Kanalisation, und hörte noch, wie die Kriegerin
anordnete, die Tür wieder zu schießen.
In dieser Nacht musste Rorro alleine schlafen, um niemanden
anzustecken. Die Helden übernachteten stilvoll im Gasthaus am Monquell, in dem
sonst vor allem Hochzeitsgesellschaften stattfanden. Am nächsten Tag gab
Shilukar Ildorion den versprochenen magischen Bogen, er war aus Dunkelholz, so
dass er nur die Hälfte wog, und war mit geschnitzten Nachtschattenranken und
den Worten "Shilukar's Dank" versehen. Außerdem war der Dunkelelb bei
seinem Handel mit den Chirurgen erfolgreich gewesen, und gab den Helden 3,500
Dublonen in einem stabilen Jutesack. Mit diesem Geld machten die Helden erst
einmal Einkäufe, um sich aufzurüsten, magische Schilde, Pfeile,
Alchemistenfeuer, und bei Myrleth's
Seltsamkeiten hatten sie Glück und konnten eine Heilrute aufschnappen, die
gerade frisch hereingekommen und noch fast voll war. Rorro bestellte sich bei
der Traumapotheke eine Wünschelrute,
um geheime Türen zu finden. Druuna hatte inzwischen herausgefunden, wie man
sich und andere unsichtbar machen konnte, und nutzte das geschickt, um die
Gruppe vor der Verfolgung durch die Bellacasa zu schützen, da sie vermuteten,
dass diese den Platz der Abenteurer beobachten ließen.
Die Helden entschieden, dass wegen der magischen Türe und dem gescheiterten
ersten Versuch ein wiederholter Infiltrationsversuch über die Kanalisation
keinen Sinn ergab. Stattdessen würden sie über den Tempel selbst
eindringen. Der Kult der Schwarzen Hand stand im Verdacht, Menschen
zu entführen und seinen finsteren Göttern zu opfern, wie Ardumo wusste.
Wenn sie Beweise fänden, könnten sie den Angriff im Nachhinein
legitimieren.
Der Tempel hatte mit Ebenholz getäfelten Wände, rote gotische
Glasfenster und einen roten Teppich. Der Tempelsaal wurde von einer großen Hand
aus schwarzem Stein dominiert, hinter der eine Empore für die Priester und
Kultgegenstände stand. Die Abendmesse wurde von sechs normal und fast
gleich aussehenden Priestern mit Musik und Weihrauch zelebriert. Danach
warteten sie, bis die Gläubigen gegangen waren, und nur noch ein Priester die
liturgischen Geräte aufräumte. Dann ging alles sehr schnell: sie eilten in den
Sakralraum, Druuna schloss mit magischen Kräften das Eingangsportal, und ehe
der Priester wusste wie ihm geschah wurde er schon von Ildorions Pfeilen
durchbohrt. Er hatte gerade noch Zeit einen gurgelnden Alarm zu schreien, bevor
er zu Boden ging. Seine Gestalt änderte sich, und offenbarte einen schwarzen,
verdorrten Arm. Aus der Sakristei stürmten drei Wachen. Recht schnell waren
zwei davon auch am Boden, und der dritte ergab sich.
Die Helden befragten ihn. Er sagte er sei erst seit kurzer Zeit dabei, und
beschrieb die allgemeine Lage des unterirdischen Tempels, mit Wohnbereich,
Waffenkammer, einem verbotenen Bereich, in dem neue Priester-Anwärter dem
"Test" unterzogen wurden den die meisten nicht überlebten, und
dem innerem Heiligtum, das nur die Priester betreten durften. Es gab
tieferen Kammern, in die manchmal Gefangene gebracht wurden, aber er hatte dort
keinen Zutritt. Von einem Hinterausgang oder einem Kind der Hand wusste er
nichts. Er meinte der innere Bereich sei nur den altgedienten Wachen
vorbehalten, die auch an den Kult glaubten. Anführer der Wache sei eine
professionelle Kriegerin, Frein Avathon,
die auch neu war, eingestellt, um die Verteidigung zu verbessern.
Die Wachen waren ausgerüstet mit meisterhaft gearbeiteten Langspeeren aus
Ebenholz, mit Intarsien aus Blutstein, die Chaosrunen und das Symbol der
schwarzen Hand darstellten. Die Helden nahmen sie, sowie die Ausrüstung des
Priesters an sich, er einen Kupfernen Streitkolben mit ebensolchen Einlegearbeiten
hatte.
Offene
Abenteuer
- Den
Wandelstein aus dem Tempel der Schwarzen Hand entwenden.
- Das
Rattennest unter dem Tempel des Rattengottes ausheben
- Herausfinden,
was es mit den Runengeborenen auf sich hat
- Den
blauen Gnolldämon in Shikular’s altem Versteck vernichten
- Die
Vampirvilla der Bellacasa angreifen und reinigen
- Die
Nacht der Auflösung verhindern